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28.10.2016 - Abwasser marsch und Verkehr frei in der Stefanienstraße

Nach rund sechsmonatiger Bauzeit ist die 1,2 Millionen Euro teure Kanalbaumaßnahme in der Stefanienstraße in Lahr fertiggestellt.

Ein Beitrag zur Umsetzung der Sanierungskonzeption "Generalentwässerungsplan Stadt Lahr" beinhaltet unter anderem die generelle Ertüchtigung des vorhandenen Mischwasserkanals im Bereich Stefanienstraße/Burgheimer Straße in zwei Bauabschnitten. Neben der Verbesserung der Vorflut im Kanaleinzugsgebiet Burgheim (unter anderem auch Netzerweiterung durch Neuerschließung Baugebiet Hagedorn) wird als Nebeneffekt zusätzlich Kanalstauraum geschaffen, der wiederum der Regenwasserbehandlung im Mischsystem anzurechnen ist.

Im nunmehr ausgeführten ersten Bauabschnitt in der Stefanienstraße, Abschnitt zwischen der Hebelstraße und Burgheimer Straße, wurde der vorhandene Mischwasserkanal auf etwa 225 Meter Länge gegen einen neuen Kanal mit einem Rohrdurchmesser von 1,80 Meter ausgetauscht und aufdimensioniert. Durch die Aufdimensionierung zum Stauraumkanal wird ermöglicht, anfallendes Niederschlagswasser aufzunehmen, zurückzuhalten und zeitversetzt gedrosselt in das unterliegende Kanalnetz weiterzuleiten.

Parallel zu den Kanalisationsarbeiten wurde von der Badenova das Netz der Trinkwasser- und Gasversorgung ertüchtigt sowie die Straßenbeleuchtung erneuert. Abschließend wurden die gesamten öffentlichen Verkehrs- und Gehwegflächen bituminös neu hergestellt.

Der zweite Bauabschnitt, der sich durchweg in der Burgheimer Straße befindet und ebenfalls eine Kanalaufdimensionierung vorsieht, soll 2017 ausgeführt werden.

Im Zug der Kanalisationsarbeiten wurden auch die öffentlichen Parkflächen hinsichtlich Anordnung und Gestaltung untersucht und vor dem Hintergrund der Schulwegsicherung optimiert. Da die Stefanienstraße Teil wichtiger Schulwege ist, wird der nördliche Gehweg zwischen Albert-Schweitzer-Straße und Seminarstraße auf einer Länge von fast 200 Meter künftig frei von Parkplätzen und somit über die komplette Breite nutzbar sein. Dies erhöht nicht nur die Bewegungsfreiheit für Schüler, sondern auch für Kinderwagen, Rollstühle und Rollatoren.

Durch die Bebauung bei der ehemaligen Kalenderfabrik Wagenmann an der Ecke Albert-Förderer-Straße/Stefanienstraße ergeben sich zusätzliche Parkflächen auf dem südlichen Gehweg sowie der Fahrbahn entlang der neuen Fassade. Die Gehwegflächen, die von parkenden Fahrzeugen in Anspruch genommen werden würden dürfen, sind mit einer weißen Markierung gekennzeichnet. Hinter den Parkflächen verbleibt künftig ein Gehweg mit einer Restbreite von 1,60 Meter, sodass auch trotz parkender Fahrzeuge beispielsweise eine 180-Grad-Drehung von Personen mit Rollstuhl oder Rollator möglich ist.

Bei der Neuordnung wurde sehr viel Wert auf den Erhalt der bestehenden Parkplätze gelegt. Durch die Verbesserungen für alle Gehwegnutzer stehen künftig lediglich drei Parkplätze weniger zur Verfügung, was vor allem unter Aspekten der Schulwegsicherung und Barrierefreiheit zu rechtfertigen ist.