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24.05.2023 - Einführung des Warnkanals Cell Broadcast in Lahr Warnmeldungen ab sofort in der Hosentasche empfangbar

Eine Person hält ein Smartphone in der Hand. Auf dem Display sieht man eine Gefahrenmeldung, die über Cell Broadcast übertragen wurde.
Durch Cell Broadcast werden Warnmeldungen von Behörden direkt an die Mobiltelefone gesendet.
Quelle: Innenministerium Baden-Württemberg
Das Land Baden-Württemberg setzt auf den Einsatz verschiedener Warnkanäle, um die Bevölkerung auf Gefahren wie beispielsweise Hochwasser oder Feuer hinzuweisen. Seit Februar 2023 steht der neue Warnkanal Cell Broadcast allen warnenden Stellen zur Verfügung und wird nun auch in Lahr eingeführt.

Behörden nutzen bei einer drohenden Gefahr mehrere Wege gleichzeitig, um möglichst viele Menschen in den unterschiedlichsten Lebenssituationen zu erreichen. Klassische Beispiele hierfür sind Warn-Apps oder Warnungen über Rundfunk- und Fernsehanstalten. Mithilfe des Cell Broadcast wurde dieser Warnmix nun erweitert und erreicht so eine immer größere Anzahl an Menschen.

Ein großer Vorteil des Cell Broadcast ist es, dass alle in einem bestimmten Gebiet befindlichen Personen, die ein dafür eingerichtetes, empfangsbereites Mobiltelefon mit sich führen, von einer Warnmeldung anonym erreicht werden können. Im Gegensatz zu Warn-Apps ist weder ein Download noch eine Registrierung notwendig. Ein höheres Aufkommen an Mobilfunkgesprächen hat zudem keinen Einfluss auf die Datenübertragung – die Warnmeldungen werden ohne Verzögerung versandt. Derzeit kann die Warnung in den Sprachen Englisch und Deutsch übertragen werden.

Allerdings muss ein Mobiltelefon die technischen Voraussetzungen erfüllen, damit es eine Warnmeldung empfangen kann. Dazu sind regelmäßige Updates der Betriebssysteme notwendig. Befindet sich das Gerät im Flugzeugmodus, so wird die Datenübertragung verhindert und Warnungen können nicht empfangen werden.

Cell Broadcast hat zudem eine Zeichenbeschränkung. Warnmeldungen können keine ausführlichen Details enthalten, weswegen dafür andere Warnmittel verwendet werden müssen. Nach Angaben des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe kann außerdem keine Entwarnung gesendet werden – auch hierfür ist der Einsatz anderer Warnmittel erforderlich.

Thomas Happersberger, hauptamtlicher Kommandant der Feuerwehr Stadt Lahr und Leiter der Stabsstelle Feuerwehr und Bevölkerungsschutz, äußert sich positiv zu der Einführung: „Die Freischaltung des Warnkanals Cell Broadcast halte ich für einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung. Heutzutage hat nahezu jeder und jede ein Smartphone, weswegen wir die Bevölkerung auf diesem Weg gezielt warnen und informieren können.“