Blick über Lahr

Ausbau der Rheintalbahn

Am 26. Juni 2015 einigten sich der Bund und das Land Baden-Württemberg auf einen autobahnparallelen Ausbau der Rheintalbahn für den Güterverkehr im Streckenabschnitt zwischen Hohberg und Riegel. Der einstimmige Beschluss des Bundestags erfolgte ein halbes Jahr später am 28. Januar 2016.

Mit den Änderungen gegenüber der ursprünglich geplanten Antragstrasse und einem Streckenverlauf, der einen weitreichenden Schutz der Anwohnerinnen und Anwohner vor Lärm und Erschütterungen gewährleistet, können viele Forderungen aus den Regionen entlang der Rheintalbahn erfüllt werden. Die Mehrkosten für die optimierten Planungen im Streckenabschnitt zwischen Hohberg und Riegel belaufen sich auf rund 565 Millionen Euro. Das Land Baden-Württemberg steuert 223,6 Millionen Euro bei.

Die Finanzmittel sind vorgesehen für

  • eine geänderte Trassenführung zwischen Hohberg und Riegel entlang der A 5 inklusive Lärmschutz (geplante Inbetriebnahme 2035)
  • den Ausbau der bestehenden Rheintalbahn von 160 auf 250 Kilometer pro Stunde inklusive zusätzlicher Überholgleise und Lärmschutz (Ertüchtigung zwischen 2036 und 2041).

Aktuelle Informationen zu diesem Projekt finden Sie hier.

Südlich von Offenburg, im Bereich der ursprünglich geplanten Planfeststellungsabschnitte 7.2-8.0 (Kappel-Grafenhausen, Herbolzheim und Kenzingen), sahen die Planungen der Ausbau- und Neubaustrecke Karlsruhe-Basel eine Bündelung der beiden neuen Gleise mit den bestehenden Gleisen der Rheintalbahn vor.

Mehrere Kommunen und Bürgerinitiativen forderten jedoch den Bau von zwei Gleisen für den Güterverkehr in Bündelung mit der Autobahn A 5, darunter auch die Stadt Lahr: Nachdem im Juli 2007 das Planfeststellungsverfahren Planungsabschnitt 7.3 Lahr-Mahlberg eingeleitet worden war, beschloss der Gemeinderat auf Grundlage einer Machbarkeitsstudie zur autobahnparallelen Trasse im Oktober 2007, den Ausbau der wichtigsten Nord-Süd-Gütertransversalen des europäischen Schienennetzes entlang der A 5 zu fordern.

Vom 05. November bis 04. Dezember 2008 fand die Offenlage der DB-Pläne statt. In dieser Zeit nutzten mehr als 20 800 Lahrer Bürger die Gelegenheit, sich gegen die DB-Pläne zu wenden und sich für "Baden 21", dass heißt für die autobahnparallele Güterzugtrasse auszusprechen. Neben diesem enormen Zuspruch aus der Lahrer Bevölkerung gab es aber auch insbesondere in den kleineren autobahnnahen Gemeinden Befürworter der Antragstrasse.

Diese klare Haltung für "Baden 21", hinter der auch alle im Landtag vertretenen Parteien stehen, trug entscheidend dazu bei, dass Bund und Bahn 2009 der Einrichtung eines sogenannten Projektbeirats, bestehend aus  Vertretern des Bunds, des Lands, der Bahn sowie der Region (Landräte, Bürgermeister, Regionalverband, Bürgerinitiativen)  zustimmten.  Die alternative Trassenführung (Kernforderung 2) wurde in einem umfassenden politischen Diskurs im Projektbeirat diskutiert.