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23.11.2022 - Die Stadt Lahr beteiligt sich am weltweiten Aktionstag „Cities for Life“ Statement gegen die Todesstrafe

Drei Glocken, die über dem Eingang der ehemaligen Luisenschule hängen.
Gemeinderatsglocken am Rathaus 2 in Lahr läuten zum Aktionstag „Cities for Life“
Quelle: Stadt Lahr
Mit Glockenläuten am Rathaus 2 und einem Büchertisch in der Mediathek unterstützt die Stadt Lahr den weltweiten Aktionstag „Cities for Life“, an dem sich Städte in der ganzen Welt seit 20 Jahren gegen die Todesstrafe einsetzen.

Seit 2002 finden jedes Jahr am 30. November auf Initiative der Gemeinschaft Sant’Egidio und in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen in zahlreichen Städten Veranstaltungen und Aktionen im Einsatz für eine universale Abschaffung der Todesstrafe statt. Lahr beteiligt sich seit 2010 – und auch in diesem Jahr werden die Gemeinderatsglocken am Rathaus 2 zu diesem Anlass stündlich von 8:55 bis 20:55 Uhr jeweils fünf Minuten lang läuten. Außerdem stellt die Mediathek Lahr von Dienstag, 29. November, bis einschließlich Samstag, 3. Dezember 2022, einen thematisch passenden Büchertisch bereit. Das Kulturamt und die Mediathek organisieren die Aktion gemeinsam.

Diese weltweit größte Mobilisierung von Städten möchte die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Menschenrechte und den Wert des Lebens lenken, um eine Kultur der Achtung des menschlichen Lebens zu stärken. Dies scheint besonders angebracht in einer Zeit des Krieges, der in dramatischer Weise nach Europa zurückgekehrt ist. In Deutschland beteiligen sich fast 300 Städte am Aktionstag – darunter neben zahlreichen kleineren Städten auch viele Großstädte wie Berlin, Hamburg, Stuttgart, Bremen, Köln, Leipzig, Rostock, Nürnberg, Hannover, Düsseldorf oder Frankfurt. Unterschiedliche Aktionen werden gestaltet, beispielsweise eine besondere Beleuchtung bekannter Gebäude, Lesungen, Begegnungen mit Zeuginnen und Zeugen oder Projekte in Schulen.

Die Gemeinschaft Sant’Egidio ist eine christliche Laienbewegung, die sich in circa 70 Ländern weltweit für Frieden und Gerechtigkeit einsetzt. Seit 1998 engagiert sie sich gegen die Todesstrafe und setzt sich mit der World Coalition against the Death Penalty für deren universale Abschaffung ein. Sie hat 2002 die Aktion „Cities for life – Städte für das Leben/Städte gegen die Todesstrafe“ gestartet. Der 30. November wurde für den Aktionstag gewählt, weil an diesem Tag im Jahr 1786 das Großherzogtum Toskana als erster Staat der Welt Folter und Todesstrafe für abgeschafft erklärte. Mitglieder von Sant’Egidio pflegen weltweit Hunderte von Brieffreundschaften mit Todeskandidatinnen und Todeskandidaten und sind weltweit im Einsatz für eine Humanisierung der Haftbedingungen in Gefängnissen insbesondere in Afrika engagiert.