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23.09.2011 - Maple Movies – Kanadisches Filmfestival

Hamburg, München, Berlin, Hannover, Münster und Köln sind dabei – und Lahr! Zum ersten Mal reiht sich die Stadt in die Teilnehmer des renommierten Filmfestivals „Maple Movies“ ein – benannt nach dem kanadischen Symbol des Ahornblatts. Im Rahmen des Tournee-Festivals sind in Deutschland aktuelle und bedeutende Filmproduktionen aus Kanada zu sehen. Das gesamte Festival wird von der Kinemathek Hamburg in Zusammenarbeit mit der Botschaft von Kanada in Berlin und Telefilm Canada organisiert, in Kooperation mit der Deutsch-Kanadischen Gesellschaft.

Das Kinocenter Lahr und die Volkshochschule zeigen in diesem Rahmen sechs aktuelle kanadische Filme im Originalton. Die Filme spiegeln die kulturelle Vielfalt des modernen Lebens in Kanada wider. Ein Motiv findet sich in vielen Filmen, nämlich die Suche nach Liebe, nach Freundschaft, nach Identität oder dem eigenen Platz in der Welt. Krimi und Amoklauf an der Uni versprechen Spannung, Arbeit im Hospiz und Familienleben zeigen den Alltag, Musik und Freundschaft bieten Unterhaltung.

Drei Filme sind in französischer Sprache, drei Filme auf Englisch. Im Programm sind vor allem jüngere Regisseure. Bekannt sind Filmemacher wie z.B. BRUCE MACDONALD oder DENIS VILLENEUVE, daneben gibt es spannende Regiedebüts.

Alle Filme werden im Kinocenter Lahr gezeigt (Kaiserstraße 93, Lahr),
Eintritt: 7,00 Euro, ermäßigt 6,00 Euro.

Reservierung: Kinocenter Lahr, Tel. 0 78 21-2 25 24
Online: www.lahr.de/vhs, www.kinocenter-lahr.de und http://www.maple-movies.de

Hinweis: Bericht in spiegel online am 14.09.2011 über die Festivaleröffnung in Hamburg

Film-Übersicht Lahr

Mittwoch, 28. September 2011, 19:00 Uhr
EN TERRAINS CONNUS / FAMILIAR GROUNDS
(2011, französischsprachiger Orginalfilm mit deutschen Untertiteln)
Regie: Stéphane Lafleur

Die erwachsenen Geschwister Maryse und Benoit Bossé stehen im Mittelpunkt von Stéphane Lafleurs gefeiertem Festivalerfolg. Fabrikarbeiterin Maryse führt eine erkaltete Ehe in der Vorstadt, während Benoit noch beim verwitweten Vater wohnt. Das im kanadischen Winter erstarrte Leben gerät unvermittelt durch eine Kette sonderbarer Zu- und Unfälle in Bewegung. Als dann auch noch ein mysteriöser Bote aus der Zukunft auftritt, beginnt für Maryse und Benoit eine Reise, die ihr Schicksal für immer verändern wird. – Ein unberechenbarer, abgründig komischer und zugleich rührender Film, der abseits jeder herkömmlichen Kategorie begeistert.

Mittwoch, 28. September 2011, 21:00 Uhr und
Freitag, 30. September 2011, 20:00 Uhr
POLYTECHNIQUE
(2009, französischsprachiger Orginalfilm mit englischen Untertiteln)
Regie: Denis Villeneuve

Am 6. Dezember 1989 tötete ein Amokläufer insgesamt 14 Frauen an der École Poytechnique in Montreal. Denis Villeneuves mehrfach ausgezeichneter und vieldiskutierter Film reflektiert die Tragödie aus den unterschiedlichen Blickwinkeln der Studenten Jean-François und Valerié. Im steten Wechsel der Zeit- und Betrachtungsebenen gelingt so eine mutige, formal wie inhaltlich fordernde Auseinandersetzung mit einem willkürlichen Akt der Gewalt.
"Polytechnique" wurde mit insgesamt neun Genie Awards – dem kanadischen Oscar-Äquivalent – ausgezeichnet, darunter mit den Preisen für den Besten Film, Beste Regie und Beste Hauptdarstellerin.

