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05.09.2008 - Wieder hochkarätiges Kultur-Programm für Lahr

Mitte September startet die neue Lahrer Spielzeit 2008/09. Eine große Vielfalt von Veranstaltungen aus den Reihen „StadtTheater Lahr“, „LahrBoulevard“, „SymphonieKonzerte“, „Einspruch! LahrKabarett“, „Songs ‘n‘ Singers“ und der Reihe „Potzblitz! Kultur für Kids“ werden dem geneigten Publikum angeboten.

Neu ins Programm aufgenommen wurden eine kleine, aber feine Reihe im Pflugsaal mit dem Titel „Weltklassik am Klavier!“, ein Theaterstück in elsässischer Mundart als kultureller Beitrag zum Eurodistrikt und eine Veranstaltung, „Lahrer SuppenKulturen“, in Kooperation mit der Volkshochschule.

Zunächst aber noch eine schon lange von vielen Besuchern der Stadthalle erwartete gute Nachricht: Die angekündigte Anlage zur akustischen Verstärkung in der Stadthalle wurde zwischenzeitlich installiert. Sie wird zu Spielzeitbeginn in diesem Herbst in Betrieb genommen. Hiermit, so Kulturamtsleiter Berger, wird eine deutliche Hör-Verbesserung insbesondere in den Theatervorstellungen erreicht. Die neue Anlage - die Stadt Lahr hat in diesen Schritt eine ordentliche Stange Geld investiert - wird Verbesserungen auf zwei Ebenen bringen: einmal für alle Besucher, da mittels eines ausgeklügelten Systems von Studio-Mikrophonen über der Bühne und gezielt positionierten Saal-Lautsprechern eine leichte akustische Anhebung für alle Saalbereiche erreicht wurde, zum anderen für schwerhörige Besucher, die darüber hinaus über Funk angesteuerte Kopfhörer an der Garderobe entleihen können.

Hier nun das gesamte Spielzeit-Programm 2008/2009 im Überblick:
Die Reihe Songs ‘n‘ Singers eröffnet die Spielzeit, veranstaltet in Kooperation mit der Lahrer Rockwerkstatt und präsentiert von Hitradio Ohr. Außergewöhnliche Singer/Songwriter - Konzerte von ausgewählten Musikerinnen werden hier vorgestellt. Ende September versprüht „Madison Violet“, ein weibliches Singer/Songwriter-Duo aus Kanada, Lebensfreude und positive Energie. Weiter geht’s im Oktober mit Bet Williams, einer Sängerin aus New York. Das dritte Konzert im November ist geprägt von „fragile pop“ – vertreten durch die Freiburger Künstlerin Patty Moon.

Die exquisite Reihe der Lahrer Kabarett-Veranstaltungen Einspruch! LahrKabarett ist eine Kooperationsreihe des Kulturamts mit dem Kulturkreis Lahr e.V. Sie wird Ende September im Stiftsschaffneikeller mit dem Mundart-Programm von Arnim Töpel eröffnet: „Mach doch de Babbe net struwwelisch“ – eine Empfehlung für alle, nicht nur für die, die in der Kurpfalz gelebt, gearbeitet, ihr Herz verloren haben. Im Oktober tritt der bekannte Kölner Kabarettist Heinrich Pachl mit seinem politischen Solo-Kabarett „Die Spur der Scheine“ erstmals auf die Bühne der Stadthalle. Der Dritte im Programm, Andreas Rebers, kommt im November mit seinem Solo-Kabarett „nebenan und nebenbei“ in den Stiftsschaffneikeller.

Vom Kabarett-Solo zum -Duo führen im Dezember Dietrich Faber und Martin Guth als „FaberhaftGuth“ mit ihrem Programm „Papanoia - Die Leiden der jungen Väter“. Vom Duo- zum Ensemble-Kabarett entwickelt sich die Reihe „Einspruch!“ im Januar 2009 im Schlachthof: auf der „Schlachtplatte“ liefern die vier Solisten Robert Griess, Wolfgang Nitschke, Lothar Bölck und Achim Konejung ihre „Jahresendabrechnung 2008“. „Die frechste Kabarett-Boy-Group westlich der Wolga“ präsentiert hier das Beste und Härteste, das Schönste und Böseste aus dem Jahr 2008. Der große Moralist und Humanist Georg Schramm gastiert im Februar in der Stadthalle, um in seinem aktuellen Soloprogramm „Thomas Bernhard hätte geschossen“ scharf, präzise und erbarmungslos zu schießen. Zum Abschluss der Reihe im März präsentiert Konstantin Schmidt einen Georg-Kreisler-Kabarettabend „Schwärzer die Lieder nie klingen...“ im Stiftsschaffneikeller.

