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01.09.2023 - Oberbürgermeister Markus Ibert beim Stadtteiltag in Burgheim Anregungen für die Themen Verkehr und Grün

Markus Ibert mit Mikrofon an der Burgheimer Kirche, davor sitzen circa 30 Gäste auf Bierbänken.
Markus Ibert beim Stadtteiltag 2023 an der Burgheimer Kirche.
Quelle: Stadt Lahr
Zum Auftakt der diesjährigen Stadtteiltage hat sich Oberbürgermeister Markus Ibert in Burgheim mit rund 30 Bürgerinnen und Bürgern ausgetauscht und zahlreiche Anregungen mitgenommen – vor allem für die Themen Verkehr und Grün.

In seinem einleitenden Statement ging Markus Ibert insbesondere auf das Ortenau Klinikum ein, dessen weitere Entwicklung am Standort Lahr sich auch auf den Stadtteil Burgheim unmittelbar auswirken wird: „Für die Stadt Lahr ist das Klinikum aktuell das Topthema. Wir arbeiten mit Hochdruck daran, einen neuen Standort im Lahrer Westen zwischen Bahnhof und Autobahn zu ermöglichen.“ Ein leistungsfähiges Klinikum sei für die Gesundheitsversorgung der gesamten südlichen Ortenau von entscheidender Bedeutung. Dafür trete er gemeinsam mit Landrat Frank Scherer mit Nachdruck ein. Wie es im Falle eines Neubaus am aktuellen Standort weitergeht, sei derzeit noch offen.

Für die Kindertagesstätte Bottenbrunnenstraße, deren Betrieb aufgrund der bisherigen Planungen des Ortenau Klinikums bis Ende 2023 befristet war, zeichnet sich indes die Möglichkeit eines Weiterbetriebs ab. Der Bedarf im Quartier sei hoch, betonte Ibert – die Stadtverwaltung werde dem Gemeinderat daher vorschlagen, die Kita in wirtschaftlich vertretbarem Umfang zu sanieren und dort in den nächsten Jahren 50 Plätze für drei- bis sechsjährige Kinder sowie zehn Krippenplätze vorzuhalten. Die diesbezügliche Entscheidung des Gemeinderats wird voraussichtlich im Oktober 2023 getroffen.

Getreu dem Motto „Lahr im Dialog“ galt die Veranstaltung jedoch hauptsächlich den Fragen und Anliegen der Bürgerinnen und Bürger. Besonders zum Thema Verkehr legten die Gäste dar, wo aus ihrer Sicht der Schuh drückt: fehlende Parkplätze, parkende Autos im Straßenraum, zu schnelles Fahren insbesondere auf der Burgheimer Straße, die Nutzung von Nebenstraßen auf dem Weg zum Ortenau Klinikum. Ebenso brachten sie Ideen und Vorschläge ein, beispielsweise für einen Zebrastreifen am Kreisverkehr als Überquerungshilfe zur Bushaltestelle, für die Schutterlindenbergstraße als Einbahnstraße oder für einen Radstreifen auf der Burgheimer Straße. Markus Ibert versicherte, dass die Stadtverwaltung diese Anliegen gewissenhaft prüfe und teilweise auch schon geprüft habe, betonte aber auch, dass Eingriffe in den Straßenverkehr stets einer rechtlichen Grundlage bedürften. So seien beispielsweise die Voraussetzungen für flächendeckendes Tempo 30 in Burgheim nicht erfüllt. Er stellte jedoch auch in Burgheim weitere mobile Geschwindigkeitsmessungen in Aussicht – „also Vorsicht in nächster Zeit“.

Ein Ärgernis für viele Burgheimerinnen und Burgheimer ist das Thema Müll, insbesondere am Schutterlindenberg. Markus Ibert nahm den Vorschlag entgegen, zusätzliche Mülleimer auf dem Weg zum Lahrer Hausberg aufzustellen. Ebenso nahm er zwei Ideen für die Aufwertung des öffentlichen Grüns in Burgheim mit: die Umgestaltung des Kreisverkehrs von einer Schotter- zur Grünfläche sowie die Neugestaltung des Ankenbrünnle. Weitere Anregungen, die ebenfalls geprüft werden sollen, betrafen den Zustand der Treppe an der Burgheimer Kirche sowie die nächtliche Beleuchtung von Fußwegen.

In seinem Resümee bedankte sich Markus Ibert für den konstruktiven Austausch, appellierte jedoch im Hinblick auf die Themen Verkehr und Müll auch an die Eigenverantwortung: „Weder der Kommunale Ordnungsdienst noch der Bau- und Gartenbetrieb kann überall gleichzeitig sein, und die Stadtverwaltung kann nicht jedes Fehlverhalten auffangen. Ob mit dem Auto rasen oder Müll in die Landschaft werfen: Es gibt Dinge, die tut man einfach nicht – die Freiheit des Einzelnen hört dort auf, wo die Rechte des Anderen betroffen sind. Wir brauchen in einer Stadtgesellschaft Rücksichtnahme und gegenseitigen Respekt, damit unser Gemeinwesen funktionieren kann.“ Zugleich betonte er aber auch, dass man bei aller berechtigten Kritik das Positive nicht vergessen sollte: „In Lahr und Burgheim lebt es sich sehr gut, und die Verwaltung und der Gemeinderat arbeiten jeden Tag mit großem Engagement daran, unsere Stadt weiter voranzubringen und noch lebenswerter zu machen.“