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13.11.2018 - Neuen Wohnraum schaffen Bezahlbares Wohnen

Die Verwaltungsspitze wird dem Gemeinderat vorschlagen, das Eigenkapital der Wohnbau Stadt Lahr weiter zu erhöhen. Damit soll die Wohnbau in die Lage versetzt werden, die Sanierungsarbeiten in einem Zug durchzuführen. Dies betrifft weitere 120 Wohnungen.

Außerdem sollen 26 Wohneinheiten in zwei Gebäuden entlang der Schutter entstehen. Zur Finanzierung soll die Stadt Lahr der Wohnbau Stadt Lahr in drei Tranchen insgesamt 1,8 Millionen Euro zusätzliches EK zuführen. Dies wird die Verwaltung dem Gemeinderat bei der Einbringung des Haushaltsentwurfs am Montag, 19. November 2018, für die folgenden Finanzplanungsjahre vorschlagen.

 

Außerdem soll in der Verwaltung eine Personalstelle zusätzlich eingerichtet werden, die den Gesamtkomplex "Wohnen" zentral koordiniert und bündelt. Das Thema "Wohnen" soll noch mehr priorisiert und verwaltungsintern stärker gebündelt wahrgenommen werden. Die Verwaltung hat dem Gemeinderat vorgeschlagen, hierfür beim Stadtplanungsamt eine 1,0 Stelle einzurichten, indem die ebenfalls erst in 2018 neu vorgesehene Servicestelle Wohnraum von einer Halbtags- auf eine Ganztagsstelle erweitert wird. Unter anderem wird die Servicestelle tätig sein im Bereich Datenanalayse, Leerstandsmanagement, Fördermittelbeantragung sowie zur Unterstützung einer eigens gebildeten fachübergreifenden Arbeitsgruppe zur Verbesserung der Wohnraumsituation in Lahr. Die Stelle wird auf zwei Jahre befristet.

 

Hintergrund zur Eigenkapitalerhöhung der Wohnbau Stadt Lahr:

 

1.  Im Wohngebiet Kanadaring sind folgende Sanierungsarbeiten geplant:

  • Außenanlagen, Parkierung, Fassadenerneuerung, neue Dachdeckung, Treppenhausanstrich, neue Wohnungseingangstüren, neue Bäder, Neugestaltung der Balkone.
  • Anzahl der Wohnungen:        120
  • Wohnfläche:                           9680 Quadratmeter
  • Planung und Ausschreibung: 2019
  • Realisierung:                          2020 bis 2025

 

  • Für den Bereich K 55 bis 77 (östlich der neuen Schutterbrücke) werden die Gesamtkosten auf rund zehn Millionen Euro geschätzt. Die Wohnbau hat abzüglich der öffentlichen Förderung aus dem Programm „Soziale Stadt“ in Höhe von 3,5 Millionen Euro notwendige eigene Finanzmittel (Eigenkapital) in Höhe von 3,25 Millionen Euro und Darlehen in Höhe von 3,25 Millionen Euro in die mittelfristige Finanzplanung eingestellt. Das Vorhaben ist in der Übersicht "Östlich neue Schutterbrücke Kanadaring 55 bis 77" dargestellt.

 

  • Für den Bereich K 27 bis 43 werden die Gesamtkosten auf rund 5,7 Millionen Euro geschätzt. Die Wohnbau hat abzüglich der öffentlichen Förderung aus dem Programm „Soziale Stadt“ in Höhe von 2,0 Millionen Euro notwendige Darlehen in Höhe von 1,9 Millionen Euro in die mittelfristige Finanzplanung eingestellt sowie eine Stammkapitalerhöhung durch den Gesellschafter in Höhe von 1,8 Millionen Euro. Das Vorhaben ist in der Übersicht "Westlich neue Schutterbrücke Kanadaring 27 bis 43" dargestellt.

 

  • Die Angaben zur Finanzierung gelten vorbehaltlich der Beschlussfassung des Gemeinderats bzw. des Aufsichtsrats der Wohnbau Stadt Lahr

 

 2. Die Wohnbau Stadt Lahr plant im Wege des geförderten Mietwohnungsbaus die Neuerrichtung von 26 Wohneinheiten in zwei neuen Gebäuden entlang der Schutter.

Das Vorhaben ist in der Übersicht "Neubau 2x geförderter Mietwohnungsbau" dargestellt.

  • 26 Wohneinheiten
  • Wohnfläche 1800 Quadratmeter
  • Investitionsvolumen ohne Grundstück rund 4,5 Millionen Euro
  • Planung, Ausschreibung, Baubeginn 2019

 

3. Vorteile in der Realisierung:

  • Eine Realisierung ohne Stammkapitalerhöhung wäre nicht möglich.
  • Durch die Stammkapitalerhöhung kann die gesamte Maßnahme zeitnah umgesetzt werden.
  • Reduzierung des Personalaufwands bei der Wohnbau durch zeitgleiche Projektabwicklung mehrerer Sanierungsabschnitte.
  • Parallel zur Errichtung der Neubauten an der Schutter (geförderter Mietwohnungsbau mit 26 Wohnungen), kann die Sanierung des Altbestandes erfolgen, dadurch nur einmal Schmutz und Lärm für die Mieter.
  • Außenanlagen können in einem Rutsch erneuert werden, keine Provisorien  => Kostenersparnis.
  • Bessere Vermarktbarkeit der geplanten Eigentumswohnungen (26 Wohnungen) an der Schutter, wenn das Umfeld zeitgleich verbessert wird.
  • Zurzeit historisch niedrige Kapitalmarktzinsen können für die notwendigen Darlehen frühzeitig gesichert werden.
  • Geringere Baupreissteigerungen, wenn die Maßnahmen früher umgesetzt werden können. => Kostensicherheit
  • Frühzeitige Sicherung der Fördermittel (niemand weiß wie die finanzielle Situation in vier oder fünf Jahren ist).