Achtung Sommer und Hitze!
Für die Meteorologen beginnt der Sommer am 01. Juni und endet am 31. August, kalendarisch beginnt er am 21. Juni und endet am 21. September und gefühlt beginnt er immer früher und dauert auch immer länger. Es gibt mehr Sommer- und heiße Tage und vor allem Tropennächte, sowie längere Trockenperioden und weniger Sommerniederschlag. Dies wirkt sich nicht nur auf die Landschaft und Natur aus, sondern auch auf den Menschen. Nachfolgend finden Sie gesammelte Tipps und Hinweise für den Sommer.
Das Klima ändert sich – so schützen Sie Ihre Gesundheit
Wahrscheinlich haben Sie es auch schon gespürt: Die Anzahl heißer Tage in Deutschland nimmt durch den Klimawandel stetig zu. Auf den ersten Blick klingt das nach mehr sonnigen Tagen mit blauem Himmel und Badewetter. Doch die Folgen sind immer häufigere Hitzeperioden mit Temperaturen von mehr als 30 Grad und auch Tropischen Nächten, in denen es immer noch mindestens 20 Grad warm ist.
Nicht nur die Hitze kann eine Gefahr für unsere Gesundheit sein. So kann auch das Risiko für die Entstehung von Hautkrebs, Atemwegserkrankungen, allergischen Erkrankungen oder Infektionskrankheiten zunehmen. Woran das liegt und welche einzelnen Gesundheitsrisiken durch den Klimawandel gefördert werden, zeigt das Erklärvideo der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Damit heiße Tage nicht zu gesundheitlichen Probleme führen, gibt es in einem weiteren Video der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hilfreiche Empfehlungen für den Alltag.
Der Deutsche Wetterdienst veröffentlicht Hitzewarnungen für Tage, an denen die Hitze zu einer Gefahr für die Gesundheit werden kann. Bei der Herausgabe der Warnungen werden verschiedene Kriterien berücksichtigt, u.a. die Belastung am Tag und in der Nacht. Im Hitzetrend können Sie für bis zu fünf weitere Tage sehen, wie sich die Hitzebelastung entwickelt. Aufgrund der größeren Unsicherheiten in der Prognose sind die Informationen hier weniger detailliert und können sich von Vorhersage zu Vorhersage ändern.
Der Hitzeknigge benennt einfach aber konkret Hilfen bei Hitzegefahr, gibt Empfehlungen zum Hitzeschutz und vieles mehr. Ein Blick lohnt sich!
Informationen des Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin der Bundesärztekammer zum Hitzeschutz in anderen Sprachen: Arabisch (تغير المناخ والصحة), Englisch (Climate Change and Health), Französisch (Changement climatique et santé), Russisch (Изменение климата и здоровье), Spanisch (El cambio climático y la salud), Türkisch (İklim Değişikliği ve Sağlık).
Trink Was(ser)!
Um heiße Tage gut zu überstehen, ist es besonders wichtig, ausreichend zu trinken, zumal in den Hitze-Hotspots der Innenstädte. Mit der Aktion „TRINK WAS(SER)“ sorgt die Stadt Lahr in Kooperation mit ansässigen Geschäften für kostenlosen Wassergenuss. Teilnehmende Geschäfte signalisieren durch das Logo, dass sie auch Nicht-Kunden Trinkwasser anbieten. Der Lahrer Stadtplan bietet eine Übersicht der teilnehmenden Geschäfte und Behörden sowie öffentliche Trinkwasserbrunnen.
Waldbrandgefahr
Quelle: Feuerwehr Stadt Lahr
Im Ortenaukreis besteht eine große Gefahr von Wald- und Vegetationsbränden (Waldbrandgefahrenindex, Graslandfeuerindex). Personen die in den Wald oder ins Grasland gehen müssen besonders vorsichtig sein, um Brände zu verhindern.
- Vom 01. März bis zum 31. Oktober gilt im Wald ein grundsätzliches Rauchverbot.
- Nutzen Sie nur offiziell eingerichtete Grill- und Feuerstellen. Prüfen Sie vorher den Waldbrandgefahrenindex, bei Gefahrenstufe 4 oder 5 bitte auf Feuer verzichten. Stellen Sie sicher, dass das Feuer beim Verlassen der Grill-/Feuerstelle komplett gelöscht ist und lassen Sie das Feuer nie unbeaufsichtigt.
- Parken Sie Fahrzeuge nicht auf Gras oder Wiesen, heiße Fahrzeugteile können die Vegetation entzünden.
- Halten Sie Zufahrten in den Wald und Waldwege immer für Einsatzkräfte frei.
- Wenn Sie einen Brand im Wald entdecken, bringen Sie sich selbst nicht in Gefahr und rufen Sie umgehend die Feuerwehr über die Nummer 112.
Garten-Pools
Wer einen Trinkwasseranschluss hat, soll diesen auch zur Befüllung von Garten-Pools nutzen. Bei der Entleerung des Pools muss das Wasser der Kläranlage zur Reinigung zugeführt werden. Eine Einleitung in ein Gewässer, auch über die Kanalisation für Regenwasser, sowie eine Versickerung im eigenen Garten ist nicht zulässig. Selbst wenn das Poolwasser nicht chemisch, beispielsweise durch Chlor, aufbereitet wurde, ist das Wasser durch die Badenutzung verunreinigt.
