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22.11.2019 - Bau- und Gartenbetrieb Lahr ist bereit für den Winter 400 Tonnen Streusalz warten auf den Einsatz

Ein Räumfahrzeug des BGL unterwegs im Winterdienst auf einer verschneiten Straße
Räumfahrzeug des BGL im Winterdienst
Quelle: Stadt Lahr
„Nach dem Winter ist vor dem Winter“, sagt der Leiter des Lahrer Bau- und Gartenbetriebs, Herbert Schneider lachend, „Die ersten Überlegungen für den Dienstplan beginnen schon nach den Sommerferien. Wir starten mit einer Abfrage zur Verfügbarkeit bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.“ Aktuell sind die Dienstpläne bis zum Jahresende fertig und werden wöchentlich überprüft, ob die Planung zum Beispiel wegen Krankheit oder kurzfristigem Urlaub geändert werden muss.

Außerdem werden die Räum- und Streupläne kontrolliert, ob neue Straßen hinzugekommen sind und wo Baustellen sind, die nicht befahren werden können.

 

Herbert Schneider und seine Mitarbeiter wecken in diesen Tagen die letzten Winterdienstgeräte aus dem Sommerschlaf. Alles wird auf Funktionsfähigkeit überprüft und an die Fahrzeuge montiert. Zum Schluss wird eine Testfahrt durchgeführt. „Die Wetterbeobachtungen sind jetzt sehr wichtig, um frühzeitig den Bereitschaftsdienst und die Kontrollfahrten zu aktivieren“, erklärt Schneider. Welche und wie viele Fahrzeuge im Einsatz sind, ist stark abhängig vom Wetter. Oft reichen zwei bis drei Fahrzeuge. Eins zur Kontrollfahrt und zwei, um vorbeugend Sole auszubringen.

 

Bei einem echten Wintereinbruch mit Schneefall sind fünf Großfahrzeuge, drei Schmalspur Kommunalfahrzeuge und fünf Kleintraktoren auf den Straßen. Außerdem sind vier Handkolonnen mit je vier Mann und eine Handkolonne mit zwei Mann im Einsatz. Jede Handkolonne ist mit einem Pritschenfahrzeug unterwegs. Der Winterdienst ist in drei Kategorien eingeteilt: Kategorie eins sind Steil- und Krankenhausstrecken, Kategorie zwei sind Bustrecken und Kreuzungen und Kategorie drei sind leichte Steilstrecken, Radwege und städtische Gebäude.

 

Als Streumaterial dient hauptsächlich Salz. Der größte Teil wird als Feuchtsalz, also mit Sole angesprühtes Salz, ausgebracht. Sole ist in Wasser gelöstes Salz. Auch bei den Streumaterialien achtet die Stadt Lahr auf Umweltverträglichkeit. Bei überfrierender Nässe oder leichtem Schneefall wird Sole verwendet. Dies verringert die Menge und schont die Umwelt. Als abstumpfendes Material ist seit zwei Jahren Blähton im Einsatz. Er ist umweltverträglich, löst sich mit der Zeit auf und muss nicht wie Split nach dem Schnee wieder entfernt werden. 400 Tonnen Streusalz sind beim BGL eingelagert. Die Bestellungen für das Salz erfolgen schon im Frühjahr, denn zu dieser Zeit sind die Preise am niedrigsten.

 

Neben den Dienstplänen und der Vorbereitung von Fahrzeugen und Streumaterial müssen die Mitarbeiter des BGL auch in die Tätigkeiten und die Gefahren, die diese mit sich bringen, eingewiesen werden. Außerdem müssen sie sich mit der Dokumentation mit einem GPS Tracker auskennen. Das Wichtigste aber, sagt Herbert Schneider: „Vor allem immer das Wetter im Auge behalten!“

 

Ein typischer Ablauf an einem Wintertag:

03:00 Uhr, Beginn der Kontrollfahrt mit zwei Personen. Bei Frost werden die Brücken gestreut, bei leichter Glätte werden die Solefahrzeuge alarmiert, bei Schneefall wird der Bereichsleiter alarmiert.

 

Circa 03:15 Uhr, Alarmierung der Streufahrzeugfahrer: ein LKW, zwei Unimog, zwei große Traktoren, drei Kommunal-Schmalspurfahrzeuge, fünf Kleintraktoren.

 

Circa 04:00 Uhr, Beginn des Winterdienstes und Start der Streufahrzeuge.

 

Circa 04:30 Uhr, Alarmierung der Handkolonnen: vier Handkolonnen, á vier Personen, eine Handkolonne mit zwei Personen, ein Mitarbeiter in der Kfz-Werkstatt.

 

Gegen 07:00 Uhr, Ende des Winterdienstes.

Nun folgen die Nacharbeiten wie beispielsweise Schneematsch entfernen.