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31.08.2022 - Zehn Jahre Klimapartnerschaft von Lahr und Alajuela Wichtige Zukunftsaufgaben gemeinsam angehen

Lahrs Oberbürgermeister packt bei einer Aufforstungsaktion im Nationalpark Braulio Carillo mit an
Lahrs Oberbürgermeister packt bei einer Aufforstungsaktion im Nationalpark Braulio Carillo mit an.
Quelle: Stadt Lahr
Sich austauschen, voneinander lernen, gemeinsame Projekte umsetzen: Die Partnerstädte Lahr und Alajuela kooperieren seit 2012 beim Klimaschutz sowie bei Anpassungen an die Folgen des weltweiten menschengemachten Klimawandels.

Die Städtepartnerschaft zwischen Lahr und Alajuela besteht seit 2006. „Für beide Städte sind der Schutz des Klimas und die notwendige Anpassung an die Klimawandelfolgen wichtige Zukunftsaufgaben. Wir spüren die Auswirkungen des Klimawandels unmittelbar, können aber auch ortsbezogen planen und handeln. Die im Jahr 2012 geschlossene Kommunale Klimapartnerschaft hat sich daher schnell zu einem wesentlichen Eckpfeiler unserer Zusammenarbeit entwickelt“, betont Lahrs Oberbürgermeister Markus Ibert.

„Bereits 2013 haben die beiden Städte ein gemeinsames Handlungsprogramm entwickelt. Es zielt auf Verbesserungen in vier Themengebieten: Schutz der Wasserressourcen, Abfallsammlung und -verwertung, Lebensqualität im städtischen Raum sowie Informationsangebote zu Umweltschutz, Klimaschutz und Klimawandelfolgenanpassung“, berichtet Manfred Kaiser, Leiter der Stabsstelle Umwelt, die bei der Stadt Lahr auf fachlicher Ebene die Federführung hat. Zur Umsetzung haben die Partner in gemeinsamer Abstimmung Förderanträge erarbeitet und eingereicht. Auf diese Weise wurde beispielsweise 2016 ein Projekt ermöglicht, in dem ein internationales Team des entwicklungspolitischen Bildungs- und Praktikumsprogramms ASA Informationen über Klimadaten und Klimaprojekte, Zukunftsszenarien sowie Anpassungsmaßnahmen für beide Städte erarbeitete und der Öffentlichkeit vorstellte.

In einem weiteren, 2018 erfolgreich abgeschlossenen Projekt wurden die Zentralkläranlage in Alajuela grundlegend saniert, zwei dezentrale Kläranlagen mit neuer Technik aufgerüstet und eine kommunale Abwasser-/Schlamm-Annahmestation eingerichtet. 2019 endete zudem ein Projekt, bei dem bisher ungeschützte Trinkwasserquellen in Alajuela zum nachhaltigen Schutz eingezäunt und naturnah aufgeforstet sowie praxisorientierte Umweltbildungsmaterialien zu den Themen Wasser, Biodiversität, Ökosystem Wald und Klimawandel erstellt wurden.

Vor zwei Jahren folgte dann der nächste große Schritt: 2020 erweiterten Lahr und Alajuela ihre Klimapartnerschaft zur Kommunalen Nachhaltigkeitspartnerschaft – mit dem Ziel, die Umsetzung der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen vor Ort bekanntzumachen und voranzubringen. „Für das Gelingen unserer Partnerschaft ist die Unterstützung aus Politik und Zivilgesellschaft unabdingbar“, betont Markus Ibert. „Mein Dank gilt den Gemeinderäten beider Städte, dem Freundeskreis Lahr-Alajuela, der Asociacion Ciudades Hermanas de Alajuela sowie allen weiteren Akteurinnen und Akteuren, die zu unserer inzwischen langjährigen, vertrauensvollen und ergebnisorientierten Zusammenarbeit beitragen.“

Wie die Partnerstädte voneinander lernen können, hat der Lahrer Oberbürgermeister im April 2022 bei seinem ersten Besuch in Alajuela persönlich erlebt. „Es hat mich besonders beeindruckt, dass in Costa Rica fast die gesamte benötigte Menge an Strom aus erneuerbaren Energien gewonnen wird. Dies ist für uns Vorbild und Ansporn, die dringend erforderliche Energiewende auch hierzulande weiter voranzubringen“, sagt Markus Ibert. „Unsere Partnerschaft mit Alajuela ist auf Dauer ausgerichtet und steht damit ebenfalls unter dem Leitgedanken der Nachhaltigkeit. Wir werden gemeinsam unseren Beitrag dazu leisten, dass auch nachfolgende Generationen eine lebenswerte Welt vorfinden.“