04.11.2025 - Lesung mit Michael Paul aus seinem Roman über Schuld, Schweigen und Euthanasie-Verbrechen
„Die Trostbriefschreiberin“ im Stadtmuseum Lahr
Zu einer besonderen Lesung lädt das Stadtmuseum Lahr im Rahmen der Sonderausstellung „TATSACHEN – Verbrechen und Strafe in der Lahrer Geschichte“ ein: Am Donnerstag, 13. November 2025, ab 18:30 Uhr liest der Autor Michael Paul aus seinem Roman „Die Trostbriefschreiberin“ – einer eindringlichen Geschichte über Schuld, Schweigen und verdrängte Verbrechen der Zeit des Nationalsozialismus.
Im Mittelpunkt steht die Freiburger Reporterin Mel Burger, die den Auftrag erhält, in ein aufgelöstes Kloster in der Eifel zu reisen. Dort trifft sie auf eine 99-jährige ehemalige Priorin, die sich weigert, das Kloster zu verlassen. Niemand weiß, weshalb – bis die Nonne beginnt, ihr Leben zu erzählen. Hinter der Fassade aus Glauben und Demut verbirgt sich jedoch ein dunkles Geheimnis: Was geschah im Jahr 1940, über das sie nicht sprechen will?
Mit viel erzählerischer Tiefe beleuchtet Michael Paul in seinem Roman die Euthanasie-Verbrechen in Grafeneck, denen auch zahlreiche Lahrerinnen und Lahrer zum Opfer fielen. „Die Trostbriefschreiberin“ verknüpft individuelle Lebensgeschichten mit der kollektiven Erinnerung an ein Kapitel der Geschichte, das bis heute nachwirkt. Das Buch enthält zudem ein Vorwort von Kurt Schrimm, ehemaliger leitender Oberstaatsanwalt der Zentralstelle zur Verfolgung von NS-Verbrechen, sowie einen Hintergrundartikel von Thomas Stöckle, Leiter der Gedenkstätte Grafeneck e.V.
Die Veranstaltung findet im Foyer der Tonofenfabrik, Kreuzstraße 6 in Lahr, statt. Der Eintritt beträgt vier Euro. Eine Anmeldung ist bis Dienstag, 11. November 2025, per E-Mail an museumsinfo@lahr.de erforderlich.