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21.12.2007 - Bleifrei und ohne Feinstaub ins neue Jahr

Große Liebe, Gesundheit und ein Geldsegen? Was das neue Jahr bringt, wird im Freundes- und Familienkreis am Silvesterabend gerne beim Bleigießen orakelt. Ein großer Spaß für Groß und Klein, der nicht ungefährlich ist: Beim Erhitzen des Metalls wird giftiges Bleioxid frei, das mit der Atemluft in den Körper gelangt.

Schon geringe Mengen von Bleiverbindungen können chronische Vergiftungen hervorrufen. Deshalb gehören die Bleireste auch nicht in die Mülltonne, sondern müssen als Sondermüll entsorgt werden.

Aber warum Risiken eingehen, wenn es ohne geht? Der Umweltbeauftragte der Stadt Lahr kennt eine ganz ungefährliche Alternative: „Gießen Sie einfach heißes Kerzenwachs ins kalte Wasser“, rät Manfred Kaiser. „Wachs bildet ähnlich vieldeutige Formen wie Blei.“ – Aus denen die Zukunft gewiss mit gleicher Sicherheit vorhergesagt werden kann. Übrigens, auch aus Kaffeesatz oder Spielkarten sollen Glück und Geldsegen zu lesen sein…

Ebenfalls ein alter Silvesterbrauch ist das Feuerwerk. Mit Donnerknall und Funkenregen werden böse Geister verjagt und das neue Jahr begrüßt. Eine Tradition mit Tücken: Wenn kurz nach Mitternacht die Straßen qualmen, wird in einigen Städten erstmals im Jahr die kritische Feinstaub-Marke überschritten. Abgesehenen von Verletzungen und angesengten Kleidungsstücken, die auf das Konto von Querschlägern und Fehlzündungen gehen, erschrickt die Knallerei empfindliche Menschen – und natürlich die Tiere. Was bleibt, wenn der letzte Funkenregen erloschen und der letzte Kracher verhallt ist, liegt unübersehbar auf den Straßen: Pappe, Holz und Plastik, die Reste der zerplatzten Feuerwerkskörper-Hüllen.

Wer auf Raketen und Böller nicht verzichten möchte, sollte beim Kauf auf den Aufdruck „BAM“ achten. Eine BAM-Nummer erhalten nur Feuerwerkskörper, die von der Bundesanstalt für Materialprüfung zugelassen wurden.

Auch wenn viele Kinder das Spektakel kaum erwarten können: Das Feuerwerk sollte nur um Mitternacht, also zum Jahreswechsel gezündet werden. Das hilft, die Lärm- und Luftbelastung gering zu halten – und schließlich sieht es der Brauch so vor.