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Glasfaserausbau: Deutsche Telekom baut Teile des Lahrer Stadtgebiets aus / Auch 1&1 Versatel und Deutsche Glasfaser bekunden Interesse

Eine leistungsstarke Versorgung mit schnellen Internetzugängen wird sowohl im gewerblichen als auch im privaten Bereich als Standortfaktor immer wichtiger. Die Vodafone hat deshalb in den vergangenen Jahren im Industriegebiet West großflächig ihr Glasfasernetz für die gewerbliche Nutzung ausgebaut. Gleichzeitig gibt es von der Vodafone zusätzlich eine großflächige Breitbandinfrastruktur auf Kupferbasis mit Bandbreiten bis zu einem Gigabyte.

Neben der Vodafone baut die Deutsche Telekom bereits seit Juli 2015 ihr Glasfasernetz für eine schnellere Internetversorgung in der Stadt Lahr kontinuierlich aus. Außerdem wollen mit der Deutschen Glasfaser und 1&1 Versatel noch zwei weitere Unternehmen in den kommenden Monaten Teile des Stadtgebiets auf eigene Kosten mit Glasfaser erschließen oder haben ihr Interesse an einer Erschließung signalisiert. Koordiniert wird der Ausbau in der Region durch die Breitband Ortenau GmbH & Co. KG, deren Gesellschafter neben den großen Kreisstädten auch zahlreiche Gemeinden in der Ortenau sind.

Ab Februar 2025 wird die Deutsche Telekom einen Teil der Kernstadt erschließen. Weitere Gebiete, darunter die Stadtteile Kippenheimweiler, Langenwinkel und Hugsweier, könnten folgen. Die finale Entscheidung hierzu steht jedoch noch aus. Bis Ende 2027 will die Telekom in ihren Ausbaugebieten die technischen Voraussetzungen für das Turbo-Internet schaffen. 1&1 Versatel hat zudem Interesse bekundet, die Gewerbegebiete Weingartenstraße, Hexenmatt, Einsteinallee, Europastraße und Raiffeisenstraße ebenfalls auf eigene Kosten auszubauen.

Es besteht weiterhin die Möglichkeit, dass sich die Deutsche Glasfaser beim Breitbandausbau in Lahr beteiligen wird. Nach dem Start des Fördermittelaufrufs für 2024 Ende April und der Durchführung des Branchendialogs mit mehreren Telekommunikationsunternehmen hatte die Breitband Ortenau im Juni das Markterkundungsverfahren gestartet, in dessen Rahmen die Deutsche Glasfaser erneut Interesse am Ausbau von Teilen des Stadtgebiets – darunter die Stadtteile Kuhbach, Reichenbach, Mietersheim und Sulz – angemeldet hat. Teilweise gibt es dabei Überschneidungen mit dem Gebiet, das auch die Deutsche Telekom erschließen möchte. Diese Bekundung ist laut Breitband Ortenau jedoch unverbindlich und heißt nicht, dass es zu einer festen Ausbauzusage kommen muss.

Das Ziel ist es, zusammen mit dem geförderten Breitbandausbau in den kommenden drei Jahren einen flächendeckenden Glasfaserausbau in Lahr zu erreichen.

Nachdem Ende Juli überraschend vom Bund eine Kürzung der Bundesmittel für die Breitbandförderung verkündet worden ist, ergeben sich für den geförderten Breitbandausbau aktuell noch Verzögerungen. Die Bundesförderungen wurden für 2024 um ein Drittel auf zwei Milliarden Euro gekürzt und sollen 2025 um voraussichtlich zwei Drittel auf eine Milliarde Euro reduziert werden. Für den geförderten Ausbau in Lahr werden im Falle einer Förderzusage 50 Prozent vom Bund und weitere 40 Prozent vom Land übernommen. Die Entscheidung des Bundes stellt die Stadt Lahr daher vor enorme Herausforderungen bei der Umsetzung der Ausbaupläne. Ein Beschluss des Gemeinderats, ob und wieweit die Stadt Lahr in den geförderten Ausbau einsteigen kann, ist aktuell noch nicht gefasst worden.

Trotz der Kürzung der Fördermittel will die Breitband Ortenau noch im Frühjahr 2025 Förderanträge für Lahr sowie 44 weitere Kommunen in der Region stellen.

Der Glasfaserausbau in der Stadt Lahr erfolgt wie in vielen Gemeinden der Ortenau in mehreren Phasen. Im Rahmen des hybriden Ausbaumodells – auch bekannt als Giga | Ortenau-Strategie – werden dabei der staatlich geförderte und der eigenwirtschaftliche Ausbau in jeder Kommune passgenau kombiniert. In der ersten Phase des Ausbaus hat die Breitband Ortenau bereits 16 der 25 Schulen in und um Lahr mit einem zentralen Glasfaseranschluss versorgt. Insgesamt liegen für den geförderten Ausbau in der Ortenau bereits Bescheide über Investitionen in Höhe von 264 Millionen Euro vor. Ziel ist es, im Rahmen der GiGa | Ortenau-Strategie bis zum Jahr 2027 insgesamt etwa 70 Prozent der Gebäude in der Ortenau ans Glasfasernetz anzuschließen.

Ausbaugebiet der Deutschen Telekom

Karte mit Magenta eingefärbtem Gebiet in der Lahrer Kernstadt Südost
Ausbaugebiet der Deutschen Telekom in der Lahrer Kernstadt Südost
Quelle: Deutsche Telekom

Die Deutsche Telekom beginnt im ersten Schritt mit dem Ausbaugebiet Lahr Kernstadt Südost, das potenziell etwa 6500 Anschlüsse und 1800 Gebäude umfasst. Geringfügige Änderungen sind möglich. Die Bauphase ist bis spätestens Ende 2026 vorgesehen.

Ob die eigene Adresse im Ausbaugebiet liegt, lässt sich unter folgender Adresse prüfen: www.telekom.de/glasfaser

Interessierte Bürgerinnen und Bürger außerhalb des aktuellen Ausbaugebiets können sich unter der Adresse www.telekom.de/highspeed-interesse für einen Ausbau vormerken lassen.