Die Rechtsgeschichte Lahrs mutet auf den ersten Blick als eine trockene Materie an. Dass dies keineswegs so ist zeigt Stadthistoriker Thorsten Mietzner bei dem Rundgang „Hexen, Henker und Halunken“ am Samstag, 28. Juni 2014 um 15:00 Uhr. In der Rechtsgeschichte spiegelt sich vielmehr das pralle Leben einer Stadt, in der Recht und Unrecht oft eng beieinander lagen. Viele, heute noch sichtbaren historischen Überreste Lahrs lassen sich nur aus rechtsgeschichtlicher Perspektive erklären. Der Urteilsplatz zum Beispiel trägt das Recht schon im Namen – aber um welche Urteile ging es hier? Und wer wurde eigentlich am Storchenturm an den Galgen gehängt? Was hat das Amtsgericht mit dem Himmel zu tun und wieso steht das Gefängnis zu seinen Füßen? Und überhaupt: Wer sprach eigentlich „Recht“ in der Stadt? Und welches Recht?
In der Rechtsgeschichte der Stadt finden sich zudem zahlreichen Anekdoten und Geschichte von lästernden Frauen und betrügerischen Bäckern, von Schulschwänzern ebenso, wie von Räubern und Mördern. In dem Rundgang werden sie alle in Erinnerung gerufen: Henker, die ihren Job nicht beherrschten, Frauen, die als Hexen denunziert und verleumdet wurden und Familien, denen ihr (zweifelhafter) Ruf noch Jahrzehnte später anhing. Treffpunkt ist um 15 Uhr am Bürgerbüro, Rathausplatz.
