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21.10.2009 - Japanische Delegation besucht die Chrysanthema

„Wir sind begeistert von dem was wir hier in Lahr sehen“, beschreibt Hohenpriester Haruo Hanawa vom Kasama Inari Schrein die ersten Eindrücke beim Gang durch die Innenstadt. „Auch mit über einhundert Jahren Erfahrung bei der Austragung unseres Chrysanthemenfestes nehmen wir dankbar neue Ideen und Techniken der Chrysanthemenzucht mit nach Hause“. So sind es nicht nur unterschiedliche Chrysanthemensorten, die das Chrysanthemenfest in Kasama und Lahr schmücken, auch die Organisation der Veranstaltung unterscheidet sich deutlich. „Der Besuch hier in Lahr hat uns gezeigt, wie fruchtbar die Kooperation zwischen Verwaltung, Unternehmen, Einzelhandel und Bürger sein kann – hier können wir von Ihnen lernen“, ergänzt Shinju Yamaguchi, Bürgermeister der Stadt Kasama.

Zielsetzung des Gegenbesuchs aus Japan ist der Austausch im Rahmen der Chrysanthemenfeste auf kultureller, organisatorischer und gärtnerischer Ebene. Auch in Japan stehen die Kommunen im Wettbewerb um Touristen, Wirtschaftsansiedlungen und Bürger. Neu für die zehn Gäste aus Kasama ist die Nutzung des Chrysanthemenfestes als Stadtmarketinginstrument.

Großes Lob gab es für den neu angelegten japanischen Chrysanthemengarten am Urteilsplatz, auf dem bereits einige Inspirationen von dem Besuch in Kasama im vergangenen Jahr zu bestaunen sind. „Der Austausch mit Kasama trägt bereits in diesem Jahr zur Bereicherung der Chrysanthema bei“ resümiert Oberbürgermeister Dr. Wolfgang G. Müller. „Die qualitative und thematische Weiterentwicklung der Chrysanthema ist von großer Bedeutung für den ungebrochenen Erfolg der Veranstaltung“.

Beim Chrysanthemenmenü erfuhr die am Montag angereiste Delegation zunächst, dass Liebe durch den Magen geht – auch die Liebe zur Chrysantheme. Neben einem Rundgang durch die Innenstadt und die gemeinsame Eröffnung der Kinderbilderausstellung zum Chrysanthemenfest in Kasama im Wertehaus der Volksbank stand die Sumie- und Kimmonoausstellung im Gewölbekeller des Stadtanzeigers auf dem Ablaufplan der Delegation.

Weiter ging es mit einem Besuch bei der IGZ und einer Fahrt über die Startbahn. Gespannt verfolgten die Teilnehmer die Ausführungen zum Vermarktungskonzept der Flächen und die Organisationsform als Zweckverband. Bei der Werksführung der INA Scheffler KG erhielten die Besucher, unter ihnen auch Vertreter aus Politik und Wirtschaft, einen Einblick in Ausbildungsvorgaben und Arbeitstabläufe des Weltmarktführers. Beim anschließenden Besuch des Weinguts der Stadt Lahr erfuhren die Gäste von Marcus Wöhrle zunächst, wie man nach dem richtigen Schwenk den Wein „sürpfelt“ – eine der vielen Herausforderungen beim Übersetzen für Kaiko Allgaier, die als Dolmetscherin die Gruppe auf der fünftägigen Reise begleitet.

Der feierliche Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Lahr im Alten Ratssaal stand dabei für beide Seiten als Ausgangspunkt eines fruchtbaren kulturellen und gärtnerischen Austauschs zwischen Kasama und Lahr. Beim Besuch der Schlossbrauerei zu Schmieheim am Mittwoch Vormittag führte Jörg Lusch die Besucher in die Bierkeller der Brauerei. Obwohl Japan eine lange Tradition bei der Verwendung von Speisechrysanthemen kennt – auf die Herstellung von Chrysanthemenbier ist noch niemand gekommen. Nach einem letzten Blick vom Schutterlindenberg ins benachbarte Elsass verabschiedeten sich die Besucher von Lahr. Die verbleibenden drei Tage sind dicht gefüllt mit Kurzvisiten von Straßburg, Baden-Baden, Stuttgart und Paris, um nach fünf anstrengenden Tagen am Samstag den Heimflug anzutreten.

Hier finden Sie mehr Informationen zur Chrysanthema.