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12.11.2015 - Genug für alle?

Am Mittwoch, 18. November 2015, erläutert die Biologin und Pflanzenökologin Dr. Susann Reiner in ihrem Vortrag für Jugendliche und Erwachsene die globalen Folgen der westlichen Ernährung auf Klima, Ökologie und Gerechtigkeit. Der Weltladen Esperanza und die Volkshochschule laden zu diesem Vortrag ein, der um 19:00 Uhr im Haus zum Pflug, Kaiserstraße 41, stattfindet. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Vortrag wird gefördert durch das Institut für Internationale Zusammenarbeit des Deutschen Volkhochschulverband.

In der Diskussion um Ernährung steht die Frage der Gesundheit meist im Vordergrund. In einer globalisierten Welt haben Entscheidungen hinsichtlich unserer Ernährung jedoch sehr weitreichende Auswirkungen und beeinflussen sowohl das Klima als auch die ökologischen und sozialen Bedingungen weltweit. Der Vortrag will Antworten auf folgende Fragen geben: Welchen Einfluss hat die Ernährung auf unseren ökologischen Fußabdruck? Wie haben Konsumenten Einfluss auf die Arbeits- und Lebensbedingungen der Produzenten von Lebensmittel hier vor Ort aber auch weltweit? Welche nachhaltigen Alternativen gibt es? Verantwortungsbewusste Ernährung, die im Dreiklang Öko-Regio-Fair verankert ist, und dabei ökologische und soziale Alternativen zum globalisierten Mainstream aufzeigt, findet in letzter Zeit zunehmend Anhänger. Von solidarischer Landwirtschaft über Urban Gardening und Essbare Städte bis zu Fairem Handel wächst die Landschaft der nachhaltigen Alternativen. Diese bieten meist nicht nur nachhaltig produzierte Lebensmittel, sondern auch soziale Gemeinschaft und eine Pause vom Alltag.

Die Referentin Dr. Susann Reiner ist Biologin/Pflanzenökologin. Sie hat sich als Mitarbeiterin des Freiburger Regenwald-Institut e.V. vorrangig in Projekten zum Waldschutz in Zusammenarbeit mit der Lokalbevölkerung in Regenwaldgebieten engagiert. Insbesondere für Kleinbauern, die von Entwaldung betroffen sind, stehen Konzepte zur Ernährungssicherung und Einkommensbeschaffung im Vordergrund, wie z.B. der Anbau in Agroforstsystemen, Waldgärten und Hausgärten. In Projekte zu Schulgärten und gesunder Ernährung bezieht Susann Reiner dabei auch schon die Jüngsten in zukunftsfähige Konzepte ein.

“Esperanza – Der Weltladen” besteht seit 1995 und ist seit 2006 am Marktplatz in Lahr. Ehrenamtliche besorgen den Verkauf. Angeboten werden fairgehandelte Produkte, die bessere Preise, langfristige Verträge und höhere Sozialstandards für die Produzenten in ärmeren Ländern bieten. Den Trägerverein “Initiative fairer Handel” gibt es schon seit 1994. Neben dem Betrieb des Ladens werden Informationsveranstaltungen zum Beispiel mit Schulen oder Kirchen organisiert, um über die Chancen für Kleinbauern in Entwicklungsländern durch gerechten Handel zu informieren. Der Weltladen Esperanza stellt seine Arbeit mit einem Infostand vor.