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07.03.2007 - Leben, Lieben und Gewinnen – Frauen entdecken ihre Potenziale

Wie kann der Geschlechterkrieg beendet werden? Darauf will Sybille Unique in ihrem Vortrag eine Antwort geben. „Dieser Vortrag wird richtungweisend sein für einen neuen Umgang miteinander“, ist sich die Referentin sicher. “Er wird den Zuhörern Wege aufzeigen, wie sie ihre individuellen Potenziale entwickeln und ein positives Miteinander erreichen können“, gibt sie einen ersten Ausblick.

Leben, Lieben und Gewinnen – Frauen entdecken ihre Potenziale findet in Zusammenarbeit mit der, Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Lahr, Ingrid Roll, am 08. März 2007 um 19:00 Uhr in der Geroldsecker Schule in Lahr statt. Anschließend besteht Gelegenheit zur Diskussion mit der Referentin, Sybille Unique.

In sechs Bildern will Sybille Unique ihren Gästen einen Weg zeigen, der Frau und Mann von Rollenklischees befreit und zu echtem persönlichem Reichtum führen soll. Das erste Bild „Der Krüppel im Maßanzug“ ist eine Metapher für das aktuelle Leben. „Wir zwingen uns in Lebensmuster, in denen wir nach draußen gut wirken, nach innen aber verkrüppeln“, hat Sybille Unique beobachtet. Deshalb gibt sie mit ihrem zweiten Bild „Goldwaschen mit dem Vierkammer-Sieb“ den Zuhörerinnen und Zuhörern ein Sieb, mit dem sie Gold waschen können. Sie zeigt, wie mit diesem Vierkammer-Sieb die wirklich Sinn gebenden Aufgaben aus dem ganzen dringlichen Alltags-viererlei gesiebt werden können.

Im dritten Bild „Laubenvogel-Idylle oder die Fülle der Leere“ führt sie dem Publikum den indonesischen Laubenvogel vor, der höchst aufwändige, skurrile Bauwerke errichtet und unnötigen Plunder aufhäuft, um zu imponieren. Dem Forscher Thomas Gillard gilt er damit als die bizarrste Kreatur der Welt nach dem Menschen. Sybille Unique zeigt an seinem Beispiel, wie viele Stunden, Tage, Wochen und Monate unseres Lebens wir damit verbringen, gefallen zu wollen. Im vierten Bild „Neue Rosen, neue Erde“ erfahren die Zuhörer weshalb es oft so schlecht gelingt, die guten Vorsätze in die Tat umzusetzen. „Es ist wie mit einem neuen Rosenstock, den man auch nicht einfach in die alte Erde pflanzen kann. Es gilt, unser altes Selbstkonzept aufzulockern, um neue Ideen einpflanzen und gedeihen lassen zu können“, weiß die Referentin.

Im fünften Bild „Evas Höhlenromantik“ sind die Zuhörer soweit vorbereitet, dass Sybille Unique den gedanklichen Umsturz wagt. Sie weist nach, dass Mann und Frau von vielen Forschern und einigen Bestseller-Autoren misshandelt, beschnitten und an ihrem Lebensglück gehindert worden sind. Jahrhunderte lang und heute wieder. Nichts von all’ den Rollenklischees hat ihren Untersuchungsergebnissen zufolge Bestand. Mann und Frau sind biologisch nicht auf Höhlenleben programmiert. Das heißt, der Mann ist nicht von Natur auf Kämpfer- und Jägertum angelegt und der Frau mangelt es nicht an Hirnwindungen um rückwärts einzuparken oder Mathematik zu studieren.

In jahrelanger Auswertung der Erkenntnisse unterschiedlichster Wissenschaftszweige und ihrer eigenen Erfahrung aus Seminaren und Coachings kommt Sybille Unique zu dem Schluss: „Es gibt kaum biologisch festgelegte Unterschiede zwischen Mann und Frau. So gut wie alles, was Bücher von Barbara und Allan Pease „Warum Männer immer lügen und Frauen immer Schuhe kaufen“ oder Eva Herman „Das Eva-Prinzip“ als typisch Mann, typisch Frau einstufen, ist anerzogenes Rollenverhalten.“ Bei Sybille Unique dürfen Männer zu ihren Gefühlen stehen und Frauen zu ihrem logischen Denkvermögen! Auf die Frage weshalb die Menschen von heute sich so lange in ihren Fähigkeiten beschneiden ließen und zum Teil sogar selbst beschnitten haben, gibt Sybille Unique in ihrem sechsten und letzten Bild „Der Fisch weiß nichts vom Wasser“ Antwort. „Wir wissen so lange nichts von unseren Einschränkungen, die uns die Gesellschaft als „typisch Mann“ und „typisch Frau“ verkauft hat, bis wir mal herausspringen, sozusagen einen Luftsprung machen und von draußen schauen.“

Sybille Unique schaut von außen. Seit mehr als 20 Jahren beschäftigt sie sich mit dieser Thematik, studiert das Einzelwesen Mensch und seine Interaktionen in der Gruppe, als Mann und als Frau. Und in den unterschiedlichsten Kulturen. Sie liefert Beweise dafür, dass es wahre Gleichberechtigung schon auf den verschiedensten Kontinenten der Welt gegeben hat und sie sagt ihren Zuhörern auch wie das möglich war: „Die früheren Kulturen, die wahrhaftige Gleichberechtigung der Geschlechter praktizierten, lebten zwei Werte, die wir Modernen noch immer nicht verwirklichen: „Sie hatten keine Minderwertigkeitskomplexe und sie schätzten einander gleich wertvoll.“