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14.09.2021 - Oberbürgermeister Markus Ibert beim Stadtteiltag in Kippenheimweiler Kreisstraße, Katzen, Kiesabbau

Oberbürgermeister Markus Ibert auf der Terrasse des "Karpfenstüble" in Kippenheimweiler - mit Mikrofon in der Hand, unter roten Sonnenschirmen, das Publikum sitzt an Tischen um ihn herum.
Bürgertreff mit Oberbürgermeister Markus Ibert in Kippenheimweiler
Quelle: Stadt Lahr
Bei den Lahrer Stadtteiltagen 2021 hat Markus Ibert den Ortschaftsrat Kippenheimweiler besucht, sich beim Bürgertreff am Waldmattensee über die Anliegen der Wylerterinnen und Wylerter informiert und zu den vorgebrachten Themen Position bezogen.

Kiesabbau und Weiterentwicklung des Waldmattensees

Bezüglich der Kontroverse um den Kiesabbau am Waldmattensee hat Markus Ibert seine Position noch einmal deutlich gemacht: Anstelle der bisher im Regionalplan vorgesehenen, sehr flächenintensiven Osterweiterung um 6,75 Hektar spricht sich der Oberbürgermeister für die Prüfung einer flächenschonenderen Westerweiterung um zwei Hektar in den Jahren nach 2030 aus – mit dem Ziel, die Eingriffsfläche zu begrenzen. Eine Prüfung der Alternativen kann in Vorbereitung der – in unter zehn Jahren anstehenden – Fortschreibung des Regionalplans stattfinden.

Weitere Informationen zum Thema Kiesabbau finden sich im Statement des Oberbürgermeisters vom Donnerstag, 9. September 2021.

Kreisstraße

Im Mai 2021 hat der Kreistag den Neubau der Kreisstraße 5344 mit einer durchgängigen Verbindung von Ringsheim bis Lahr zur Bundesstraße 415 beschlossen. Die sogenannte Variante 2 sieht für den Neubau der Kreisstraße 5344 eine Trasse parallel zur Bahnlinie vor. Der Anschluss erfolgt an die Bundesstraße 415 in Lahr, zudem ist die Anbindung an die Bundesstraße 3 am Sulzer Kreuz vorgesehen. Die zuvor von Lahr und Kippenheim gemeinsam vorgeschlagene Trasse 2 plus hatte aus Gründen des Naturschutzes im Kreistag keine Mehrheit gefunden. So hat Lahr zwar nicht die beste, aber doch die zweitbeste Lösung erreicht, betonte Markus Ibert – andere Varianten, die im Raum standen, hätten für Lahr und die Stadtteile deutlich mehr Belastungen mit sich gebracht.

Rheintalbahn

Der Ausbau der Rheintalbahn bedeutet für Kippenheimweiler eine zusätzliche Belastung. Oberbürgermeister Ibert bringt sich aktiv ein, um die die Auswirkungen für Kippenheimweiler zu minimieren. So wird er sich beispielsweise für einen adäquaten Lärmschutz einsetzen. Angeregt wurde zudem, die Umfahrung der Raststätte Mahlberg zu verhindern.

Naherholung

Vor dem Hintergrund der infrastrukturellen Veränderungen wurde auch der Wunsch der Wylerterinnen und Wylerter nach einer Bewahrung und Stärkung der Gebiete mit Naherholungsfunktion angesprochen. Gerade auch, was die langfristige Entwicklung des Waldmattensees anbelangt, bietet sich die gemeinsame Erarbeitung einer Gesamtkonzeption an. Diese soll dabei helfen, Einzelfragen wie beispielsweise nach Wohnmobilstellplätzen, Beleuchtung oder sanitären Anlagen sowie die Grundfrage nach der zeitlichen und räumlichen Begrenzung des Kiesabbaus aus übergreifender Perspektive zu betrachten.

Bauplätze, Nachverdichtung

Wie in allen Stadtteilen Lahrs und der Kernstadt spielt das Thema des Bauplatzangebots sowie der punktuellen Nachverdichtung eine wichtige Rolle. Zur Identifizierung der Potenziale – in Kippenheimweiler beispielsweise durch Bauen in zweiter Reihe im Ortskern – wird das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK), das die Stadtverwaltung aktuell erarbeitet, maßgeblich beitragen.

Bahnhofsdurchstich

Die Idee, die Bereiche rechts und links des Bahnhofes mithilfe eines Durchstichs zu verbinden, ist auch für Kippenheimweiler attraktiv. Stadtplanerisch birgt ein solcher Bahnhofsdurchstich erhebliches Potenzial für die Vernetzung der verschiedenen Verkehrsarten. Vorausschauend hat die Stadt Lahr bereits Flächen erworben, die im Falle einer Realisierung des Durchstichs in einen Park & Ride-Parkplatz umgewandelt werden könnten.

Katzenschutzverordnung

Um dem Problem der zahlreichen herrenlosen Katzen in Kippenheimweiler und anderen Stadtteilen entgegenzuwirken, ist eine Katzenschutzverordnung angedacht. Die Stadtverwaltung bereitet derzeit eine entsprechende Beschlussvorlage für die Beratung im Gemeinderat vor. Aus Sicht des Oberbürgermeisters darf das Ziel nicht darin bestehen, verantwortungsbewusste Halterinnen und Halter in den Blick zu nehmen – vielmehr geht es ihm darum, gegen die Entstehung verwilderter Kolonien vorzugehen und dadurch Tierleid zu vermindern.

Pflege von Friedhöfen und Sportanlagen

Der Ortschaftsrat Kippenheimweiler hat auf die in Teilen des Friedhofs bestehende Splittdecke aufmerksam gemacht, welche die Barrierefreiheit beeinträchtigt. Zudem wünschen sich die Wylerterinnen und Wylerter weitere Verbesserungen bei der Pflege des Friedhofs und des Sportplatzes. Markus Ibert hat zugesagt, dies in der Verwaltung zu thematisieren, aber zugleich darauf hingewiesen, dass die Pflege in allen Stadtteilen mit der gleichen Frequenz betrieben wird.

Verkehrssicherheit

Nicht zuletzt an der vielbefahrenen Kaiserswaldstraße sorgen sich die Wylerterinnen und Wylerter um die Sicherheit der Fußgängerinnen und Fußgänger, insbesondere der Kinder. So erschweren beispielsweise auf dem Gehweg geparkte Autos den Schulweg. Der Kommunale Ordnungsdienst kontrolliert hier regelmäßig; zudem steht das Ordnungsamt in regelmäßigem Austausch mit der Ortsverwaltung und setzt sich in Vor-Ort-Terminen mit kritischen Stellen auseinander. Diskutiert wurde zudem der vorgesehene Abbau der Umlaufsperre an der Kaiserswaldhalle; auch dieses Thema wird Oberbürgermeister Ibert verwaltungsintern noch einmal aufgreifen.

Hundekot

Deutlich kritisiert wurde die Rücksichtslosigkeit einzelner Hundehalterinnen und Hundehalter, die ihre Tiere in direkter Nähe zum Kindergarten ausführen, ohne sich um die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner zu kümmern. Es ist allerdings fraglich, ob Hundestationen mit Beuteln Abhilfe schaffen können – der Ortschaftsrat lehnt die Einrichtung bislang ab. Notwendig ist auf jeden Fall eine nochmalige deutliche Information an die Bevölkerung zu den Risiken dieses rücksichtslosen Verhaltens.

Stadtmuseum

Eine Ausstellung zum 50. Jubiläum der Eingemeindungen im Stadtmuseum Tonofenfabrik wird die Lahrer Stadtteile einzeln vorstellen.