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22.09.2016 - Qualifizierung zur pädagogischen Fachkraft Sprachentwicklung und Sprachförderung im Elementarbereich

Wie bereits in den vergangenen Jahren haben sich auch im Kindergartenjahr 2015/16 pädagogische Fachkräfte in Lahr trägerübergreifend im Bereich der Sprachentwicklung und Sprachförderung qualifiziert und fortgebildet. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde in der Katholischen Kindertagesstätte Sankt Peter und Paul am vergangenen Mittwoch beglückwünschte Günter Evermann, Leiter des Amtes für Soziales, Schulen und Sport, zehn Erzieherinnen und zwei Erzieher zum erfolgreichen Abschluss der Qualifizierung.

Wirkungsvolle Unterstützung auf ihrem Weg zur Sprache erfahren Kinder durch pädagogisches Personal, das über Wissen zum Verlauf der kindlichen Sprachentwicklung bei ein- und mehrsprachigen Kindern und über ein hohes Sprachbewusstsein verfügt. Kinder müssen sich die sprachlichen Regeln wie kleine Detektive selber erschließen. Deshalb müssen sich Erzieherinnen und Erzieher über ihre eigene Rolle als Sprachvorbild klar sein, aber auch erkennen können, welche Entwicklungsschritte die Kinder schon zurückgelegt haben und welche noch fehlen. Unmittelbare Erlebnisse und Erfahrungen, die alle Sinne ansprechen und sich möglichst an den Themen und Interessen der Kinder orientieren, sind hilfreiche methodische Vorgehensweisen, um den Wortschatz zu erweitern. Durch variantenreiches Sprechen der Sprachvorbilder bekommen Kinder Muster geliefert, wie Sätze aufgebaut werden.

Vertieftes Sprachbewusstsein der Erzieherinnen und Erzieher darf jedoch nicht nur im Angebotsbereich seine Wirkung zeigen, sondern diese veränderte Haltung muss auch im Alltag der Kita Einlass finden. Deshalb weiten mehr und mehr Einrichtungen ihre intensive sprachliche Förderung auch auf die jüngeren Kinder aus. Sprachtests, die im Rahmen der Einschulungsuntersuchung ESU in den Einrichtungen durchgeführt werden, zeigen, dass sie damit auf dem richtigen Weg sind: Zum einen ist der Anteil der förderbedürftigen Kinder weiter zurückgegangen und liegt jetzt erstmals knapp unter 60 Prozent. Zum anderen können Kinder, die schon früh nur noch in einzelnen Bereichen Förderbedarf haben, dann häufig mit guten, altersentsprechenden Sprachkenntnissen in die Schule entlassen werden.

Die Zeit, die in die Weiterbildung investiert wird, ist im Sinne der Kinder und ihrer Bildungsbiografie gut angelegt. Günter Evermann dankte deshalb im Namen der Stadt Lahr den neuen Fachkräften für Ihr Engagement. Bei der laufenden Qualifizierungsmaßnahme wurden 2 mal das „große Zertifikat“, das sowohl zur Führung von Sprachfördergruppen als auch zur Durchführung von Testungen berechtigt, übergeben, und an 10 Mitarbeiter/innen das „kleine Zertifikat“. Je nach Bedarf der Einrichtung und ihrer persönlichen Situation erlangen sie damit die Teilqualifikation für die Durchführung von Kleingruppen mit dem Schwerpunkt Sprachförderung oder für die Testung. Sie können die Gesamtqualifikation aber auch in einem zweiten Schritt vervollständigen. Grundlage für alle bildete eine 2-tägiges Theorieseminar, das Kenntnisse über die Sprachentwicklung und frühe Mehrsprachigkeit, das Erhebungsverfahren, Methoden der Sprachförderung, Buch- und Schrifterfahrung im Kindergarten, die Pädagogik Emmi Piklers und Elternarbeit vermittelte. Anschließend wurden die Fachkräfte dann entweder zur Testerin bzw. zum Tester ausgebildet oder erlangten die Qualifizierung zur Führung von Kleingruppen mit dem Schwerpunkt Sprachförderung.

Die Fortbildung erfolgreich abgeschlossen haben:
Viktoria Albrant, Ev. Kindergarten Regenbogen
Robin Eggs, Kita Alleestraße
Elias Findeisen, Kita Am Schießrain
Sonja Göhringer, Ev. Kita Schanz
Philipp Hättig, Kita Alleestraße
Sabrina Knopf, Kath. Kita Sankt Raphael
Gwenola Lamand, Ev. Martinskindergarten
Sabine Göppert, Kath. Kita Sankt Peter und Paul
Nane Springmann, Ev. Martinskindergarten
Sabine Stolz, Ev. Kindergarten Farbklecks Hugsweier
Sarah Siefert, Ev. Kindergarten Langenwinkel
Yvonne Pfaff, Kita Kanadaring