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03.11.2010 - Eine märchenhafte Chrysanthema geht zu Ende

„Wir waren restlos begeistert und werden bestimmt wiederkommen!“, übermittelt Heidemarie R. aus Aidlingen im Kreis Böblingen per Mail an die Stadt Lahr. Für zahlreiche Gäste aus Nah und Fern ist der Besuch der Chrysanthema ein ganz besonderes Erlebnis. Unter dem Motto „Blütenmärchen“ verzauberten städtische Gärtner und Vereine die historische Innenstadt Lahrs in eine einzigartige Märchenlandschaft. Besuchergruppen und Individualreisende aus zahlreichen Bundesländern, der Schweiz und Frankreich machten sich auf den Weg, um das in Deutschland einzigartige herbstliche Blumenfestival zu sehen.

„Mit dem Märchenmotto und zahlreiche Kinderveranstaltungen auf der Chrysanthemenbühne haben wir in diesem Jahr deutlich mehr Familien nach Lahr gezogen als in den vergangenen Jahren“, stellt Oberbürgermeister Dr. Wolfgang G. Müller fest. Vor allem am Kindertag und Allerheiligen zog es zahlreiche Eltern und Kinder in die Innenstadt.

Dass die Chrysanthema letzten Endes auch bestens geplant und organisiert der Natur unterliegt haben zahlreiche Besucher in der ersten Veranstaltungswoche erfahren. „Die verspätete Blüte ist in erster Linie auf die kalte Witterung und den frühen Veranstaltungsbeginn zurück zu führen“, erläutert Richard Sottru, Abteilungsleiter Öffentliches Grün und Umwelt. Insbesondere die durchgängige Umsetzung des Mottos in Form von Blütenwagen und Blumenbeeten sorgte in diesem Jahr für viel positive Resonanz. Auch die Präsentation original japanischer Chrysanthemensorten und die Nachahmung von typischen Bonsaiarrangements mit Chrysanthemen veranlasste viele Besucher am Urteilsplatz zum Staunen.

„Wir freuen uns, dass wir beim Gruppenreisemarkt im Vergleich zum Vorjahr nochmals zulegen konnten“, so Friederike Ohnemus, Abteilungsleiterin Ratsangelegenheiten, Öffentlichkeitsarbeit und Stadtmarketing: Über 610 Reisebusse beförderten private Kleingruppen, Vereine und Reisegesellschaften zur Chrysanthema (2009: 564). Rund 470 Stadtführungen sorgten in diesem Jahr auch bei niedrigen Temperaturen und nasskaltem Wetter zu Beginn der Chrysanthema für eine gut fluktuierte Innenstadt. Mit den ersten Sonnenstrahlen kamen dann in der zweiten Woche zahlreiche Individualbesucher aus der Ortenau, dem Schwarzwald und dem Elsass in die Stadt. Der durchweg gut besuchte Marktplatz am letzten Sonntag belegt die gute Qualität des breit gefächerten Veranstaltungsprogramms auf der Chrysanthemenbühne. „Letzten Endes wird der Chrysanthema-Besuch maßgeblich durch das Rahmenprogramm beeinflusst“, meint Friederike Ohnemus.

Martina Mundiger vom Stadtmarketing stellt fest: „Die verstärkte Werbung und Pressearbeit in Frankreich und der Schweiz ist aufgegangen“. Sowohl an den Verkaufsständen auf dem Marktplatz sei das große Aufkommen an Franzosen bemerkbar gewesen, als auch bei den Buchungen französischsprachiger Führungen, die von vier Gruppen im letzten Jahr auf 14 Reisegesellschaften in diesem Jahr gestiegen sind. „Besonders erfreulich ist die Verdoppelung der Reisegesellschaften aus der Schweiz“. Reisten im letzten Jahr sieben Busse aus dem Alpenland an, so waren es in diesem Jahr bereits 20.
Mit Sonderbussen der SWEG werden mittlerweile die gesamte Woche hindurch zu den Stoßzeiten vormittags und nachmittags Bahnreisende vom Bahnhof zur Chrysanthema und zurück befördert. Auch wenn sich die Bahntouristen nicht in Zahlen fassen lassen, reichte an manchen Wochentagen der Blick auf die Menschentrauben am Bahnhof, um den rasanten Anstieg der Baden-Württemberg-Ticket Nutzer in diesem Jahr zu belegen.

Mit zusätzlichen öffentlichen Führungen und insgesamt 20 Stadtführerinnen und Stadtführern trug das Stadtmarketing der gestiegenen Besuchernachfrage Rechnung. Rund 170 Gäste nahmen an den öffentlichen Führungen sonn- und feiertags sowie mittwochs teil.

Auch am letzten Wochenende werden nochmals zahlreiche Besucher zum E-Werk Tag, Musikfeuerwerk und Kinderumzug erwartet. Im nächsten Jahr wird die Chrysanthema vom 22. Oktober bis 13. November 2011 unter dem Motto „Blühende Nationen“ erstrahlen.