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23.11.2012 - Knochenfunde auf dem Brünnle Areal

Im Zuge der am Donnerstagmorgen begonnen Baggerarbeiten auf dem Brünnle Areal stießen der Baggerfahrer, ein Mitarbeiter des Abbruchunternehmens Schille und Hans-Georg Lütkenhaus vom Stadtplanungsamt, im südlichen Bereich des Geländes auf mehrere, vermutlich menschliche, Knochen und Knochenfragmente. Daraufhin wurden die Baggerarbeiten vom südlichen Bereich des Geländes in den Nördlichen Bereich verlagert und das Regierungspräsidium Freiburg informiert.

Diethard Tschocke vom dortigen Referat Denkmalpflege begutachtete am Freitagmorgen die Funde und die Fundstelle und bestätigte, dass es sich um menschliche Knochen handelt. Voraussichtlich ab Montag nächster Woche wird er die Fundstelle genauer untersuchen. Dabei werden mögliche weitere Funde dokumentiert und geborgen. Die bereits gesicherten Knochen lagern zunächst im Magazin des Stadtarchivs, bevor sie zusammen mit weiteren möglichen Fundstücken ins zentrale Fundarchiv nach Rastatt gebracht werden.

Stadtgeschichtlich ist der Bereich, in dem die Kochen gefunden wurden, bekannt. Südlich der Fundstelle erstreckte sich vom 14. bis zum 17. Jahrhundert das Lahrer Spital. Dass sich an dieses Gebäude, wie es üblich war, ein zugehöriger Friedhof anschloss, wird in der Stadtgeschichtsschreibung seit langem vermutet. Details jedoch – etwa über das Ausmaß oder den Belegungszeitraum - sind nicht überliefert. Zudem ist das Areal durch Nachfolgebauten und Kelleranlagen zum größten Teil bereits gestört, so dass kaum noch mit Funden zu rechnen war.

Dass die gefundenen Knochen also zu diesem Friedhof gehören, ist zwar sehr wahrscheinlich, aber noch nicht abschließend bewiesen. Genauere Aussagen über die gefundenen Knochen kann erst eine Untersuchung durch Spezialisten liefern.

Unabhängig von der Fundstelle im Süden des Geländes und den weiteren Untersuchungen gehen die Aushubarbeiten im Norden, im Bereich der Tiefkeller der ehemaligen Brünnlebrauerei weiter.