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15.08.2007 - Umweltfreundlich in die Schule

Umweltfreundliche Schulmaterialien helfen, Ressourcen zu sparen, Abfall zu vermeiden und sind unbedenklich für die Gesundheit. Weil sie meist langlebiger sind als andere Produkte, schonen sie häufig auch den Geldbeutel.

So mancher bunte Filzstift oder schicke Tintenkiller hat nicht nur Gutes in sich: Bei Berührung mit der Haut oder beim Einatmen können die Kinder giftige Lösungsmittel oder Schwermetalle aufnehmen. Das muss nicht sein, sagt Manfred Kaiser, Umweltbeauftragter der Stadt Lahr: „Ein Filzstift aus Plastik trocknet schnell aus und landet dann auf dem Müll. Buntstifte hingegen können immer wieder angespitzt werden. Sie sind umweltschonend in der Herstellung und in der Regel frei von gesundheitsschädlichen Stoffen.“

In lustig aussehenden Radiergummis verstecken sich bisweilen gefährliche Weichmacher – werden sie von Kindern aus Versehen verschluckt, gelangen diese Chemikalien in den Körper. Dabei gibt es eine gänzlich ungefährliche Alternative: Radiergummis aus 100 Prozent Naturkautschuk. Die können sogar Tinte wegradieren. Vorsicht ist auch bei Klebstoffen geboten; hier sollte „frei von Lösemitteln“ draufstehen.

Die Gesundheit der Kinder sollte immer Vorrang haben, aber es geht um mehr als das: „Mit der Wahl der Schulmaterialien werden wichtige Signale gesetzt“, erklärt Manfred Kaiser. „Wer seinen Kindern umweltfreundliche Schulsachen gibt, handelt nicht nur beim Kauf verantwortungsbewusst, denn früh eingeübte Verhaltensweisen begleiten die Kinder ihr Leben lang. Die Eltern legen gewissermaßen den Grundstein für einen sensiblen Umgang mit kostbaren Ressourcen.“

Auch beim Papier lohnt es sich, genauer hinzusehen. Für Hefte aus neuem, gebleichtem Papier werden Bäume gefällt und viel Wasser und Energie verbraucht. Für Recycling- oder Umweltschutzpapier hingegen wird kein frisches Holz benötigt und seine Herstellung ist viel wasser- und energiesparender. Hefter und Ordner aus Plastik reißen schnell ein. Nicht so die Variante aus Recyclingkarton. Die sieht auch dann noch gut aus, wenn sie im Schulranzen zigfach gedrückt und gequetscht wurde.

Dabei müssen umweltfreundliche Schulsachen nicht trist und langweilig sein. Manche Lehrer möchten, dass die Kinder ihre Hefte mit einem Umschlag schützen. Eigentlich ist das zwar überflüssig, weil die Hefte heute stabil eingebunden sind. Wenn es aber ein Schutzumschlag sein soll, kann sich jedes Kind seinen einzigartigen Umschlag aus gebrauchtem Geschenkpapier selbst basteln. Das schont den Geldbeutel und sieht toll aus – so wird jedes Schulheft zu einem kleinen Kunstwerk.

Frisch und unzerdrückt bringt die Vesperbox das wichtige Pausenbrot Tag für Tag in die Schule. Sie schützt den Ranzen perfekt vor Butterflecken und spart Alufolie und Plastikbeutel.
Übrigens ist ein Pausenbrot viel gesünder als Schokoriegel oder Frühstücksschnitten aus dem Kühlregal. Für Getränke gibt es wieder befüllbare Flaschen, auch das spart Abfall und bares Geld.

Viele ABC-Schützen freuen sich ganz besonders auf ihren ersten Schulranzen. Der sollte jedoch nicht allein nach Farbe und Motiv ausgesucht werden. Schulranzen müssen sicher, robust und gut zu tragen sein. Leder ist die langlebigste Wahl und kann immer wieder repariert werden, doch es gibt auch umweltfreundliche und gute Ranzen aus modernen Materialien. Einige Hersteller nehmen die Tornister zur Wiederverwertung zurück. „Achten Sie darauf, dass die Schulranzen möglichst kein PVC oder andere chlorierte Kunststoffe enthalten, denn die sind auf der Deponie praktisch nicht abbaubar“, rät Manfred Kaiser.

Fazit: Wer die Umwelt schonen möchte, wählt Schulsachen, die bereits bei der Herstellung umweltfreundlich sind – wie Recyclingartikel – und achtet darauf, dass sie langlebig sind oder auch mal repariert werden können. Zu gifthaltigen Stiften und Klebern gibt es gesundheitlich unbedenkliche Alternativen. Das Label „Blauer Umweltengel“ hilft, umweltfreundliche Produkte zu erkennen. Weitere Infos zu ökologischen Schulmaterialien sind im Faltblatt „Umweltfreundliches Schulmaterial“ zu finden, welches im Rathaus 2 und im BürgerBüro ausliegt.