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21.12.2006 - Die 8. PuppenParade 2006 im Rückblick

Die 8. PuppenParade ist erfolgreich zu Ende gegangen.
Badens größtes Figurentheaterfestival zog viele Besucher in die Stadt
Die Figurentheatertage Lahr gingen mit dem meisterlichen Stück von Puppenspieler Neville Tranter „Vampyr“ am Sonntag, 10. Dezember, zu Ende.

Doch nicht ganz, denn es strömten danach auch noch einige Besucher und Schulklassen in die bis 17. Dezember verlängerte Ausstellung „Pappenheimer“ in der Städtischen Galerie. Die Ausstellung der skurrilen Pappmachéfiguren war überhaupt der Renner für unsere Städtische Galerie. Dort wurde lebhaft diskutiert, gezeichnet, gemalt und viele Ideen mit nach Hause genommen. Über 500 große und kleine Besucher haben die „Pappenheimer“ bestaunt!

Auch die Ausstellung „Puppen in der Stadt“ in den Schaufenstern ist von zahlreichen Passanten wahrgenommen worden und hat ein unübersehbares Zeichen für das Festival gesetzt.

Das vielseitige Gesamt-Programm mit seinen wechselnden, teils herausragenden Inszenierungen und exzellenten Figurenspielern wurde in diesem Jahr von knapp 3.000 Figurentheater-Fans besucht, womit der Besucherzuspruch des Vorjahres erneut weit übertroffen wurde.

Die 8. PuppenParade vom 25. November bis 10. Dezember 2006 bot während zwei Wochen wieder einmal alles, was Groß und Klein begeistert. Beim Open Air Spektakel auf den Plätzen der Innenstadt gaben die Walk-Acts, angefangen vom Kiepenkasper, dem Musiker mit seinem Kontrabass an der Leine und Harald, dem Verwandlungskünstler, bis hin zum geschwätzigen Ömchen alles, um ihr Publikum zu erheitern. Die drei Open Air Kaspertheater der Freiburger Puppenbühne im Theaterwagen auf dem Sonnenplatz zogen viele kleine Besucher während des Einkaufs in ihren Bann. Wie letztes Jahr war diese Aktion ein erfolgreicher Versuch, Theater mitten in die Stadt zu bringen und damit zugleich auf das Festival aufmerksam zu machen.

Das ebenfalls gut besuchte Großpuppenspiel der drei „Freunde“ nach Helme Heine im Foyer der Sparkasse verlief konzentrierter ohne den üblichen Schalterbetrieb. Und alle gingen begeistert und gestärkt nach Hause.
Die vier Kindergarten- und Schulvorstellungen am Vormittag waren bis auf eine schnell ausverkauft. Die Familienvorstellungen verschiedenster Spielart am Nachmittag taten sich dagegen manchmal schwerer. Nur „Schneewittchen“ als Schattenfigurenspiel von der Offenburger Blauen Märchenbühne füllte den Schlachthof mit 130 zahlenden Gästen. Die Vorstellungen im Pflugsaal erreichten leider keine 100 Besucher. Zu „Piraten Lilly“ in der StadtBücherei waren 80 begeisterte Zuschauer gekommen, davon die Hälfte Kinder. Dank der ausgegebenen Platzkarten war es dort zwar rappelvoll, doch die Kinder saßen ganz still und es war ein großer Erfolg für die Bücherei.

Die vier ungewöhnlichen Abendvorstellungen für Jugendliche und Erwachsene leiden immer noch an Zuspruch – allein Großmeister Neville Tranter lockte mit seinem Stück „Vampyr“ 180 Fans in den Schlachthof. Vor allem das Figurentheater Gingganz, das in diesem Jahr drei verschiedene Inszenierungen beitrug, hätte deutlich mehr Publikum verdient. Die großartigen Puppenspieler aus Göttingen mit ihren eindrücklichen Holzmarionetten zeigten zwei Mal „Kleiner König Dezember“, das kostenfreie Spektakel „Circus Circus“ in der Cappuccino Bar und als absolutes Highlight das Beckett-Stück „Warten auf Godot“.

Figurentheater für Erwachsene wird wohl immer noch eine Herausforderung für die stets wachsende Veranstaltergemeinschaft bleiben.
17 Vorstellungen gingen in den zwei Wochen über die Bühnen der Veranstaltungsstätten Pflugsaal, Schlachthof, Stiftsschaffneikeller, Kultur-Koffer Hugsweier und der Cappuccino Bar. Dazu kam noch das Eröffnungs- und Open-Air-Programm mit fünf verschiedenen Ensembles. Alles in allem 34 Auftritte in zwei Wochen. Dieses Mammut-Programm haben wieder einmal gut gemeistert die Mitarbeiter der neun Veranstalter: das Kinder- und Jugendbüro, die IG Bildung & Kultur, die Cappuccino Bar, die StadtBücherei, der Schlachthof - Jugend & Kultur, der Kulturkreis, die Werbegemeinschaft, der Kultur-Koffer und das Kulturamt, das für die Koordination, die gesamte Pressearbeit, die Werbung und den Vorverkauf verantwortlich zeichnete.

Abschließend kann festgestellt werden, dass es sich lohnt, nach neuen Theaterensembles Ausschau zu halten und neue Veranstaltungsorte sowie weitere Mitveranstalter aufzunehmen, um dieses Festival, das von der Sparkasse Offenburg/Ortenau und der CityLight Contact Werbung Karlsruhe gesponsert wird, weiter zu entwickeln.

Neue Ideen für die 9. PuppenParade werden schon bald in der nächsten gemeinsamen Veranstalterrunde diskutiert. Die Verlegung der 9. PuppenParade in das Frühjahr 2008 ist bereits in die Planung aufgenommen. Es wird also im November 2007 keine PuppenParade stattfinden.