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12.11.2010 - Preisverleihung für „Wohnen am Park“

Im Rahmen des Städtebaukongresses am Dienstag, 09. November 2010, in Karlsruhe verliehen Staatsminister Helmut Rau und der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Baden-Württembergischer Bausparkassen Mathias Lechner der Stadt Lahr und der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft für die Sanierungsmaßnahme Albert-Schweitzer-Straße/Fröbelstraße einen mit 5.000 Euro dotierten Preis. Durch den innovativen Ansatz, einen öffentlichen Park als Bindeglied zwischen hochwertigen Wohnungsneubauten einzusetzen und aus der ehemaligen Konversionsfläche ein gestalterisch ausgezeichnetes Quartier mit unterschiedlichen Bautypologien und einer stabilen gemischten Bewohnerstruktur zu schaffen, punktete die Stadt in Zusammenarbeit mit der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft Lahr.

Das beispielhafte Projekt „Wohnen am Park“ sei Beleg für eine gelungene Gestaltungslösung für komplexe Herausforderungen. Der demografische und wirtschaftliche Wandel, mit dem auch veränderte Raum- und Ausstattungswünsche einhergehen, seien ebenso berücksichtigt wie die energetischen und ökologischen Zielsetzungen, die die Städtische Wohnungsbaugesellschaft vorteilhaft umgesetzt hat, so Oberbürgermeister Dr. Müller. „Die wiederholte Auszeichnung auf Landesebene bestätigt uns in unserem Anspruch, nachhaltige hohe städtebauliche Qualitäten zu schaffen.“

In seinem Grußwort stellte Minister Rau heraus: “Gerade Bestandsprojekte zeichnen sich durch ein hohes Maß an Individualität und das große Engagement aller Akteure aus. Die im Rahmen des Wettbewerbs eingereichten, äußerst vielfältigen Beiträge sind ein Spiegelbild der Möglichkeiten. Sie zeigen, was mit Engagement und Ideenreichtum erreicht werden kann.“ Das ausgezeichnete Gebiet „Wohnen am Park“ ist eines von zehn Preisträgern. Darüber hinaus wurden fünf Anerkennungen ausgesprochen.

Die Rekordbeteiligung der Initiative mit insgesamt 190 Beiträgen aus 115 Städten und Gemeinden Baden-Württembergs brachte eine Vielfalt baulicher Lösungen beeindruckend zum Vorschein. Die beiden Städtebau- und Architekturprofessoren Tilman Harlander und Franz Pesch betonten als Juroren des Wettbewerbs, dass Städte und Gemeinden allen Bewohnern einen angemessenen Lebensraum bieten müssen. Wohnung und Wohnumfeld sollten deshalb stärker auf die spezifischen Bedürfnisse jeder Generation zugeschnitten sein. Hinzu komme auch die Berücksichtigung der Bedürfnisse einkommensschwacher Haushalte und die Beteiligung der Bewohner an Planung und Realisierung. Auch unter dem Blickwinkel der schrumpfenden und alternden Gesellschaft könnten Städte und Gemeinden ihre Zukunft erfolgreich gestalten, wenn sie die Chancen erkennen und wahrnehmen, die in der Innenentwicklung und vor allem in der Umnutzung des Bestands liegen.

Das Ergebnis der Initiative ist nun in einer Wanderausstellung und einer umfangreichen Broschüre dokumentiert, die auch in Lahr zu sehen sein wird.

Das Preisgeld kommt dem Projekt zugute. Für den Park wird ein mobiles Spielfeld angeschafft, das vielseitig zu verwenden ist und die Spielsituation für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren weiter steigern wird. Auch ist eine Kletterwand im Park vorgesehen. Abgerundet wird das Ganze mit einer generationsübergreifenden Spielwoche im nächsten Jahr, die die Schulsozialarbeit der Friedrichschule angeregt hatte.