Die siebenteilige Reihe StadtTheater Lahr eröffnet im Oktober das Abo-Programm mit einem Geburtstagsgeschenk an Vicco von Bülow, genannt Loriot zum 85. Die Komödie im Bayerischen Hof München zeigt die heiter-hintergründige Produktion „Loriots dramatische Werke“. Der November bringt anschließend den Roman „Buddenbrooks“ von Thomas Mann auf die Bühne. „Madame Butterfly“, die Tragödie einer Japanerin von Giacomo Puccini, wird vom Stadttheater Pforzheim im Dezember aufgeführt. Im Februar 2009 ist „Das Ensemble Jacob Schwiers“ mit dem Schauspiel „Jedermann – Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes“ von Hugo von Hofmannsthal in Lahr zu Gast. Es folgt die berühmte Komödie „Mondlicht und Magnolien“ von Ron Hutchinson über das Chaos bei den Dreharbeiten von „Vom Winde verweht“, gefolgt von Zweigs „Schachnovelle“ im März. Die Komödie am Kurfürstendamm Berlin schließt die Reihe schließlich im April mit einem typischen Molière, „Der Menschenfeind“, übersetzt von Hans Magnus Enzensberger.

Die Reihe LahrBoulevard wird gefördert von der Volksbank Lahr und startet ebenso im Oktober mit „Norman, bist Du es?“, einer Bravour-Komödie der Komödie Düsseldorf voller Biss, Pointen, Familienwitz und Selbstironie mit TV-Comedy-Star Kalle Pohl. Im November kommt noch einmal die Komödie am Kurfürstendamm mit „Eine gute Partie“ nach Lahr. Das Jahr 2009 beginnt mit einer glänzenden Aufführung der Operette von Franz Lehár „Der Zarewitsch“, aufgeführt vom Ensemble der Operettenbühne Wien. In der letzten Boulevard-Vorstellung im April heißt es dann „Trau keinem über 60!“ vom Theater im Rathaus Essen.

Die Reihe SymphonieKonzerte startet im Oktober wieder einmal mit einem Weltmusik-Konzert von Bernd Ruf, einem der führenden Classical Crossover Dirigenten, der „Gypsy Symphony“. Im Mittelpunkt des Konzerts mit der Württembergischen Philharmonie Reutlingen steht der weltbeste Zigeunergeiger Roby Lakatos. Im Februar 2009 gestalten in bewährter, erstklassiger Qualität die Nürnberger Symphoniker geleitet vom Wiener Dirigenten Christian Simonis das zweite Symphoniekonzert. Auf dem Programm stehen diesmal Richard Wagner, Felix Mendelssohn-Bartholdy und Johannes Brahms. Im März 2009 stellt sich die National-Philharmonie Kasachstan erstmals in Lahr vor. Auf dem Programm stehen Tschaikowskys „Schwanensee“, Prokofjews „Islamey“, Balakirews Klavierstück und die 6. Symphonie von Schostakowitsch. Die junge Pianistin Elena Kolesnitschenko, eines der Wunderkinder Russlands, stellt sich in Lahr als Solistin vor. Dieses Konzert verspricht zum Abschluss der Reihe ein ganz besonderes und neues Klangerlebnis für Lahr!

Mit einem quasi internen Jubiläum beginnen die Gastspiele aus den Bereichen Tanz-Show, Theater, Konzert und Musical im September. „400 Jahre Altes Rathaus - 1608 bis 2008“ wird mit einer Ausstellung im ehrwürdigen Alten Ratssaal unter dem Titel „Der Weg zur Demokratie - Herrschaft und Verwaltung in Lahr vom 14. Jahrhundert bis heute“ gewürdigt. Das Stadtarchiv Lahr zeigt hier unter anderem sein Wertvollstes - das Bürgerbuch von 1356 und den Freiheitsbrief von 1377. Das frisch renovierte Alte Rathaus dient auch als Veranstaltungsort dem Jubiläumskonzert: alte Musik mit alten Instrumenten.

Das „Trio des Arcades“ bezaubert im Oktober mit Musik der Renaissance und des Frühbarock aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Eine Hommage an Ray Charles - The Genius of Soul - lässt im November unter dem Titel „Ray Charles Musical-Show” das außergewöhnliche Leben eines Musik-Genies, des Erfinders der Soul-Musik Revue passieren. US-Schauspieler und Sänger Ron Williams als Ray Charles gilt als Idealbesetzung von Weltklasse und wird begleitet vom erstklassigen Raeletts-Chor und großem Orchester. Mitte November erzählt die Tanz- und Konzert-Show „Venezuela Viva“ reich an schillernden Farben von einem wundervollen Land, seinen Menschen und ihren Ursprüngen.

