Blick auf Hugsweier mit Kirchturm

Historischer Rundweg Hugsweier Station 5: Alte und neue Schutter

Wasser ist eine Grundlage des Lebens. Deshalb siedelten die Menschen in der Nähe von Fließgewässern und passten diese nach und nach ihren Bedürfnissen an. Sie nutzten sie für Fischfang, Wasserkraftgewinnung, Flößerei, Schifffahrt und Warentransport, zur Be- und Entwässerung, zur Müllentsorgung und für den Antrieb von Mühlen. Leider wurden sie auch begradigt, gelenkt und zu Abflussrinnen degradiert und dadurch vieler ökologischer Funktionen beraubt. Heute erkennt man wieder die Bedeutung der Flussaue für den Hochwasserschutz und verwendet viel Geld, um pfeilgerade Flussstrecken zumindest teilweise zu renaturieren, indem man sie ändern lässt.

Die Alte Schutter in Hugsweier an der Almbrücke, von Westen grüßt der Turm der evangelischen Kirche Lahr.
Almbrücke Hugsweier
Quelle: W. Caroli

Auf der Abbildung ist die Almbrücke in Hugsweier an der alten Schutter zu sehen, von Westen grüßt der Turm der evangelischen Kirche.

Der vermutlich schon im Mittelalter erstellte Seitenarm der Schutter führt durch den Ort und prägt das Hugsweierer Dorfbild, während das östlich verlaufende Hauptbett verschwunden ist. Wo heute die Straße „Am Schulgarten“ verläuft, floss früher die Schutter. Der Fluss wand sich zunächst um den Südteil von Hugsweier und verlief dann Richtung Norden entlang der heutigen Straße „Am Schulgarten“. Bei der Linkskehre (Einmündung der Straße „Am Schulgarten“ in die Hugsweierer Hauptstraße) befand sich die „Schangs Bruck“, weiter nördlich, in der Nähe des Spotplatzes die „Almbrücke“, von wo man mittels Stellfallen die Wiesen bewässerte.

Stadtplan Lahr von 1723 aus dem Generallandesarchiv Karlsruhe.
Stadtplant 1723
Quelle: W. Caroli

Der Lahrer Seitenarm der Schutter, Neuschutter (später Gewerbekanal) genannt, wurde vermutlich im Mittelalter angelegt, um mit dem Schutterwasser den Graben der Tiefburg zu füllen.

Er zweigte südlich Geroldsecker Vorstadt ab, durchfloss das Stadtgebiet entlang der Max-Planck-Straße, Rossplatz, Stadtmühle, Lotzbeckstraße und mündete westlich der Gutleutstraße wieder in die Altschutter. Die Neuschutter wurde Ende der 1960er-Jahre abgedeckt oder verfüllt, weil ihr Gestank befremdete. Östlich der Innenstadt sind einige Abschnitte noch erhalten.