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30.11.2005 - OB Dr. Müller: Black Forest Airport Lahr bringt Mehrwert für Baden-Württemberg

„Die Entwicklung des Flughafens Lahr hat für Südbaden eine strategische Bedeutung und bringt auch einen Mehrwert für ganz Baden-Württemberg.“ Diese Einschätzung trifft der Lahrer Oberbürgermeister Dr. Wolfgang G. Müller und verweist auf die Zusammenarbeit des Europa-Parks mit dem Investor Babcock und Brown für die Passagierfluggenehmigung in Lahr. „Dies bestätigt eindrucksvoll die bisherige Position der Stadt Lahr, die stets die strukturpolitische Bedeutung des Passagierflugs für die gesamte Region hervorgehoben und öffentlichen Subventionen eine Absage erteilt hat“, so OB Dr. Müller in einer Pressemitteilung. Am 30. November 2005 stellen Babcock und Brown und der Europa-Park im Lahrer Rathaus auf Einladung von OB Dr. Müller das neue fliegerische Konzept für den Flughafen Lahr vor.

Seit geraumer Zeit unterstützen die Bevölkerung, Politiker und hochrangige Wirtschaftsvertreter aus der Region Südbaden von der Ortenau bis einschließlich Freiburg die fliegerischen Pläne der Black Forest Airport Lahr GmbH.„Die Namensgebung „Black Forest...“, die seit langem besteht, unterstreicht hervorragend den touristischen Ansatz des neuen Konzepts.“, betont Dr. Müller. Der Begriff „Schwarzwald“ ist bundesweit und vor allem international ein Markenbegriff für Tourismus und Urlaub in Deutschland.

Überdies ist der Europa-Park ein wirtschaftliches und touristisches Zugpferd nicht nur für Südbaden, sondern für ganz Baden-Württemberg und Deutschland. Dieser Wert kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Ein solcher Standort- und Marketingvorteil ist ein Glücksfall, der seinesgleichen sucht. Nach wie vor bin ich der festen Zuversicht, dass sich das Land dieser Erkenntnis nicht verschließen kann. Langfristig wird sich wirtschaftlich nur behaupten können, wer alle Standortvorteile nutzt und klug kooperiert“, erklärt Dr. Müller.

Der Europa-Park hat im zurückliegenden Jahr über 3,7 Mio. Besucher angelockt, zur Hälfte aus dem Ausland. In anderen Freizeitparks reisen heute bereits mehr als 10% der Besucher mit dem Flugzeug an. Das der Landesregierung von Babcock und Brown vorgelegte Konzept des „Inbound-Traffic“ fokussiert sich auf die touristische Nachfrage, in erster Linie des Europa-Parks. Damit kann auch der Vorgabe des Landes Rechnung getragen werden, das mit einer Genehmigung für Lahr keine Konkurrenz für den Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden/Söllingen schaffen will.

Argumentationshilfe für eine schnelle Entscheidung zugunsten von Lahr liefert eine aktuelle Studie der Universität Karlsruhe. Die Mehrheit der Söllinger Fluggäste sehe demnach im Flughafen Lahr keine Konkurrenz für diesen Flughafen. Experten der Uni erkennen in einer „Gängelung des südbadischen Raumes durch die Landesregierung“ sogar die Gefahr eines Boykotts gegen den Söllinger Flugplatz. Die gegen den Lahrer Flughafen gerichtete Haltung der Landesregierung sei wesentlich von der „nordbadischen Einflussnahme“ geprägt.

In Südbaden befürchtet man seit langem einen ernsthaften Interessenskonflikt des Landes, das über Förderzusagen und Verschachtelungsbeteiligungen ein eigenes wirtschaftliches Interesse am Flughafen Söllingen hat.

Der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg hat in seinem Urteil zugunsten von Lahr aber den Konkurrentenschutz ausdrücklich als rechtswidrig bezeichnet. Im Gegensatz zur Infrastruktur und dem Flugbetrieb in Söllingen wird der Lahrer Flughafen (Fluganlagen und Betrieb) ausschließlich durch privatwirtschaftliches Engagement finanziert. Auf Initiative von OB Dr. Müller war 1998 die interkommunale Betreibergesellschaft für den Flughafen (mit den Städten Freiburg, Offenburg, Lahr) aufgelöst und vollständig privatisiert worden. Die Gesellschaft kommt ohne öffentliche Subventionen aus.

Schon heute nutzt der Großraum Freiburg / Südbaden den Black Forest Airport Lahr immer wieder per Einzelgenehmigung. Dies ist z.B. der Fall für Bundesliga-Fußballspiele, für den Deutsch-Französischen Gipfel und andere hochrangige Besuche (Bundespräsident, Bundeskanzler, Bundesminister ) sowie für Auftritte von TOP-Künstlern in Freiburg und der Region. Im Zusammenhang mit der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 wird die Nationalmannschaft der Niederlande ihr Trainingslager im Schwarzwald aufschlagen. Diese Entscheidung der Niederlande und der damit verbundene Imagegewinn für Südbaden ist nur deshalb möglich, weil die Mannschaft von Lahr aus zu ihren Spielen starten und landen kann. Grund hierfür ist, dass die FIFA-Vorschriften verlangen, dass die Mannschaften ab deutschen Flughäfen zu den Austragungsorten reisen. D.h. ohne den Flughafen Lahr hätte die Entscheidung nicht zugunsten unserer Region getroffen werden können, da der Flughafen Basel/Mulhouse nicht genutzt werden kann.

Der Passagierflug in Lahr als Dauerbetrieb kann ohne größere Investitionen auf dem Flughafengelände aufgenommen werden. Entscheidende Voraussetzung ist die schnelle Erteilung einer Passagierfluglizenz! OB Dr. Müller ist sich sicher, „mit der öffentlichen Vorstellung des Konzeptes von Babcock und Brown gemeinsam mit dem Europa-Park einen wichtigen und positiven Impuls an die Landesregierung geben zu können.“

Bei der Präsentation werden außer Roland Mack vom Europa-Park sowie Martin Rey und James Farley von Babcock und Brown auch Oberbürgermeister Dr. Wolfgang G. Müller, Landrat Hanno Hurth (Landkreis Emmendingen) Verbandsdirektor Dr. Dieter Karlin (Regionalverband Südlicher Oberrhein), Karlhubert Dischinger (Präsident der IHK Südlicher Oberrhein) und Dr. Norbert Euba (Hauptgeschäftsführer der IHK Südlicher Oberrhein) Statements abgeben.