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23.11.2021 - Erfolgreiche Qualifikation in der Sprachentwicklung und Sprachförderung Sprache entwickelt sich durch Vorbilder

Elf Erzieherinnen und Erzieher der Stadt Lahr haben erfolgreich die „Qualifizierung zur pädagogischen Fachkraft Sprachentwicklung und Sprachförderung im Elementarbereich“ abgelegt.

Um den Weg der Sprachförderung erfolgreich zu gehen, brauchen Kinder die Unterstützung ihrer Umgebung. Sprache entwickelt sich nicht aus dem Nichts, sondern durch Vorbilder. Dies verdeutlicht den Einfluss und die Verantwortung der Familien, aber auch des pädagogischen Personals in Krippe und Kita. Sie sind die ersten Kommunikationspartner der Kinder und die, die sie am häufigsten sprechen hören.

Die Ergebnisse der Sprachtests, die bei den Einschulungsuntersuchungen in den Einrichtungen durchgeführt werden, zeigen die Notwendigkeit eines vertieften Sprachbewusstsein bei Erzieherinnen und Erzieher gerade in Pandemiezeiten. Die jetzigen Schulanfänger haben bereits zwei Lockdowns hinter sich. Für Erwachsene nur ein paar Monate, für junge Kinder eine lange Zeit, in der sie wichtige Erfahrungen und sprachlichen Input außerhalb des familiären Umfeldes entbehren mussten. Die Anzahl förderbedürftigen Kinder ist seitdem wieder angestiegen ist und liegt bei rund 70 %.

Für die Betreuungseinrichtungen heißt das, Erzieherinnen und Erzieher müssen sich über ihre Rolle als wichtiges Sprachvorbild bewusst sein und sich immer wieder daran zu erinnern, variantenreich zu sprechen, damit Kinder Muster des Aufbaus der Sprache geliefert bekommen.

In der Fortbildung haben die Teilnehmenden Wissen zum Verlauf der kindlichen Sprachentwicklung bei ein- und mehrsprachigen Kindern erlernt. Sie erarbeiteten Methoden und Strategien, die im Alltag und im Kleingruppenbereich Anwendung finden können und Elterntipps, um Kindern auf ihrem Weg zur Sprache möglichst optimal zu unterstützen. Zusätzliche erhielten die Fachkräfte Einblick in das Testverfahren der Einschulungsuntersuchung.

Kinder haben viel zu tun, wenn sie sich eine oder oft schon früh auch mehrere Sprachen erschließen müssen: Da ihnen die Schriftlichkeit noch nicht zur Verfügung steht, müssen sie sich an den Wortschatz erinnern und Bedeutungen aus dem Zusammenhang erschließen. Sie müssen wie kleine Detektive selber herausfinden, welche Lautkombinationen für die jeweilige Sprache korrekt sind und sich der großen Herausforderung des Grammatikerwerbs stellen. Auf der kommunikativen Ebene sind sie gefordert zu erkennen, wie oder in welcher Sprache mit unterschiedlichen Kommunikationspartnern gesprochen wird.

 

Bei der Qualifizierungsmaßnahme wurde zwei Mail das „große Zertifikat“, das zur Führung von Sprachfördergruppen und zur Durchführung von Testungen berechtigt, erworben. Neun Mitarbeiterinnen erhalten das „kleine Zertifikat“ und die Teilqualifikation für die Durchführung von Kleingruppen mit dem Schwerpunkt Sprachförderung oder für die Testung. Die Gesamtqualifikation kann in einem zweiten Schritt vervollständigt werden.

 

Die Fortbildung erfolgreich abgeschlossen haben:

  • Marc Schillinger, Kita Bottenbrunnenstraße
  • Sarah Mala, Kita Bottenbrunnenstraße
  • Alina Liebenow, Kita Im Bürgerpark
  • Yasemine Pabst, Kita Im Bürgerpark
  • Viktoriya Gebert, Kita Kuhbach
  • Tamara Demers, Kita Lotzbeckstraße
  • Alexandra Urbach, Martinskindergarten
  • Sabrina Güntert, Kita Max-Planck-Straße
  • Janna Ruderisch, Kita Lahrer Pünktchen
  • Christina Ramig, Kita Am Schießrain
  • Marius Schlager, Kita Am Schießrain