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18.05.2022 - Zum 60. Jubiläum der Städtepartnerschaft überreicht Lahrs Oberbürgermeister Markus Ibert in Dole ein besonderes Gastgeschenk Gemeinsam in den Himmel blicken

Jean-Baptiste Gagnoux, Bürgermeister von Dole, und Lahrs Oberbürgermeister Markus Ibert auf einer der beiden Himmelsliegen, die 60 Jahre Freundschaft zwischen den beiden Städten symbolisieren (von links).
Jean-Baptiste Gagnoux, Bürgermeister von Dole, und Lahrs Oberbürgermeister Markus Ibert auf einer der beiden Himmelsliegen, die 60 Jahre Freundschaft zwischen den beiden Städten symbolisieren (von links).
Quelle: Stadt Lahr/Ronald Buck
Ein Wochenende im Zeichen der deutsch-französischen Freundschaft: Oberbürgermeister Markus Ibert hat gemeinsam mit einer Lahrer Delegation aus rund 50 Personen die Feierlichkeiten zum 60. Jubiläum der Städtepartnerschaft in Dole besucht.

Bereits zu einem frühen Zeitpunkt nach Ende des Zweiten Weltkriegs besiegelten der damalige Lahrer Oberbürgermeister Dr. Philipp Brucker und sein Doler Amtskollege Charles Laurent-Thouverey mit der Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde die Verbindung der beiden Städte. „Mittlerweile sind viele Jahre vergangen, in denen Frieden und Zusammenhalt in Europa zur Selbstverständlichkeit geworden waren. Heute, in einer Zeit mit gravierenden Unruhen, ja sogar einem Krieg in Europa, können wir umso mehr erkennen, welcher Stellenwert unserer deutsch-französischen Partnerschaft beizumessen ist“, betonte Ibert in seiner Rede bei der zentralen Jubiläumsveranstaltung. Ebenso wie sein Doler Amtskollege Jean-Baptiste Gagnoux bekräftigte er die Städtepartnerschaft per Unterschrift nochmals symbolisch und kündigte zudem an, sich weiterhin mit voller Kraft einzubringen, um die Verbindungen zu fördern und die partnerschaftlichen Beziehungen auszubauen.

Als Gastgeschenk überreichte Markus Ibert zwei Himmelsliegen, die von nun an im Doler Chevannes-Garten stehen: „Wer darauf Platz nimmt, richtet seinen Blick in den Himmel. Dieser verbindet uns in Gedanken. Er kennt keine Grenzen zwischen Sprache, Kultur, Weltanschauung, Geschlechtern oder Glauben. So sollen diese beiden Liegen die Dauerhaftigkeit der Freundschaft zwischen unseren beiden verschwisterten Städten symbolisieren.“

Eine wichtige Säule war stets der Austausch von Schülerinnen und Schülern, der bereits ein Jahr vor dem offiziellen Start der Städtepartnerschaft begann. Über die Jahre sind viele Freundschaften gewachsen und sogar Ehen zwischen Menschen aus beiden Städten entstanden. Ob in diesem Jahr ein Austausch stattfinden kann, war aufgrund der Corona-Pandemie lange unsicher – aber letztlich konnten 50 Schülerinnen und Schüler aus Lahr zum Schüleraustausch nach Dole reisen und das Jubiläumswochenende mitfeiern.

Darüber hinaus haben die vergangenen 60 Jahre noch viele weitere Beispiele für eine gelebte Freundschaft hervorgebracht – unter anderem bei den Vereinen aus Lahr und Dole. Zuletzt haben Ende April 2022 rund zwei Dutzend Mitglieder des Tennisclubs Lahr und der Tennisabteilung des FV Sulz die Gastfreundschaft in Dole genossen. Die Verbindungen der beiden Feuerwehren haben seit 1963 eine lange Tradition, wobei sowohl die Jugend- als auch die Gesamtfeuerwehren regelmäßig aktiv am Austausch beteiligt waren. Im touristischen Bereich gibt es seit einigen Jahren eine enge Kooperation zwischen dem Doler Tourismusbüro und dem Lahrer Stadtmarketing. Aktuell wird in Lahrer und Doler Haushalten der Tourismuspass Dollahr mit Vergünstigungen im Einzelhandel und Coupons für kulturelle Angebote verteilt – als Anreiz für einen individuellen, spontanen Besuch in der Partnerstadt. Ein weiterer Leuchtturm ist die seit Jahrzehnten außergewöhnliche Zusammenarbeit der beiden Stadtgärtnereien. Hieraus entwickelte sich letztlich die Lahrer Chrysanthema, die zum alljährlichen blühenden Symbol der Städtefreundschaft geworden ist. Der künstlerische Austausch ist ein weiteres kreatives Feld: Mit der offiziellen Delegation reisten ein Fotograf, vier Kunstschaffende des Kunstvereins L’Art pour Lahr sowie zahlreiche Kunstwerke von Lahr nach Dole.

„Alle diese Beispiele haben eines gemeinsam: Sie sind Ausdruck unserer Freundschaft und unseres großen Willens, die Zukunft gemeinsam aktiv zu gestalten und Begegnung zu ermöglichen – als Beitrag für den Frieden in Europa und in der Welt“, sagte Markus Ibert. „Dialoge sind nicht nur zwischen Regierungen, sondern auch auf kommunaler Ebene wichtig. Alle können sich aktiv für ein friedliches Miteinander einbringen. Und so ist unsere Städtepartnerschaft aktive Friedensarbeit von Mensch zu Mensch.“

Jean-Baptiste Gagnoux, Bürgermeister von Dole, und Lahrs Oberbürgermeister Markus Ibert bekräftigen mit ihren Unterschriften die Städtepartnerschaft symbolisch (von links).
Jean-Baptiste Gagnoux, Bürgermeister von Dole, und Lahrs Oberbürgermeister Markus Ibert bekräftigen mit ihren Unterschriften die Städtepartnerschaft symbolisch (von links).
Quelle: Stadt Lahr/Ronald Buck