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01.12.2005 - Die 7. PuppenParade 05 im Rückblick

Die 7. PuppenParade ging erfolgreich zu Ende
Badens größtes Figurentheaterfestival zieht immer mehr Besucher an
Die Lahrer Figurentheatertage werden laut Besucherumfrage inzwischen deutlich über die Region hinaus als Festival wahrgenommen. Das vielseitige Programm mit seinen wechselnden, teils wirklich herausragenden Inszenierungen und Figurenspielern wurde in diesem Jahr von knapp 2.300 kleinen und großen Fans besucht, womit der Besucherzuspruch des Vorjahrs erneut übertroffen wurde.
Die 7. PuppenParade vom 17. bis 27. November 2005 bot über volle zehn Tage alles, was Groß und Klein begeistert: von der Riesenhose, dem Stelzentheater und der geschwätzigen Litfasssäule open air in der Altstadt sowie der Großpuppe Pettersson zur Eröffnung für die ganze Familie, bis zu vier ungewöhnlichen Abendvorstellungen für Jugendliche und Erwachsene und den Kindervorstellungen verschiedenster Spielart am Nachmittag mit zusätzlichen Vormittagsvorstellungen für Kindergärten und Schulklassen. Alles in allem 23 Vorstellungen in genau 10 Tagen an den Veranstaltungsstätten Pflugsaal, Schlachthof und dem Koffer Hugsweier. Hervorragend gemeistert haben dieses Mammut-Programm wieder einmal die Mitarbeiter aller Veranstalter: das Kinder- und Jugendbüro, die KulturWERKSTATT, die Cappuccino Bar, die StadtBücherei, Schlachthof - Jugend & Kultur und das Team des Kulturamtes, wo auch der gesamte Vorverkauf stattfand.
Zum ersten Mal strahlte sogar am Morgen die Sonne über der Eröffnungsparade in der Altstadt – die prachtvollen Kostüme und Figuren der Open Air Veranstalter blieben trocken und die bereitgestellten Schirme konnten in der Ecke bleiben. Die meisten Fans warteten schon ab 12 Uhr auf dem Rathausplatz, um den Start der PuppenParade nicht zu verpassen. Nach viereinhalb Stunden Open Air Spektakel zog eine beträchtliche Kinderschar und viele Eltern mit den edlen „Zeitreisenden“ auf Stelzen in die Schalterhalle der Sparkassenhauptstelle ein, die aus allen Nähten zu platzen schien, als nach den Ansprachen das offensichtlich beliebte Stück vom Kater Findus mit fast lebensgroßen Puppen aufgeführt wurde.
Die Renner der 7. PuppenParade waren sicher erst einmal die eintrittsfreien Figurentheatervorstellungen und die drei Kindergarten- und Schulvorstellungen morgens um 10 Uhr. Schon früh ausverkauft waren „Alles meins! – Geschichten vom Rabe Socke“ und „Däumelinchen“. Zu „Frau Holle“ in der StadtBücherei waren 80 begeisterte Zuschauer gekommen, davon 41 Kinder. Dank der ausgegebenen Platzkarten war es dort nicht überfüllt. Die drei Open Air Kaspertheater der Freiburger Puppenbühne im Theaterwagen auf dem Wochenmarkt am Samstagmorgen zogen erstaunlich viele kleine und große Besucher während des Einkaufs in ihren Bann. Diese Aktion war ein neuer, erfolgreicher Versuch, Theater mitten in die Stadt zu bringen und damit zugleich auf das Festival aufmerksam zu machen.
Bei den Kindervorstellungen fiel auf, dass die durch Film, Buch und auch durchs Fernsehen bekannten Figuren wie „Pettersson und Findus“, der kleine Tiger und der kleine Bär oder „Der kleine Rabe Socke“ durchweg besser besucht waren, als z.B. die Märchen. Natürlich zieht der klassische Kasper immer Kinder an. So waren auch die Vorstellungen des Lahrer Eidoki-Figurentheaters, das zum zweiten Mal dabei war und wieder eine Premiere beitrug, mit den klassischen Hohnsteiner Puppen gut besucht. Der neue und sehr kleine Veranstaltungsort der PuppenParade, der „Kultur-Koffer“ in Hugsweier, konnte für seine Vorstellung mit der Lahrer Figurenspielerin Anke Baltes vor zwei Schulklassen ebenfalls „ausverkauft“ melden.
Bei den vier Abendveranstaltungen kam nur das Marotte-Stück „Männer sind anders – Frauen auch“ auf über 100 Besucher, obwohl vor allem das Figurentheater Gingganz aus Göttingen mit seiner äußerst sehenswerten Don Carlos-Inszenierung mit Holzmarionetten ein absolutes Highlight war und deutlich mehr Publikum verdient hätte. Figurentheater für Erwachsene wird wohl noch eine Aufgabe der Veranstaltergemeinschaft bleiben.
Abschließend kann festgestellt werden, dass es sich immer wieder lohnt, neue Theaterensembles und auch neue Veranstaltungsorte sowie weitere Mitveranstalter aufzunehmen und dieses Festival, das von der Sparkasse Offenburg/Ortenau und der Contact Werbung Karlsruhe gesponsert wird, weiter zu entwickeln und auszubauen. Neue Ideen für die 8. PuppenParade werden schon im Dezember in einer gemeinsamen Veranstalterrunde diskutiert und in die weitere Planung aufgenommen.