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15.11.2007 - Unvergessen in Messing und Stein

Der abhanden gekommene "Stolperstein" in der Marktstraße Nr. 24 wird ersetzt. Am Freitag, 16. November 2007, ca. 11:00 Uhr wird der Stein vor dem Juweliergeschäft Graf wieder eingesetzt.

Der Gedenkstein erinnert an Walter Radlbeck und war im Zuge des Ausbaus der Marktstraße und des Rosenbrunnens im Mai dieses Jahres verschwunden. Die Stadt hat daraufhin einen neuen Stein in Auftrag gegeben. Seit einiger Zeit ist dieser fertig. Jetzt, nach Abschluss der Chrysanthema, bekommt er seinen Platz in der Marktstraße und in der Erinnerung der Menschen wieder.

Die "Stolpersteine" zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus gibt es seit einigen Jahren in verschiedenen Städten und Gemeinden Deutschlands. „Vater“ der "Stolpersteine" ist der Kölner Künstler Gunter Demnig. Bis Ende September 2007 hat er rund 12.500 Steine in 277 Ortschaften verlegt. Gunter Demnig hält so die Erinnerung an Menschen lebendig, die vom Nazi-Regime verfolgt wurden. Er versetzt die in Vergessenheit geratenen Opfer des Nationalsozialismus aus der Anonymität in den Alltag der Menschen zurück.

Bei den Gedenksteinen handelt es sich um 10 cm x 10 cm x 10 cm große Betonsteine mit einer verankerten Messingplatte, die ebenerdig in den Gehweg eingelassen werden. Die „Stolpersteine“ werden vor dem letzten selbst gewählten Wohnort der Opfer eingesetzt. "Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist", sagt Gunter Demnig.