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20.06.2023 - Dank an Helfende – Stadt belässt Wasserfläche für Fische Stegmattensee wird dicht

Die Arbeiten zur Sanierung des Stegmattensees sind angelaufen. Hierfür wird eine Sperrung des Rundwegs und der Holzbrücke notwendig. Die Sperrung ist bis Ende August vorgesehen. Eine Umleitung ist über den äußeren Rundweg möglich.

Seit seiner Erstellung ist der Stegmattensee undicht. Um das Wasserniveau zu halten, musste regelmäßig Wasser nachgepumpt werden, denn der aufgeschüttete Damm, der den See auf 670 Metern umgibt, ist durchlässig. Der Seeboden hingegen besteht aus einer Tonschicht und ist dementsprechend dicht. Bei den Sanierungsarbeiten wird nun der umlaufende Damm nachgebessert. Hierfür werden in den Dämmen auf der Süd- und Westseite des Sees etwa 60 cm breite und bis 2,50 m tiefe Schlitze gegraben und mit einem Dichtmaterial verfüllt.

Auf der Seite der Seepromenade und am Badestrand sorgt eine Spundwand für die notwendige Dichtigkeit.

Die Seeterrasse beim Haus am See wird von den Arbeiten nicht tangiert. Hier wird lediglich der Mauerfuß am Seeboden mit einer geotechnischen Dichtungsbahn nachgebessert. Dafür musste im Badebereich des Sees Wasser abgelassen werden.

 

Zum Ablassen des Wasser wurde das Nachfüllen des Wassers eingestellt und das Wasser entwich über die undichten Dämme. Ziel war es, dass sich mit dem langsam weichenden Wasser auch die Tierwelt in die im Naturteil verbleibende Wasserfläche zurückziehen konnte. Für die gesamte Bauzeit wird eine 7000 Quadratmeter große Wasserfläche mit einer Tiefe von bis zu einem Meter belassen.

Zu spät wurde jedoch erkannt, dass auf dem Seeboden im Badebereich des Sees eine größere Pfütze mit Fischen verblieb. Während des kühlen und niederschlagreichen Wetters des Frühjahrs sind die dort verbliebenen Fische in dem dichten Wasserpflanzengewirr nicht aufgefallen. Erst nach einigen heißen Tagen wurde die ungewollte und sehr bedauerliche Situation mit verendeten Fischen deutlich.

Die Stadt wird jetzt die verbliebene Wasserfläche mit Frischwasser kühlen und bei Bedarf auch nachfüllen. Sämtliche Tiere wie Fische und Wasservögel und auch ein Großteil der Pflanzen haben sich innerhalb weniger Monate selbst im Stegmattensee angesiedelt. Leider musste die Stadt Lahr feststellen, dass auch Goldfische und Wasserschildkröten in dem Gewässer ausgesetzt wurden. Dies verstößt jedoch gegen das Bundesnaturschutzgesetz. Das Bundesamt für Naturschutz listet den Goldfisch als "potenziell invasive Art". Im lokalen See oder Teich ausgesetzt, vermehrt sich der gebietsfremde Goldfisch rasant, verdrängt dadurch einheimische Tier- und Pflanzenarten und gefährdet damit auch die heimischen Ökosysteme.

Für eine ausgewogene Natur am Stegmattensee dürfen keine Tiere aus heimischen Aquarien oder Terrarien ausgesetzt und die Tiere auch nicht gefüttert werden.

Die Stadt Lahr bedankt sich bei den Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen des Lahrer Tierschutzvereins, die an einem Feiertag in einer aufwändigen Aktion die verbliebenen Fische aus dem Restwasser gerettet haben. Der Dank gilt auch den Feuerwehren Lahr und Seelbach, die den Helfenden Watthosen ausgeliehen haben und dem Restaurant „Im Original“, das Getränke spendiert hat.