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25.09.2012 - Teilnahme am „Fifty-Fifty-Projekt“ zahlt sich mehrfach aus

Oberbürgermeister Dr. Wolfgang G. Müller und die Rektorinnen und Rektoren der Schutterlindenbergschule, der Luisenschule, der Friedrichschule, der Gutenbergschule, der Theodor-Heuss-Schule, des Max-Planck-Gymnasiums und des Scheffel-Gymnasiums haben am 25. September 2012, die Vereinbarung zur Teilnahme am „Fifty-Fifty-Projekt für Lahr – 100 Prozent für den Klimaschutz“ unterschrieben. Ziel des Projektes ist es, einen bewussten Umgang mit Energie und Wasser zu fördern, damit den Verbrauch zu reduzieren und Kosten zu sparen. Schüler und Lehrer sollen als Multiplikatoren wirken, ihre Erfahrungen und Erfolge weiter erzählen und andere anregen, ihr Verhalten ebenfalls zu überdenken und zu ändern.

„Ich freue mich, dass sich gleich sieben unserer Schulen an dem Projekt beteiligen und zukünftig noch mehr als bisher auf den sparsamen Verbrauch von Wärme, Strom und Wasser achten und damit einen aktiven Beitrag für unsere Klimaschutzaktivitäten leisten“, so Oberbürgermeister Dr. Wolfgang G. Müller. „Klimaschutz ist auch immer Schutz und Vorsorge für die folgenden Generationen“, weiß der Lahrer OB, „Mit diesem Projekt kann unsere nächste Generation frühzeitig an den Schulen lernen, wie man Energie und Wasser sparsam nutzt, ohne dabei im Dunkeln sitzen zu müssen und zu frieren. Und mit dem eingesparten Geld werden die Schüler auch noch belohnt. So macht Lernen doppelt Spaß!“

Schüler, Lehrer und Hausmeister werden durch die Beteiligung an den eingesparten Kosten für ihr energiebewusstes Verhalten belohnt. Die Schulen erhalten jeweils eine jährliche Auszahlung von 50 Prozent der im vorangegangenen Projektjahr eingesparten Energie- und Wasserkosten zur freien Verwendung für schulische Zwecke. Die Stadt Lahr erhält 40 Prozent der eingesparten Kosten für weitere Energiespar- und Energieeffizienzmaßnahmen. Und zehn Prozent der eingesparten Kosten fließen in einen gemeinsamen „Hausmeisterpool“.

Bürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn weiß: „Unsere Schulen stellen im kommunalen Gebäudebestand einen wichtigen Schwerpunkt dar. Für die Erweiterung, Modernisierung und Sanierung setzt die Stadt Lahr erhebliche Finanzmittel ein. Wir können aber nur die Grundlage vorgeben, einen wichtigen Einfluss auf die Energie- und Wasserverbräuche haben die Nutzer, also die Schüler, Lehrer und Hausmeister.“

Schulen haben wegen des hohen Heizwärmebedarfs und des Stromverbrauchs durch Beleuchtung und Geräte einen hohen Energieverbrauch. In den Schulen finden sich aber auch hohe Einsparpotenziale. „Erfahrungen von Kommunen mit bereits durchgeführten Projekten zeigen, dass ohne Einbußen beim Komfort Einsparungen von zehn bis 15 Prozent erreicht werden können. Diese Einsparungen sind in der Hauptsache durch einen bewussten Umgang mit Strom und Wärme erreichbar“, erklärt Manfred Kaiser, Umweltbeauftragter bei der Stadt Lahr und Leiter des Projektes.

Ferdinand Krien von der Ortenauer Energieagentur kennt die vielfältigen Möglichkeiten und Aktivitäten: „Die Schüler kontrollieren Beleuchtung und Innenraumtemperaturen. Sie spüren verborgene Stromverbraucher auf oder motivieren ihre Mitschüler zu einem verantwortungsvollen Energieverbrauch. Sie beschäftigen sich mit sparsamen Lüftungsverhalten oder überlegen gemeinsam mit Hausmeistern und Lehrern, wie in den Nachmittagsstunden eine optimale Raumbelegung und
-beheizung von Klassenräumen zu Energieeinsparungen führen kann.“

Das Projekt wird im Rahmen der nationalen Klimaschutzinitiative vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert; mit der Durchführung wurde die Ortenauer Energieagentur beauftragt (Gesamtkosten 45.606 Euro, 65 Prozent Förderung). Nach dreijähriger Dauer soll das Projekt ohne externe Unterstützung an den Schulen fortgeführt werden.