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15.09.2023 - Oberbürgermeister Markus Ibert beim Stadtteiltag in Dinglingen Ausblick auf die kommunale Wärmeplanung

Markus Ibert mit Mikrofon, davor und rechts neben ihm sitzen Gäste an Tischen
Oberbürgermeister Markus Ibert beim Stadtteiltag 2023 in Dinglingen
Quelle: Stadt Lahr
Die Ergebnisse der kommunalen Wärmeplanung der Stadt Lahr liegen zwar noch nicht vor, doch für Dinglingen wagte Lahrs Oberbürgermeister Markus Ibert beim letzten Stadtteiltag dieses Jahres schon einmal einen Ausblick: „der Stadtteil ist dicht besiedelt, und wir haben schon ein Blockheizkraftwerk im Mauerfeld. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Fernwärmenetz in Dinglingen weiter ausgebaut wird, ist deshalb aus meiner Sicht hoch.“

Die Zukunft der Wärmeversorgung sieht Ibert generell in zwei Technologien: Fernwärme in dicht besiedelten, Wärmepumpen in weniger dicht besiedelten Gebieten. „Mein Tipp lautet deshalb: weg vom Gas“, führte der Oberbürgermeister aus und verwies darauf, dass die kommunale Wärmeplanung voraussichtlich noch in diesem Jahr vorliegen werde. Erarbeitet wird sie im Auftrag der Stadt Lahr von der bnNetze, einem Tochterunternehmen des regionalen Energieversorgers badenova.

Ähnlich wie bei den weiteren Stadtteiltagen nahmen die Verkehrsthemen breiten Raum ein: von fehlenden Parkflächen über den Wunsch nach Ausbau der Dinglinger Hauptstraße bis hin zur Forderung nach Tempo 40 auf der Bundesstraße 3, auf der zudem eine weitere Zunahme des Schwerlastverkehrs befürchtet wurde. Und auch in Dinglingen wurden die Themen Müll und Vandalismus mehrfach angesprochen, vor allem im Hinblick auf den See- und Bürgerpark und dort insbesondere auf die Sportplätze. Markus Ibert verdeutlichte, dass dem städtischen Handeln auf beiden Feldern oft Grenzen gesetzt seien. Eine Geschwindigkeitsbeschränkung sei an Voraussetzungen geknüpft, etwa dass ein Gefahrenschwerpunkt bestehe oder Lärmwerte überschritten seien. Der Ausbau der Dinglinger Hauptstraße sei in finanzieller Hinsicht eine Herausforderung. Und bei den Themen Parken, Rasen, Vandalismus und Müll leisteten der kommunale Ordnungsdienst und der Bau- und Gartenbetrieb Lahr (BGL) zwar engagierte Arbeit, könnten aber nicht überall im Stadtgebiet gleichzeitig sein. Markus Ibert appellierte deshalb auch an die Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger: „Es wird gerne schnell nach der Stadt gerufen, wenn etwas nicht funktioniert. Aber die Stadt kann nicht jede Fehlentwicklung auffangen. Es gibt Dinge, die tut man einfach nicht – das hat mit Anstand, Respekt und Werten zu tun. Dort müssen wir ansetzen, um diese Themen in den Griff zu bekommen. Immer mehr Kontrollen sind nicht die Lösung.“

Die Medienberichte aus dem Frühjahr zur Idee eines Hotels am Stadtpark trieb die Gäste ebenfalls um. Der Oberbürgermeister versicherte, dass es hierzu aktuell keine politischen Bestrebungen gebe, zumal der Gemeinderat eine mehrheitlich ablehnende Haltung signalisiert habe. Generell bekräftigte er aber: „Für mich ist es ein wichtiges Anliegen, das Hotelangebot in Lahr zu erweitern.“ Offenheit zeigte er auch für die Idee, das ehemalige Gelände der Landesgartenschau künftig stärker für Veranstaltungen zu nutzen. „Das ist sicherlich ein Balanceakt, die Parks sollen schließlich nicht zu einer Eventlocation werden – aber wir haben dort schon Einiges ermöglicht, und ich kann mir auch noch weitere Formate vorstellen.“

Den Dank an alle Gäste für ihre Beteiligung am Stadtteiltag verband Markus Ibert abschließend mit einem Aufruf: „Es ist eine Sache, zu sagen, was besser gemacht werden müsste. Aber eine ganz andere ist es, selbst Verantwortung zu übernehmen, Zeit aufzuwenden und sich aktiv dafür einzusetzen, unsere Stadt voranzubringen“, sagte der Oberbürgermeister. „Ich möchte Sie deshalb motivieren, dafür zu werben, dass die Menschen sich für den Gemeinderat und die Politik unserer Stadt interessieren und vielleicht sogar im kommenden Jahr bei der Kommunalwahl kandidieren.“