Dienstag, 4. Oktober 2011, 20:00 Uhr
LES SIGNES VITAUX / VITAL SIGNS
(2010, französischsprachiger Orginalfilm mit englischen Untertiteln)
Regie: Sophie Deraspe

Studentin Simone kehrt in ihre winterliche Heimatstadt Québec City zurück, um ihre Großmutter zu besuchen. Doch die alte Frau ist während ihrer Abwesenheit in einem Sterbehospiz verschieden. Geschockt flüchtet sich Simone zunächst in ihre wieder aufgewärmte Affäre mit dem Musiker Boris. Doch dann beginnt sie aus einem Impuls heraus als Freiwillige in dem Hospiz zu arbeiten. Das Zusammensein mit den Bewohnern scheint sie zu erfüllen, doch Simone weicht damit auch den offenen Fragen in ihrem eigenen Leben aus, denen sie sich schließlich stellen muss.
Der wunderbare, zweite Spielfilm von Sophie Deraspe hat die Ruhe und Klarheit eines Wintertages, und ist trotz seines Themas voller Zuversicht: Solange wir nicht tot sind, brauchen wir die Gesellschaft der Lebenden.

Mittwoch, 5. Oktober 2011, 20:00 Uhr
TRIGGER
(2010, englischsprachiger Orginalfilm)
Regie: Bruce Mc Donald

"Trigger" ist Bruce McDonalds poetische Punk-Rock-Version von Lous Malles "My Dinner with Andre" und zugleich eine starbesetzte Hommage an die großartige kanadische Schauspielerin Tracy Wright, die kurz nach Ende der Dreharbeiten verstarb: Kat (Molly Parker) und Vic (Tracy Wright) treffen sich Jahre nach dem Auseinanderbrechen ihrer Band Trigger zum in Toronto. Im Lauf einer Nacht tragen die ungleichen Frauen alte Konflikte erneut aus, werden mit ihrer gemeinsamen Geschichte konfrontiert und finden den verloren geglaubten Rock 'n' Roll wieder.

Freitag, 7. Oktober, 2011, 20:00 Uhr
SMALL TOWN MURDER SONGS
(2010, englischsprachiger Orginalfilm)
Regie: Ed Gass-Donnelly

In einer entlegenen Kleinstadt Ontarios wird eine Leiche gefunden. Wer hat das Mädchen vergewaltigt und getötet? Wer war sie? Klassische Fragen bei einem Kriminalfilm. Doch der vielversprechende Nachwuchsregisseur Ed Gass-Donnelly ist nur vordergründig an einem klassischen Klärung des Falls interessiert. Ihm geht es eher ums Seelenleben seiner Figuren und um deren Beziehungen. Da ist beispielsweise der lokale Polizeichef Walter, ein aufrechter Mann, den Dämonen aus seiner Vergangenheit umtreiben. Mit Rita, deren zwielichtiger Freund den Mord meldete, hatte er einst eine Affäre, ehe er mit der großherzigen, gottesfürchtigen Sam zusammen zog. Überhaupt spielt die Religion in der in der Mennonitengemeinde eine wichtige Rolle - was sich schon an der Tatsache manifestiert, dass dem in Kapitel eingeteilen Film biblische Zitate vorangestellt werden: "Tue Buße und bekenne dich..."

Sonntag, 9. Oktober 2011, 20:00 Uhr
FUBAR II
(2010, englischsprachiger Orginalfilm)
Regie: Michael Dowse

Die liebenswerten Hänger und Headbanger Dean und Terry kehren zurück in dieser kongenialen Fortsetzung des kanadischen Überraschungserfolgs aus dem Jahr 2002. Als sie nach einer epochalen Party ihr Zuhause verlieren und wieder mal kein Geld zur Hand ist, machen sich die unerschütterlichen Metaller auf nach Fort McMurray, wo lukrative Jobs im Pipelinebau winken. Doch das Leben zwischen Schichtarbeit, Biergelagen, Musik und plötzlich auftauchender romantischer Interessen gerät zum ultimativen Test ihrer Freundschaft.
Fubar II" ist erbarmungslos und enthemmt, voll subversivem Witz und zugleich rührend aufrichtig: Schon jetzt ein respektloser Klassiker kanadischer Popkultur.