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06.07.2010 - Bücher und Geschichten aus dem Schuhkarton

Zurzeit sind die beeindruckenden Ergebnisse eines Schulprojekts der Klasse 4a der Grundschule Langenwinkel in der Stadtbücherei Lahr zu sehen. Noch bis Samstag, 10. Juli 2010, ist eine Auswahl an kunstvollen Schülerarbeiten im Foyer im Haus zum Pflug ausgestellt, die während der Öffnungszeiten besichtigt werden können.

Eigentlich wird die Stadtbücherei nur im Vorfeld eines Schülerprojektes einbezogen, beispielsweise bei der Auswahl von Titeln für eine Buchvorstellung oder um Hilfestellung bei der Beschaffung und Sichtung von Informationsmaterial zu geben. Bei diesem Projekt ist es aber anders. Der Lehrplan für die vierten Grundschulklassen im Fach Deutsch sieht unter anderem eine Buchpräsentation vor. Sabine Veit, die Klassen- und Deutschlehrerin der 4a, hat diese Vorgabe für ihre Schülerinnen und Schüler zu einer ganz besonderen Herausforderung werden lassen: Von den Kindern frei gewählte und gelesene Geschichten sollten in einen Schuhkarton „gepackt“ werden. Bei der Präsentation vor der Klasse wurde er wie eine Schatzkiste geöffnet und der Inhalt bestaunt.

Die Arbeiten der Kinder sind mehr als sehenswert: Sie sind Ergebnisse von Ideenreichtum, Feuereifer und großer Kreativität bei der Umsetzung. So hat eines der Kinder die komplizierte Wunschmaschine aus den „Sams“-Geschichten von Paul Maar nachgebaut und ein anderes hat die Welt aus der „Baumhaus“-Geschichte „Im Reich der Mammuts“ lebendig werden lassen.

Zusätzlich zu den praktischen Arbeiten haben die Schülerinnen und Schüler weitere Pflicht- und Wahlaufgaben erfüllt. Sie haben Angaben zu den Autoren ermittelt und Steckbriefe geschrieben, die handelnden Figuren vorgestellt und charakterisiert, Inhaltsangaben verfasst, erklärt, warum sie gerade dieses Buch gewählt haben und wie ihnen die Geschichte gefallen hat. Sie haben sich ein neues Ende ausgedacht, fiktive Interviews mit den Figuren geführt oder Briefe an sie geschrieben.

Die Schülerinnen und Schüler waren mit so großer Begeisterung bei der Sache, dass der überwiegende Teil der Klasse mehr als die geforderten fünf Aufgaben bearbeitet hat – auch Kinder, denen der Umgang mit Schrift und Sprache, mit Lesen und Schreiben ansonsten nicht so leicht fällt. Deshalb dürfen die Schülerinnen und Schüler und die betreuende Lehrerin stolz auf ihr gelungenes Projekt sein.