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16.06.2017 - Best Practice Wirtschaftsforum der Stadt Lahr Erfolgreiche Bildungspartnerschaften

Die Bildungspartnerschaften von Lahrer Unternehmen und Lahrer Schulen sind in dem kürzlich von der Wirtschaftsförderung der Stadt Lahr in Kooperation mit der Bildungslandschaft Lahr organisierten Best-Practice-Wirtschaftsforum im Fokus gestanden.

Im Gemeinderatssaal versammelten sich knapp 50 Repräsentanten Lahrer Unternehmen und Schulen, um mehrere exemplarische Bildungspartnerschaften kennenzulernen.

In einem fachlichen Input von Bernd Sandhaas, Schulaufsichtsbeamter des Staatlichen Schulamts Offenburg, wurde deutlich, Berufsorientierung an Schulen lebt davon, möglichst frühzeitig Schülerinnen und Schüler und auch deren Lehrer mit den Unternehmen zusammen zu bringen.

Dieser Gedanken griff Oberbürgermeister Dr. Wolfgang G. Müller in seinem Grußwort auf. Das „Best-Practice-Wirtschaftsforum Lahr“ sei ein weiterer Baustein der vielfältigen Projekte, bei denen sich die Stadt Lahr für Schule und Wirtschaft engagiere, betonte Dr. Müller. Der Stadt gehe es darum, durch den Ausbau von Kooperationen von Lahrer Schulen mit Unternehmen einerseits den Schülern die Berufsfindung zu erleichtern und andererseits den Lahrer Unternehmen, für die es immer schwieriger wird, qualifiziertes Personal zu finden, zu helfen, dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken.

Berichte aus der Praxis

Die Unternehmen und Schulen berichteten von den jeweiligen Bildungspartnerschaften. Dietmar Klötzle und Michael Erb von der POLAR FORM Werkzeugbau GmbH stellten die seit einigen Jahren bestehenden Bildungspartnerschaften mit der Theodor-Heuss-Werkrealschule sowie der Friedrichschule vor. Die Partnerschaften beinhalten neben dem Angebot an Praktikumsplätzen und einer Ausbildungserkundung auch die aktive Vorbereitung und Teilnahme an der Messe „Beruf & Co.“

Der Caritasverband Lahr-Ettenheim e.V. hat seit 2015 eine Bildungspartnerschaft mit der Theodor-Heuss-Werkrealschule. Auch hier haben Schüler die Möglichkeit, ein Praktikum zu absolvieren oder beim Boys‘ Day mitzumachen, berichtete Liebgard Wenzel-Teuber, Vertreterin vom Caritasverband Lahr-Ettenheim e.V.

Die Stukkateur-Firma Schwarzwalder ist Bildungspartner der Friedrichschule. Geschäftsführer Klaus Schwarzwäler betreue zwar wenige Schüler im Praktikum oder im Ferienjob, könne so aber Jugendliche an das Handwerk heranzuführen.

Die Volksbank Lahr eG ist Bildungspartner der Otto-Hahn-Realschule. Das Bankinstitut führe Angebote, wie beispielsweise ein Bewerbertraining im Unterricht durch, bei dem Jugendliche Bewerbungsgespräche üben und somit erste praktische Erfahrungen sammeln können, informierte Martin Dages.

Thomas Bührer, Schulleiter der Theodor-Heuss-Werkrealschule, zeigte, wie die Bildungspartnerschaften mit der POLAR FORM Werkzeugbau GmbH und dem Caritasverband Lahr-Ettenheim e.V. entstanden sind und im Schulalltag gelebt werden. Erstmals hat an der Theodor-Heuss-Werkrealschule eine Hausmesse mit den insgesamt sechs Bildungspartnern stattgefunden.

Friedrichschule
Die Friedrichschule Lahr hat neun Bildungspartnerschaften

Hans Nerpel, stellvertretender Rektor der Friedrichschule, berichtete aus langjähriger Erfahrung über die Wichtigkeit der praxisnahen beruflichen Orientierung an der Friedrichschule, die neben den beiden Bildungspartnern POLAR FORM GmbH und Stukkateur-Firma Schwarzwälder noch sieben weitere Partnerschaften zu Unternehmen pflegt.

Nach Fragen der Besucher, berichteten die Podiumsteilnehmer ausführlich aus der Praxis. Johann Tattermus von der Neuen Arbeit Lahr informierte über das Projekt „Erfolgreich in Ausbildung“ (E.i.A.), das er an der Otto-Hahn-Realschule betreut, und von der Berufsinformationsmesse „Beruf & Co“, die jährlich in Lahr stattfindet. Beides sind Projekte, die Schüler praktisch bei der Auswahl geeigneter Berufe unterstützen.

Bildungspartnerschaften bieten neben den „klassischen“ Maßnahmen zur Berufsorientierung, wie einem Betriebspraktikum oder einer Betriebserkundung, noch viele weitere Kooperationsmöglichkeiten. Angesprochen wurde das Lehrerpraktikum, bei dem Lehrer sowie Schulleitungen in ein Unternehmen „schnuppern“, um den Arbeitsalltag praktisch kennenzulernen. Ziel dabei ist, einen realistischen Eindruck von betrieblichen Abläufen zu vermitteln und über die Berufswahlmöglichkeiten in der Region zu informieren.

Im Anschluss bestand bei einem Imbiss, den die Schülerfirma „In Teufels Küche“ der Messe „Beruf & Co.“ vorbereitet hatte, die Möglichkeit für weitere Gespräche. Schülerinnen der Friedrichschule und Otto-Hahn-Realschule, die in dieser Schülerfirma mitwirken, zeigten anschaulich, wie praxisnah Berufsorientierung an Schulen sein kann.

Das Best Practice Wirtschaftsforum der Stadt Lahr wurde von Dr. Jochen Siegele, Wirtschaftsförderer der Stadt Lahr, und Madeleine Bohnet von der Koordinationsstelle „Bildungslandschaft Lahr“ moderiert.  

Bei der Veranstaltungsreihe „Best-Practice-Wirtschaftsforum Lahr“, die von der Wirtschaftsförderung der Stadt Lahr seit einigen Jahren angeboten wird, können wirtschaftsrelevante Akteure in Lahr ihre Erfahrungen miteinander teilen und Lahrer Unternehmen von Erfahrungswerten profitieren.