Danach gibt es wieder ein Jubiläum: die Lahrer Formation Bigband „W“ feiert mit einem großen Jubiläumskonzert und erlesenen Gastmusikern ihr 20-jähriges Bestehen, besonders auch im Gedenken an ihren verstorbenen Gründer Carl Otto Bäder. Das Konzert wird in Kooperation von Bigband „W“ und Kulturamt veranstaltet. Eine Kooperationsneuheit findet sich im Haus zum Pflug Ende November: Das „Netzwerk Migration“ eröffnet die ersten „Lahrer SuppenKulturen“, wo „99 Nationen viele Süppchen kochen“ können. Neben einem großen Suppenrätsel und musikalischen Einlagen gibt es ein Kinderprogramm sowie eine Prämierung der Suppen durch die Kinderjury.

Im Dezember gibt es erstmals das „Theater im Eurodistrikt“ mit dem elsässischen Mundarttheaterstück „Gräfin Mathilde“ vom Theatre Alsacien Strasbourg. Es besteht seit 110 Jahren und unterstützt alles, was dem Erhalt der alten Muttersprache dient. Das Jahr 2009 startet schließlich mit dem Erfolgs-Musical „Evita“ von Andrew Lloyd Webber und Tim Rice. Die Künstler der Times Square Productions London waren in Lahr bereits mit “Fame” erfolgreich zu Gast. Anschließend kommt im Februar eine neue Tanzshow aus Kuba mit dem Tanz-Ensemble „Havana Rumba!“ und der Band „Sonore la Calle“ unter der Regie von Toby Gough.

Für die ganze Familie gibt es in der Reihe Potzblitz! Kultur für Kids drei ausgewählte Veranstaltungen für Kinder ab 5 Jahre. Im Dezember kommt die Württembergische Landesbühne (WLB) Esslingen mit dem Kindertheater nach Sven Nordqvists Kinderbuch „Morgen, Findus, wird’s was geben“ nach Lahr. Im April 2009 wird Theater Mimikri eine Drachengeschichte über Haben und Hergeben aufführen: „Donnerfuß und Feuerzopf“, ein liebenswerter Drachenspaß ab vier Jahre. Zum Abschluss der Reihe im Juni 2009 gibt es wieder eine Ballett-Fassung für Groß und Klein ab acht Jahre von der City-Ballett-Schule Lahr in Kooperation mit Kulturamt Lahr. Sie Schüler inszenieren den Weltklassiker „Der kleine Sommernachtstraum“ unter der Leitung von Kim Hog-Lanner frei nach William Shakespeare mit Musik von Felix Mendelssohn-Bartholdy.

Verschiedene Ausstellungen sind im Programm des Kulturamts vertreten. „Der Hauch einer Revolution - 1968 in Lahr“ heißt die Ausstellung im November im Stadtmuseum Lahr. Sie dokumentiert, was Schülerinnen und Schüler des Scheffelgymnasiums 40 Jahre später über dieses bedeutsame Jahr in Lahr herausgefunden haben. Es gibt wieder die beliebte KunstVisite Lahr – Tage des offenen Ateliers mit 27 teilnehmenden Lahrer Künstlerinnen und Künstlern. Die Städtische Galerie zeigt im Frühjahr „Farbe und Raum“, eine Ausstellung mit Plastiken von Menno Fahl, einem Künstler aus Kiel, der in Berlin sein Atelier hat. Im Mai präsentiert das Stadtmuseum Lahr Bilder der 50er Jahre aus dem fotografischen Nachlass von Eugen Dieterle: „Als die Welt noch schwarz-weiß war - Lahr in den 50ern“ - eine spannende Geschichte für die Lahrer!

Nicht zuletzt wird das größte badische Festival dieser Art „Die PuppenParade – Figurentheatertage Lahr“ wieder im März stattfinden. Zum 10. Mal gestattet es jedem Liebhaber des Figurenspiels einen einmaligen Überblick über verschiedenste Figuren und Spielmethoden.

Interessenten, die das neue Magazin LahrKultur per Post zugeschickt bekommen oder noch die letzte Gelegenheit, ein preisgünstiges Theater- oder Konzert-Abonnement abschließen zu können, nutzen möchten, können sich an das KulTourBüro Lahr wenden, Tel. 07821/95 02 10.