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15.11.2022 - Stadtmuseum Lahr: Pirmin Wilhelm stellt in seinem Raumwunder aus Raumwunder des Monats macht das Museum zum Thema

Das Stadtmuseum ist in einem Raumwunder, einer Kiste aus Holz, dargestellt.
Quelle: Stadt Lahr
Das Raumwunder des Monats November hat Künstler Pirmin Wilhelm gestaltet. Das Kunstwerk ist im Foyer des Lahrer Stadtmuseums ausgestellt.

Wilhelm inszeniert in seinem Raumwunder eine typische Besuchssituation im Museum, bei dem ein Mensch mit gewissem Anstand ein Kunstwerk betrachtet.

Das Kunstwerk ist ein Bild von Pirmin Wilhelm selbst, extra angefertigt für die Dimensionen des Lahrer Raumwunders. Es heißt „Die Alpen“ und ist ein Bild, das durch kräftige und strahlende Farben und gleichzeitige Tiefe überzeugt. Es zieht den Betrachter sofort in seinen Bann und entführt ihn in ein unglaubliches Naturfarbspiel mitten in die Berge.

Gebannt ist auch der Betrachter, den Pirmin Wilhelm vor dem Bild platzierte: Jacob Kowalski. Diese Figur entstammt dem Film „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“. Kowalski ist ein nicht-magischer Mensch. Sein größter Traum ist eine eigene kleine Bäckerei zu haben und sich um seine Kunden zu kümmern. Für das Raumwunder hat Jacob Kowalski keine tiefere Bedeutung – er wurde ausgewählt, da seine Figur am besten proportional zum Bild im Raumwunder passt.

Pirmin Wilhelms zentrale Vorgehensweise ist ein „subtraktiver Malprozess“. Die Ergebnisse entstehen dabei nicht alleine durch das Malen, also das Auftragen, sondern durch das Wegnehmen von Farbschichten. Wilhelm lässt Bilder entstehen, die eher als Spurenlegen zu verstehen sind. Dadurch erhalten Wilhelms Arbeiten eine gewisse Anziehungskraft und oft entsteht der Eindruck massiver Präsenz – wie auch bei „Die Alpen“.

Pirmin Wilhelm ist gebürtiger Lahrer. Nach seiner Ausbildung als Farblithograf und dem nachgeholten Abitur, studierte er unter anderem Kunst an der PH Freiburg. Neben seiner Tätigkeit im Schuldienst, unter anderem als stellvertretendem Leiter der Malerfachschule, war er stets auch als freischaffender Künstler tätig. Seit 1978 widmet er sich der zeitgenössischen Malerei mit Acrylfarben auf Leinwand, Holz, Karton und sonstigen Bildträgern, sowie Objekte und Kleinskulpturen. Zahlreiche Ausstellungen hat er seither bestritten. Dabei sieht sich Wilhelm eher als „Themenübersetzer“, der Themen in Bildsprache transportiert. Seine Werke sind ständig auf einer über 100 Quadratmetern Ausstellungsfläche in der Galerie am Sulzbach in Lahr-Sulz zu sehen.

Lahrer Raumwunder – Infos

Das Lahrer Raumwunder ist ein Kunst- und Sozialprojekt des Stadtmuseums Lahr, des Rotary Clubs Lahr und der Lahrer Werkstätten. Es handelt sich dabei um einen Hohlraum in der Größe von 75 cm Breite, 60 cm Höhe und 30 cm Tiefe, der durch unterschiedliche Wandbearbeitung und Silhouettengestaltung sowie durch Einbauten von Figuren und Objekten mit Raumvolumen und Raumtiefen spielt und somit die Raumgröße unterschiedlich definiert.

Das Raumwunder weckt Neugier für das Spiel mit dem Raum und ist in seinen vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten für Kindergartenkinder, Schülerinnen und Schüler aller Altersstufen und ebenso für Erwachsene mit künstlerischen Ambitionen ein Objekt mit großem Aufforderungscharakter.

Die Künstlerinnen und Künstler Christian Wenzinger, Emanuel Ogrodniczek, Marianne Hopf, Ilka Henkel und P.H. Neuhorst, Roland und Sigrid Schäfer und Renate Henninger zeigen im Verlauf diesen und nächsten Jahres ihre Interpretationen des Lahrer Raumwunders.