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22.08.2011 - „Spital-Neubau ist nicht verantwortlich für Risse im Storchenturm

Anfang Juni wurde der Lahrer Storchenturm aus Sicherheitsgründen für Besucher gesperrt. Da Sandsteinteile herabzufallen drohten, wurden das Kreuzgewölbe sowie Fensterstürze mittels Holzgerüsten gestützt.

Ein Gutachten hat jetzt Aufschluss darüber gegeben, ob die festgestellten Schäden im direkten Zusammenhang mit den Baumaßnahmen am Alten- und Pflegeheim Spital auf dem Nachbargrundstück stehen. Für den im Abstand von 14 Metern zum Storchenturm errichteten Spital-Neubau wurde eine Bohrpfahlgründung gewählt. Diese Gründungsart ist das schonendste Verfahren, bei welchem die geringste Gefahr von Schäden am Bestand ausgeht.

Ein Lasteinfluss der neuen Bebauung auf den Storchenturm wird daher vom beauftragten Institut für Geotechnik Kärcher aus Weingarten ausgeschlossen. Während die Pfähle keinen merklichen Widerstand im Grundwasserstrom darstellen, hätte der unterkellerte Bereich, die neue Technikzentrale des Spitals eine sperrende Wirkung hervorrufen können. Doch auch hier gibt das Institut Entwarnung, da der Grundwasserspiegel unterhalb der Kellersohle liegt. Eine nachteilige Veränderung der Grundwasserströme aus der Baumaßnahme ist also nicht gegeben.

Die Untersuchungen werden auch in den nächsten Wochen und Monaten andauern. Das trockene Frühjahr – wenn sich die Bodenpressung durch den sinkenden Grundwasserspiegel erhöht - könnte zusammen mit den allgemeinen Umwelteinflüssen verantwortlich für die angegriffene Bausubstanz des Turmes sein. Wichtig ist nun, die Vermessungsergebnisse abzuwarten. Wöchentlich werden die vor sechs Wochen angebrachten Messpunkte kontrolliert. Erst nach einem längeren Zeitraum lässt sich feststellen, ob sich der Turm weiter bewegt. Danach kann ein konkreter Sanierungsvorschlag ausgearbeitet werden.