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27.08.2021 - Oberbürgermeister Markus Ibert beim Stadtteiltag in Sulz Blockhaus, Parkplätze, Windkraft

Zum Auftakt der Lahrer Stadtteiltage 2021 hat Markus Ibert den Sulzer Ortschaftsrat besucht, sich beim Bürgertreff am neuen Blockhaus im Sulzbachtal über die Anliegen der Sulzerinnen und Sulzer informiert und zu den vorgebrachten Themen Position bezogen.

Parkplätze und Straßen

Im Ortschaftsrat und beim Bürgertreff wurden schwierige Parksituationen, vor allem in der Waldstraße, ebenso thematisiert wie der verbesserungsbedürftige Zustand von Straßen und Wegen wie etwa der Uhlsbergstraße sowie das insbesondere nachts auftretende Problem der Raserei auf der Lahrer Straße, für die außerdem eine Erweiterung der Tempo-30-Zone angeregt wurde. „Die Stadtverwaltung wird die Möglichkeit fest installierter Geschwindigkeitsmessgeräte an der Lahrer Straße prüfen“, sagte Ibert zu. Um die weiteren Fragen anzugehen, ist für September 2021 eine Verkehrsschau in Sulz geplant.

Verkehrsaufkommen

Der Neubau der Kreisstraße zwischen Ringsheim und Lahr sieht eine Anbindung an die Bundesstraße am Sulzer Kreuz vor. Dies weckt Befürchtungen, dass Sulz noch stärker als bisher von LKW-Durchgangsverkehr belastet werden könnte. „Die neue Kreisstraße wird für viele Menschen auch in Lahr eine spürbare Entlastung bringen, aber eine Verkehrsverlagerung nach Sulz sollte natürlich nicht die Folge sein“, betonte Ibert. Die Stadtverwaltung wird prüfen, welche Möglichkeiten bestehen, um eine solche Entwicklung einzuschränken."

Radwege und Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV)

Die Stadt Lahr will die Anteile des Radverkehrs und des ÖPNV am gesamten Verkehrsaufkommen erhöhen. „Das Einer-Ticket ist für uns ein Quantensprung“, sagte Ibert. Es soll eine Einzelfahrt im Lahrbus zum Preis von 1,50 Euro ermöglichen, zudem ist ein Vierer-Ticket für vier Einzelfahrten vorgesehen. Die Einführung dieser Tickets soll aber keine isolierte Maßnahme sein, so Ibert weiter – mittelfristig wird eine Verbesserung der Taktung und Anbindung der Stadtteile angestrebt, auch in Randzeiten. Darüber hinaus warb er für die Nutzung des bestehenden Radwegenetzes, für das eine Verbreiterung des Weges zwischen Sulz und Lahr angeregt wurde. „Wir haben schon viel getan und werden noch viel tun, um Lahr für Radfahrerinnen und Radfahrer attraktiver zu machen“, sagte Ibert. „Mehr wäre immer wünschenswert, aber wir sollten auch die positiven Entwicklungen betonen, um die Lust aufs Radfahren zu wecken.“

Wohnbau

Die Stadtverwaltung erarbeitet derzeit ein integriertes Stadtentwicklungskonzept, das sich unter anderem der Frage des künftigen Wohnbaus in Lahr widmen wird. „Es kann nicht nur um Nachverdichtung und Bauen in die Höhe gehen. Es darf auch dort, wo es vertretbar ist, neue Baugebiete geben.“ Ibert kündigte an, dass sich der Gemeinderat mit einem möglichen Baugebiet Stubenriedle II in Sulz auseinandersetzen wird. Zugleich wies er auf die großen Herausforderungen hinsichtlich Natur und Umwelt hin, die damit verbunden wären.

Blockhaus

Beim Bürgertreff gaben die Erbauer des Blockhauses einen Rückblick auf dessen Entstehung. Der Oberbürgermeister gratulierte ihnen zu ihrer Leistung und bedankte sich für ihr großes Engagement. Im nächsten Schritt gilt es nun für die Initiatorinnen und Initiatoren, gemeinsam mit dem Ortschaftsrat ein Nutzungskonzept für das Blockhaus unter Beachtung der geltenden rechtlichen Rahmenbedingungen zu erarbeiten.

Müll und fehlende sanitäre Anlagen

Die Online-Anmeldung für den Besuch des Wasserpfads hat sich aus Sicht der Stadtverwaltung bewährt – es fehlt jedoch eine sanitäre Anlage für die Besucherinnen und Besucher. Außerdem ist auch Sulz in hohem Maße von wilden Müllablagerungen betroffen. Für die Einrichtung einer sanitären Anlage am Sulzbachpfad wies Ibert auf die Möglichkeit hin, Zuschüsse von Externen zu beantragen. Zum Thema Müll hat die Stadtverwaltung den Vorschlag der SPD, den „Runden Tisch – Sauberes Lahr“ mit Akteurinnen und Akteuren aus der Zivilgesellschaft einzuberufen, aufgegriffen: „Daraus könnten zum Beispiel Aktionen mit Schulen, Kampagnen oder gemeinsame Projekte mit dem Jugendgemeinderat entstehen.“   

Kita-Container

Die Umbauarbeiten zur Kitanutzung im Untergeschoss der Grundschule liegen im Zeitplan. Die Kita-Container sollen nach Abschluss der Baumaßnahmen umgesetzt werden.

Musikverein

Der Musikverein Sulz strebt den Bau eines Lagergebäudes mit Proberaum bei der Sulzberghalle an. Dieses Vorhaben würde eine Änderung des Bebauungsplans erfordern, was derzeit aber nicht verfolgt wird. „Das ist an der Stelle nicht einfach und hat auch mit Prioritäten und Kapazitäten in der Verwaltung zu tun“, gab Ibert zu bedenken. Er sicherte dem Verein eine Rückmeldung zu, verwies aber auf die Vielzahl der Vorhaben, die das Stadtplanungsamt zu bearbeiten hat.

Windkraft

Noch im Sommer sollen die Ergebnisse von Windmessungen vorliegen. „Mir ist wichtig, anhand dieser Daten und Fakten über das weitere Vorgehen zu diskutieren“, sagte Ibert. „Wir wollen eine Entwicklung mit Augenmaß – aber uns allen muss auch klar sein, dass die alternative Energie, die wir benötigen, auch irgendwo herkommen muss.“ Eine Konzentration auf ausgewählte Standorte sowie das Angebot von Beteiligungsmodellen für Bürgerinnen und Bürger an neuen Windkraftanlagen sollen angestrebt werden. Der Mindestabstand von einem Kilometer zur Wohnbebauung wird eingehalten.

Hochwasserschutz

Die Starkregenereignisse des Sommers haben auch in Sulz dazu geführt, dass Keller vollgelaufen sind. „Vor dem Hintergrund der Hochwasser-Katastrophe im Ahrtal wollen die Bürgerinnen und Bürger zurecht wissen, wie wir insgesamt in Lahr beim Hochwasserschutz aufgestellt sind“, sagte Ibert. „Die Stadtverwaltung wird darüber nach der Sommerpause im Gemeinderat berichten.“