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12.05.2022 - Lahrs Oberbürgermeister Markus Ibert bekräftigt Willen zum Ausbau der Städtepartnerschaft Jubiläumsreise nach Belleville

Lahrer Delegation in Belleville, von links: Stadträtin Stefanie Kremling-Deinert, Dr. Steffen Auer, und dann, Friederike Ohnemus, Stadtverwaltung; Ingrid Furrer, verbundschule Lahr; Stadtrat Harald Günther, OB Markus Ibert, Stadträtin Dorothee Granderath, Stadtrat Klaus Girstl
Lahrer Delegation in Belleville
Quelle: Stadt Lahr
Seit 50 Jahren besteht die Städtepartnerschaft zwischen Lahr und Belleville – anlässlich dieses Jubiläums hat Oberbürgermeister Markus Ibert die kanadische Stadt besucht und seinen festen Willen zum Ausbau der Kontakte und Aktivitäten bekundet.

Mit der Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde im Jahr 1972 waren Lahr und Belleville die ersten beiden Städte, die eine deutsch-kanadische Partnerschaft begründeten. Fünf Jahre zuvor hatten die kanadischen Streitkräfte die in Lahr stationierte französische Armee abgelöst. Es entwickelte sich eine vertrauensvolle Zusammenarbeit von engagierten Verantwortlichen der Stadt und der Streitkräfte, deren Abzug aus Lahr im Jahr 1994 erfolgte.

 

Bei seinem Besuch in Belleville betonte Markus Ibert, dass er wesentliche Elemente der Städtepartnerschaft erneuern und Kontakte auf weiteren Feldern anstoßen möchte. So fand zwischen 1973 und 2010 ein regelmäßiger Austausch von Schülerinnen und Schülern beider Städte statt. „Es ist mir ein besonderes Anliegen, diese Verbindungen wieder zu beleben. Die Neugierde und Begeisterungsfähigkeit der Jugend wollen wir tatkräftig unterstützen, sodass Aufenthalte in naher Zukunft wieder möglich werden“, sagte Ibert. Auch die Idee der Freundschaftsflüge griff er erneut auf: Von 1975 bis 2017 nahmen etwa 3.000 Bürgerinnen und Bürger bei insgesamt 23 Reisen die Gelegenheit wahr, die jeweilige Partnerstadt und vor allem die Menschen dort kennenzulernen. „Meist waren die Besucherinnen und Besucher privat untergebracht. Dies trug dazu bei, dass tiefgehende, persönliche Kontakte entstanden, die von langer Dauer waren und teilweise heute noch bestehen“, betonte Ibert. Damit diese tragende Säule der Partnerschaft weiterhin erhalten bleibt, soll schon im Frühjahr 2023 eine Reise von Belleville nach Lahr stattfinden. Darüber hinaus möchte Lahrs Oberbürgermeister neue Kooperationsfelder erschließen – beispielsweise in der Wirtschaft unter Einbindung von Unternehmen, Organisationen und Verbänden, aber auch zwischen Schulen und den Verwaltungen. „Es ist sehr wichtig, dass die Partnerschaft auch außerhalb der Rathäuser gelebt wird“, sagte Ibert. „Die Beziehungen zwischen Kanada und Deutschland sind nirgendwo enger als zwischen Belleville und Lahr – darauf gilt es aufzubauen und noch engere Verbindungen zu knüpfen.“

Weltoffenheit und der Austausch über Länder- und Sprachgrenzen hinweg sind unermesslich wichtig

OB Markus Ibert steht in einem Festsaal an einem Rednerpult und hält eine Rede beim offiziellen Dinner anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft
Belleville 2022, OB Markus Ibert hält eine Rede beim offiziellen Dinner anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft
Quelle: Stadt Lahr

Gemeinsam mit dem Lahrer Oberbürgermeister besuchte eine Delegation mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Schulen, Wirtschaft und Verwaltung die kanadische Partnerstadt. Das Programm umfasste unter anderem ein Treffen mit dem deutschen Generalkonsul Thomas E. Schultze, ein Fernsehinterview und mehrere Radiointerviews gemeinsam mit Bellevilles Bürgermeister Mitch Panciuk, ein Treffen mit der regionalen Wirtschaftsförderung Quinte Economic Development Corporation sowie eine Baumpflanzaktion anlässlich des 50. Jubiläums der Städtepartnerschaft. Zum einen wurde als Geschenk der Stadt Lahr zum Jubiläum eine Deutsche Eiche gepflanzt, zum anderen verwirklichte die Stadt Belleville an gleicher Stelle einen gärtnerischen Beitrag, den die Abteilung Umwelt und Grün der Stadt Lahr im Rahmen des Gartenjahrs in Belleville konzipiert hatte.

 

„Wir sehen uns in der heutigen Zeit mit großer Unbeständigkeit konfrontiert. Dazu zählen beispielsweise die globale Coronapandemie, der völkerrechtswidrige Angriffskrieg gegen die Ukraine oder der weltweite Klimawandel. Ich bin aber überzeugt: Gerade in dieser Zeit der großen, zum Teil existenziellen Herausforderungen sind Weltoffenheit und der Austausch über Länder- und Sprachgrenzen hinweg unermesslich wichtig. Genau darin liegt der große Wert dieser ganz besonderen Verbindung, die nun schon seit 50 Jahren zwischen unseren Städten besteht“, sagte Markus Ibert. „Aus der Partnerschaft zwischen Lahr und Belleville ist längst eine Freundschaft geworden – ich freue mich sehr, dass wir nun gemeinsam den Grundstein für das nächste halbe Jahrhundert unserer Freundschaft gelegt haben.“