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25.06.2008 - OB Dr. Müller: Oettingers „Nein“ bestätigt Lahrer Forderung nach Luftverkehrskonzept

Heute hat Ministerpräsident Günther H. Oettinger die Diskussionen um den Ausbau des Flughafens in Stuttgart mit einem "Nein" beendet. Die Landesregierung sieht zurzeit keine Notwendigkeit für den Bau einer zweiten Start- und Landebahn.

„Die Absage von Ministerpräsident Oettinger bestätigt die Notwendigkeit einer Neuausrichtung des Luftverkehrskonzeptes in Baden-Württemberg, wie Lahr es wiederholt gefordert hat. Die Zentralisierung um jeden Preis ist gescheitert. Wir müssen im Land alle Potenziale in einer sinnvollen Arbeitsteilung nutzen und auch das Elsaß, Basel und die Südpfalz einbinden. Wieviel Steuermittel hierzu notwendig sind, ist kritisch zu hinterfragen. Lahr ist bereit, eine Neuausrichtung konstruktiv zu begleiten. Erst letzte Woche haben wir einen grenzüberschreitenden Flughafenausschuss für den Oberrhein vorgeschlagen.“ erklärt der Lahrer OB Dr. Wolfgang G. Müller in einer Pressemitteilung.

Die Stadt Lahr wehrt sich seit Jahren gegen bürokratische Hindernisse zur Nutzung einer der leistungsfähigsten Landebahnen in Süddeutschland am Black Forest Airport Lahr (BFAL). Der Lahrer OB, der Zweckverband Industrie- und Gewerbepark Raum Lahr sowie die Betreibergesellschaft BFAL fordern schon lange die Einbindung des Lahrer Flughafens in ein neues Luftverkehrskonzept für das Land Baden-Württemberg entsprechend seinem Potenzial.

Eindeutig zu kritisieren sind Bestrebungen, den Luftverkehr nur auf letztendlich vom Land gesteuerte Flughäfen zu fokussieren - mit ausuferndem Einsatz von Steuermitteln. Der Lahrer Flughafen ist rein privat getragen und finanziert und arbeitet ohne die Förderung durch das Geld der Steuerzahler.

Die Forderung nach einer angemessenen Lizenzierung des Lahrer Flughafens und seine entsprechende Nutzung unterstützt auch der Regionalverband Südlicher Oberrhein. Dr. Müller: „Südbaden darf nicht beim Autobahnausbau, den Kosten der Trassenführung für das dritte und vierte Bahngleis sowie bei der Flughafenstruktur immer zugunsten anderer benachteiligt werden!“

„Auf der Lahrer Landebahn kann jedes Flugzeug der Welt landen. Die Zusammenarbeit im Eurodistrikt mit Strasbourg sowie die Planungen für eine Metropolregion Oberrhein erfordern ein neues Denken bei der Landesregierung. Lahr, im Herzen der Metropolregion Oberrhein, ergänzt hervorragend die Luftverkehrsinfrastruktur im Land und im Dreiländereck. Jeder weiß, dass der weltweite Luftverkehr weiterhin drastisch wachsen wird. Eine angemessene Dezentralisierung unserer Flughafenstruktur verbessert das Landesportfolio für die weltweite Warenlogistik und ist im übrigen auch ökologisch sinnvoller als sture Zentralisierung.

Wir wissen, dass man auf der Arbeitsebene in Stuttgart in den bislang ausgebremsten Potenzialen des BFAL sehr wohl Vorteile sieht für ganz Baden-Württemberg", sagt Dr. Müller. „Das Land muss langfristig seine wirtschaftliche Spitzenposition im internationalen Wettbewerb verteidigen. Dann wird es sich Baden-Württemberg nicht leisten können und wollen, auf die Entwicklung eines Flughafenareals mit insgesamt 580 Hektar Flug- und Ansiedlungsflächen zu verzichten. Es sind die größten im Zusammenhang entwickelbaren Flächen in Baden-Württemberg.“