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06.11.2008 - Gedenken an die Reichspogromnacht

Am Sonntag, 09. November 2008, um 13:30 Uhr legt Oberbürgermeister Dr. Wolfgang G. Müller gemeinsam mit Repräsentanten aus Politik und Gesellschaft in Gedenken an die Reichspogromnacht am 9. November 1938 am Mahnmal für die Opfer der Gewaltherrschaft am Friedrich-Ebert Platz einen Kranz nieder. Alle Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, an der Kranzniederlegung teilzunehmen. „Als Symbol der Verbundenheit mit den Opfern und Hinterbliebenen jener Nacht würde ich mich freuen, wenn viele Lahrer an der Kranzniederlegung teilnehmen“, fordert Oberbürgermeister Dr. Müller auf, „Es ist auch ein Zeichen für eine friedliche Zukunft und das Miteinander verschiedener Kulturen hier in Lahr und in der ganzen Welt.“

Um 20:00 Uhr lädt der Synagogenverein Kippenheim zu einem hochkarätigen Vortrag anlässlich des Jahrestages ein. Die katholischen und die evangelischen Kirchen werden in den Gottesdiensten an diesem Tag ebenfalls auf den Jahrestag eingehen. Außerdem wird das Thema bei den Geistlichen Gedankensplittern im Rahmen der Chrysanthema am Sonntag, 09. November, 15:30 Uhr in der Kirche St. Peter und Paul aufgegriffen.

Bereits am Vorabend der Reichspogromnacht lädt Stadthistoriker Thorsten Mietzner ein auf den "Weg zum 09. November". Ein Vortrag über die Geschichte von Antisemitismus und Ausgrenzung von Juden in Lahr. Der kostenlose Vortrag im Alten Ratssaal des Alten Rathauses in Lahr beginnt am Samstag, 08. November um 18:00 Uhr.

In der Reichspogromnacht brannten jüdische Synagogen in ganz Deutschland, weit mehr als 1.300 Menschen starben während und unmittelbar in Folge der Ausschreitungen. Mehr als die Hälfte aller Synagogen oder Gebetshäuser in Deutschland und Österreich wurden stark beschädigt oder ganz zerstört. Auch in Lahr wurden die jüdischen Geschäfte und Wohnungen zerstört und geplündert, die jüdische Bevölkerung terrorisiert und ihre Männer in Konzentrationslager verschleppt.