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08.12.2023 - Lahrs Oberbürgermeister Markus Ibert fordert Ausbau eines Wasserstoffnetzes Energieträger der Zukunft

Grüner Wasserstoff ist für die Stadt Lahr ein wichtiger Energieträger der Zukunft. Oberbürgermeister Markus Ibert fordert daher im Einklang mit den Klimapartnern Oberrhein, die Region Südbaden in die Planungen zum Aufbau einer überregionalen und grenzüberschreitenden Infrastruktur einzubeziehen.

Aus Klimaschutzgründen gibt es schon seit Jahren global wie lokal einen Trend in der Energieversorgung: weg von fossilen hin zu erneuerbaren Energiequellen. Mit der Verteuerung von Erdöl und Erdgas infolge des Kriegs in der Ukraine haben Bund und Land ihre Aktivitäten intensiviert, um diese Transformation auf allen Ebenen und in allen Sektoren zu beschleunigen. Eine wichtige Rolle soll unter anderem grüner Wasserstoff einnehmen, also Wasserstoff, der durch Elektrolyse unter Verwendung von Strom aus erneuerbaren Quellen erzeugt wird. Das Angebot von grünem Strom zur Erzeugung von grünem Wasserstoff wird in den nächsten Jahren noch eingeschränkt sein. Deshalb wird grüner Wasserstoff zunächst als wichtige klimafreundliche Alternative für Prozesse in der Industrie und im Schwerlastverkehr eingesetzt werden.

Die Lahrer Stadtverwaltung unterstützt regionale Wasserstoffprojekte wie das Projekt „Wasserstofftechnologien am südlichen Oberrhein“ (H2-SO). Das Projekt hatte zum Ziel, eine Vielzahl relevanter Akteurinnen und Akteure aus allen Sektoren in Bezug auf die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie zu verknüpfen. Im Rahmen eines Reallabors und am Beispiel mehrerer Anwendungen und Technologiedemonstrationen wurden wesentliche aktuelle Hemmnisse für die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie benannt und Lösungsvorschläge zu einer künftigen Verbreitung erarbeitet.

Oberbürgermeister Markus Ibert weiß aus Gesprächen mit Unternehmerinnen und Unternehmern aus Lahr und der Ortenau: „Ein schneller Ausbau und Anschluss an ein Wasserstoffnetz ist wichtig für die Zukunft unserer regionalen Betriebe. Leider wird die Region Südbaden aber bei den Planungen für ein Wasserstoff-Kernnetz auf Bundes- und Landesebene bisher vernachlässigt.“ Im Juli 2023 hat die Stadt Lahr mit der Unterzeichnung eines Schreibens der Klimapartner Oberrhein an das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz die Schaffung eines überregionalen Wasserstoff-Kernnetzes und den schnellen Aufbau einer grenzüberschreitenden Wasserstoffinfrastruktur unterstützt und die Aufnahme des Projekts H2@Hochrhein in die Planungen des bundesdeutschen Wasserstoff-Kernnetzes befürwortet. Da dieses Schreiben nicht erfolgreich war, hat die Stadt im Oktober 2023 eine Stellungnahme der Klimapartner Oberrhein zur Nichtberücksichtigung dieses Projektes, das den Bau einer Wasserstoffleitung am Hochrhein zum Ziel hat, unterzeichnet.

„Wir hoffen, dass unsere Einwände jetzt Gehör finden“, sagt Ibert. „Im Sinne unserer Wirtschaftsförderung und der klimafreundlichen Energiewende ist es mir wichtig, dass wir gemeinsam mit unseren regionalen Partnerinnen und Partnern an diesem Zukunftsthema dranbleiben, denn die politischen und strategischen Weichen werden jetzt gestellt.“ Die Stadt Lahr unterstützt aktuell als Mitglied von Klimapartner Oberrhein die Erstellung einer Wasserstoff-Strategie für die Region Südbaden. „Wir sind erfreut und dankbar, dass der Regionalverband Südlicher Oberrhein dieses wichtige Projekt finanziell fördert. Ziel ist der Aufbau einer grenzüberschreitenden Wasserstoffinfrastruktur bis zum Jahr 2035. Dies ist eine wichtige Voraussetzung, damit unsere Region mit einem schnellen Einstieg in die Wasserstoffwirtschaft attraktiv und wettbewerbsfähig bleibt.“