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10.10.2007 - Aus vielen Einzelteilen wird ein Ganzes

„GroßArtig“ unter diesem Motto ist das Chrysanthemenbild des Lahrer Künstlers Emanuel Ogrodniczek heute im Bauberatungszentrum (BBZ) in Lahr präsentiert worden. Der Titel hätte für das überdimensionale Kunstwerk nicht passender sein können. „Dieses großartige Kunstwerk ist auch ein Beleg für die Großartigkeit unserer Stadt“, ist Oberbürgermeister Dr. Wolfgang G. Müller überzeugt. „Sie haben die Chrysanthema 2007 reicher gemacht“, dankte er dem Maler. „Bunt und vielfältig wie unsere Stadt, das Einzigartige nicht nur anerkennend und respektierend sondern integrierend und aus dieser Vielfältigkeit etwas Besonderes schaffend – dafür steht das 25 Quadratmeter große Chrysanthemenwerk.“

Die rund 300 Einzelbilder des Lahrer Künstlers werden später zu hause bei den Besucherinnen und Besuchern der Chrysanthema, in Firmen, bei den Lahrern und Kunstliebhabern einen neuen Platz finden. Jedes der Einzelbilder, die sich auf 25 Quadratmetern zu einem harmonischen Ganzen zusammenfügen, ist zu verkaufen. Die Bilder können im BBZ reserviert werden.

„Die Chrysanthema beschreitet heute einen Weg, der vor zehn Jahren noch nicht absehbar war. Damals bemühten wir uns darum, dass die Gaststätten und Cafès während der Chrysanthema geöffnet hatten“, blickte Dr. Müller auf die Anfänge der Blütenschau zurück. Heute hat die einzigartige Veranstaltung ganz andere Dimensionen erreicht. Das Bild von Emanuel Ogrodniczek bildet wieder einen neuen Aspekt. Dr. Müller dankte insbesondere für die finanzielle Unterstützung der Firmen im BBZ sowie Juan Llombart, ohne die das Projekt nicht möglich gewesen wäre.

Gastgeberin Ulrike Freyler vom Nestler-Carrée freut sich, dass das Chrysanthemenbild im BBZ-Gebäude einen herausragenden Platz gefunden hat. Sie wünschte dem Künstler passend zum Titel seiner Präsentation „großartigen Erfolg“ und dankte der Stadt Lahr für die gute Kooperation bei den Vorbereitungen der Präsentation. Das BBZ wird künftig monatlich verschiedenen Künstlern die Möglichkeit geben, ihre Werke zu präsentieren, versprach Freyler. So wolle man Verbundenheit zur Region und zur Kunst zeigen.

Dass Emanuel Ogrodniczek vor Beginn seiner Arbeit der Chrysantheme gegenüber eine „Friedhofsblumenhaltung mit integrierter Allerheiligenstimmung“ hatte, verriet Uwe Baumann. Er erzählte den Gästen die Geschichte des Chrysanthemenbildes: Wie sich die Haltung des Malers zur Chrysantheme während seiner Rundgänge durch die Lahrer Innenstadt und der Reisen in die Provence veränderte und wie er sich von ihrer Kraft einfangen ließ. Baumann berichtete von den Fragen, die der Künstler vorab beantworten musste: Sollte es ein quadratisches oder rechteckiges Bild werden? Es ist quadratisch geworden. Ein Quadrat von 5,60 Meter mal 5,60 Meter aus rund 300 Einzelquadraten. „Sozusagen: Vielfalt im Quadrat“, verwies Uwe Baumann auf den Slogan der Stadt Lahr. Der Stil: realistisch oder abstrakt? Der Künstler fand die Antwort: „Das Realistische ist manchmal mehr abstrakt als das Abstrakte selbst.“

Vier bis fünf Stunden hat Emanuel Ogrodniczek an einer Bildeinheit gearbeitet – insgesamt mehr als 1500 Stunden. „Die Summe des Einzelnen ergibt zumeist das Ganze“, schloss Baumann, „Und manchmal eben mehr. Ein Blütenmeer, zum Beispiel.“