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02.08.2013 - Was macht eigentlich...…Reinhard Krämer, Leiter der Abteilung Bürgerservice ?

„Waren Sie schon einmal verheiratet? … Die Hundesteuer für einen gefährlichen Hund beträgt in der Stadt Lahr 600 Euro. Nein, gelbe Säcke werden nicht kistenweise, sondern in Rollen abgegeben…“

Kein Auszug aus einer Comedy-Sendung! Das ist Reinhard Krämer bei der Arbeit. Er ist Leiter der Abteilung Bürgerservice bei der Stadt Lahr und er hat alle Hände voll zu tun mit den unterschiedlichsten Bürgeranliegen. Kein Wunder also, dass sich die Brautleute bei der Anmeldung irritiert anschauen, wenn ihr Standesbeamter sich gleichzeitig noch um Hunde und gelbe Säcke kümmern muss. „Aber gerade diese Vielfältigkeit“, sagt Krämer, „macht meine Arbeit so interessant. Und: Man lernt jeden Tag etwas dazu!“

Das Bürgerbüro ist mit seinen vielfältigen Diensten erste Anlaufstelle für die Bürgerinnen und Bürger in Lahr. Jeder kennt das Gebäude mit der großen Glaseingangstür und die meisten waren auch schon einmal dort, um einen Ausweis abzuholen, sich an- oder abzumelden, eine Fundsache abzugeben oder etwas Ähnliches zu erledigen. Das Bürgerbüro gehört zur Abteilung Bürgerservice und ist nur ein Teil der Aufgaben, für die Reinhard Krämer zuständig ist.

Bewohnerparkausweise, Ausnahmegenehmigungen für Handwerksbetriebe und Parkerleichterungen für Schwerbehinderte werden in Krämers Abteilung täglich ausgestellt. Für manche Anliegen braucht er aber manchmal auch länger. Jeder Fall wird geprüft und wenn notwendig mit den Kollegen der Straßenverkehrsbehörde besprochen. „Manchmal müssen wir gemeinsam eine andere Lösung erarbeiten, mit der der Antragsteller dann hoffentlich zufrieden ist“, erklärt er.

Bei Reinhard Krämer gibt es auch ganz konkrete Hilfeleistungen. Zum Beispiel kann man bei ihm den „Lahr-Pass“ beantragen. Mit ihm will die Stadt einkommensschwache Personen und Familien unterstützen und ihnen mit Vergünstigungen die Teilnahme an unterschiedlichen Veranstaltungen oder den Besuch von Einrichtungen der Stadt Lahr ermöglichen. „Die Antragstellung ist einfach und unkompliziert“, sagt Krämer, „Allerdings müssen wir manche Anträge auch ablehnen, wenn die Personen die Voraussetzungen nicht erfüllen. Das machen wir nicht gerne, müssen uns aber an die Vorgaben halten.“ Ähnlich ist es mit den Wohngeldanträgen, für die Krämer in der Funktion als Leiter der Wohngeldstelle auch zuständig ist. „Oft sind die Antragsteller enttäuscht, wenn wir die Höhe des Wohngeldbetrags errechnet haben oder über eine Ablehnung aufgrund der Einkommensgrenzen. Dann nehme ich mir aber auch die Zeit und erkläre den Leuten die rechtlichen Gründe oder manche schwierigen Sachverhalte.“

Ein bisschen Fingerspitzengefühl gehört schon dazu, wenn man Tag für Tag mit so vielen verschiedenen Menschen und deren Anliegen konfrontiert wird. Reinhard Krämer hat das. Er kann gut mit seinen Kunden umgehen und sich in deren Lage versetzen. Er kann ruhig bleiben, auch wenn sein Gegenüber es nicht ist. Er ist geduldig und kann erklären. Und auch die Zusammenarbeit in seiner Abteilung, ein gutes Klima unter den Kolleginnen und Kollegen, liegt ihm am Herzen. „Das ist Grundvoraussetzung, wenn mehr als 20 Leute an einem Strang ziehen und gute Arbeit leisten sollen“, weiß der langjährige Abteilungsleiter aus Erfahrung. Ebenso liegt ihm die Zusammenarbeit mit den Ortsverwaltungen der Lahrer Stadtteile am Herzen, die ja im Wesentlichen dieselben Aufgaben wie das Bürgerbüro erledigen.

„Die schönste meiner Aufgabe ist es glückliche Brautpaare "in den Hafen der Ehe" zu geleiten“, findet Reinhard Krämer, der auch Standesbeamter der Stadt Lahr ist. Mehr als 200 Eheschließungen vollzieht er im Jahr zusammen mit seinen Kolleginnen und Kollegen. Entweder tut er das im Trauzimmer im Standesamt oder im historischen Ambiente des alten Ratssaals im Alten Rathaus der Stadt. In den Sommermonaten kann man auch in der Orangerie im Lahrer Stadtpark heiraten. „Das ist ein wirklich außergewöhnliches Flair, wie gemacht für diesen besonderen Tag im Leben. Deshalb heiraten hier auch viele Brautpaare, die nicht in Lahr wohnen“, weiß Krämer.

Wenn auch nicht ganz so angenehm wie Eheschließungen, so widmet Krämer dem Beschwerdemanagement der Stadtverwaltung, das ebenfalls zu seinen Aufgaben gehört, besondere Aufmerksamkeit. Als erste Anlaufstelle für Beschwerden und Kritik oder auch für Wünsche von Bürgerinnen und Bürgern ist Krämer stets auf der Suche nach der besten Lösung, dem kürzesten Weg oder der geringsten Belastung für seine Kunden. „Bei mir wird jede Anregung und jede Kritik ernst genommen“, versichert er, „Niemand braucht Scheu zu haben, sich zu äußern. Aus Kritik kann sich immer auch eine Verbesserung ergeben … Moment, ich schaue nach, ob für Sie ein Trau-Termin am 14. April 2014 frei ist…“