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24.07.2008 - Weitere Privatinitiative im Sanierungsgebiet Nördliche Altstadt

Die mittlerweile achte Modernisierungsvereinbarung für das Sanierungsgebiet Nördliche Altstadt unterzeichnen Rainer Kammesheidt (Eigentümer der Engel-Apotheke, Friedrichstraße 1) und Oberbürgermeister Dr. Wolfgang G. Müller am Mittwoch, 23. Juli 2008 gemeinsam vor der Engel-Apotheke.

Das 5,4 Hektar große Sanierungsgebiet birgt zahlreiche Kulturdenkmale, die es zu erhalten und behutsam zu erneuern gilt. „Die Chance nutzen“, so Oberbürgermeister Dr. Wolfgang G. Müller „und mit den bereitgestellten Fördermitteln in die historische Bausubstanz investieren. Dies sollte noch mehr Nachahmer finden.“

Das Wohn- und Geschäftshaus besteht streng genommen aus zwei Gebäuden. Der nach Norden hin ausgerichtete Hausteil wird als Obertorstraße 1 geführt, ist aber in den einzelnen Geschossen vollständig mit dem Vorderhaus Friedrichstraße 1 zusammengebaut. Das Vorderhaus präsentiert sich als qualitätsvoller Rokokobau mit seiner fast dreihundertjährigen Tradition als Apotheke, ein bedeutsames Merkmal im historischen Bauzusammenhang um das Alte Rathaus. Sein Erhalt liegt damit aus künstlerischen und heimatgeschichtlichen Gründen im öffentlichen Interesse.

Auf der Grundlage einer Bestandsaufnahme inklusive Kostenschätzung durch den Sanierungsträger STEG aus Stuttgart und Erörterungsgesprächen mit dem Baudezernat der Stadt wird Rainer Kammesheidt gemeinsam mit Architekt Michael Schaible ein Bündel von Maßnahmen zur Modernisierung in Angriff nehmen, die nun vertraglich fixiert sind. Hierfür gewährt die Stadt einen Fördersatz von bis zu 35 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten. Mit der Anbringung einer Photovoltaikanlage im Bereich der östlichen Dachfläche erfüllt sich der Eigentümer außerdem einen lang gehegten Wunsch nach einer verstärkten ökologischen Ausrichtung. Dies belegt, dass mit dem notwendigen Einfühlungsvermögen eine Kombination von Nutzung solarer Energie und Denkmalschutz durchaus möglich ist.

Ganz im Sinne der städtebaulichen Zielsetzung, die Nördliche Altstadt voranzubringen, stehen weitere Investitionen in die private Bausubstanz an. Noch im Sommer sind nochmals zwei Vertragsabschlüsse mit Privatbesitzern im Bereich der Nördlichen Altstadt zu erwarten. Diese gute Resonanz zeigt, dass immer mehr Eigentümer intensiv darüber nachdenken, mit attraktiver Förderung durch einen verantwortungsvollen Umgang mit der Bausubstanz ihrem Eigentum eine Zukunft zu geben. Deshalb bietet das Baudezernat kostenlose Sanierungserhebungen und förderrechtliche Beratung für private Hausbesitzer an.

Es zeichnet sich immer deutlicher ab, dass ein Antrag für die Förderung weiterer Maßnahmen im Sanierungsgebiet zur Aufstockung der Finanzen von Bund, Land und der Stadt notwendig wird. Die Ausarbeitung dieses Antrages ist in Vorbereitung und soll in Abstimmung mit dem Gemeinderat Ende Oktober 2008 beim Regierungspräsidium Freiburg eingereicht werden.