Badegewässer
Der Waldmattensee
Quelle: Stadt Lahr
Badegewässer werden vom Landesgesundheitsamt nach der Badegewässerverordnung regelmäßig auf ihre Qualität untersucht. Neben den einzuhaltenden Richt- und Grenzwerten für mikrobiologische Parameter muss die Sichttiefe mindestens einen Meter betragen. Die Badegewässerkarte gibt einen Überblick über die gemeldeten und regelmäßig auf mikrobiologische Verunreinigungen untersuchten Badegewässer in Baden-Württemberg (z.B. Waldmattensee in Lahr).
UV-Strahlung
In Maßen genossen, fördert das Sonnenlicht die Durchblutung und den Kreislauf und steigert das Wohlbefinden. Im Übermaß kann insbesondere die energiereiche UV-Strahlung gesundheitsschädigend sein. Die Bräune die bei starker UV-Einwirkung durch Sonne oder Solarium auf der Haut entsteht ist die erste Schutzreaktion des Körpers. Wird der Körper nicht richtig geschützt kann es zum Sonnenbrand kommen, der zu chronischen Hautschäden wie Hautkrebs führen kann. Zur Gesundheitsvorsorge sollten die Tipps zum Schutz vor UV-Strahlung beachtet werden. Wie "sonnenbrandgefährlich" die Sonne scheint gibt der UV-Index an (Prognose).
Ozon
Ozon ist ein gasförmiger Stoff, der in höheren Konzentrationen bei Menschen und Tieren zu Reizungen der Atemwege und Augen führen kann. Die Ozonkonzentrationen steigen im Sommer bei hohen Lufttemperaturen und intensiver Sonneneinstrahlung. Die aktuell gemessenen Ozonwerte an den Luftmessstationen stehen zeitnah im Internetangebot der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg bereit.
Hitzeschutztipps - Empfehlungen für den Alltag
Quelle: BMG und BZgA
Hier finden Sie weiterführende Informationen von unterschiedlichen staatlichen Ebenen:
Tipps zur Klimaanpassung am und im eigenen Haus
Praxisratgeber Klimagerechtes Bauen
Quelle: Stadt Lahr
Die Bestandsaufnahme der Klimarisikoanalyse für Lahr zeigt deutlich, dass es in Lahr in Zukunft noch wärmer und trockener wird. Extreme, wie Dürrephasen und Hitzewellen werden zukünftig intensiver und häufiger. Die Ausgangslage bei Starkregen und Sturm ist nicht eindeutig, aber auch hier ist zukünftig eine leichte Zunahme zu erwarten. Insgesamt gilt: die Prognosen für Temperatur sind sehr robust. Die niederschlagsbasierten Modellvorhersagen weisen größere Unsicherheiten auf.
Es wird somit immer wichtiger, sich mit dem Thema Klimaanpassung im eigenen Umfeld zu beschäftigen. Der Praxisratgeber Klimagerechtes Bauen des Deutschen Instituts für Urbanistik (liegt auch im Rathaus 2 und den Ortsverwaltungen zur Mitnahme aus) beschreibt Problemfelder, die auf jeden Hausbesitzenden mit hoher Wahrscheinlichkeit zukommen können. Um gut auf die Risiken durch extreme Hitze, Starkregen und Stürme vorbereitet zu sein, werden entsprechende bauliche und technische Präventionsmaßnahmen vorgeschlagen. Dabei ist egal, ob ein Haus oder eine Wohnung neu gebaut, gekauft, saniert oder umgebaut werden soll, denn eine klimagerechte Ausführung lohnt sich in jedem Fall. Eine Checkliste gibt einen Überblick, welche Maßnahmen für einen klimaangepassten Neubau oder die Sanierung bereits eingeplant oder umgesetzt wurden und in welchen Bereichen es eventuell noch Handlungsbedarf gibt. Außerdem werden Anregung zu Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten gegeben. Wer die Maßnahmen durchdacht kombiniert und die im Ratgeber aufgezeigten Synergien nutzt, schützt die eigene Immobilie und das Klima.
Tipps zur Vermeidung von Maden in der Mülltonne
Wenn im Sommer die Temperaturen ansteigen, kann es vorkommen, dass sich in den Grauen Tonnen Maden entwickeln. Die Maden in der Grauen Tonne sind in der Regel die Larven der Stuben- und Schmeißfliegen. Diese suchen gezielt Speiseabfälle, Müll und Kot auf und legen darin ihre Eier ab. Bei entsprechenden Temperaturen können beispielsweise die Maden der Stubenfliegen schon zwölf Stunden nach der Eiablage schlüpfen. Sie ernähren sich von den Abfällen, leben einige Tage in diesen und verpuppen sich dann. Unter günstigen Bedingungen kann so innerhalb eines Abfuhrzyklus von vierzehn Tagen eine neue, geschlechtsreife Fliegengeneration heranwachsen.
Gegen Maden in der Mülltonne können folgende Maßnahmen helfen:
- Die Entwicklung der Maden vom Ei bis zur erwachsenen Fliege ist temperaturabhängig. Je kühler die Temperatur, desto langsamer verläuft die Entwicklung. Daher sollte die Mülltonne den Sommer über möglichst kühl gehalten und deshalb bevorzugt in den Schatten gestellt werden.
- Insbesondere die eiweißhaltigen Speisereste wie Wurst-, Fleisch- und Käseabfälle ziehen die Fliegen durch den Geruch magisch an. Deshalb sollten diese im Sommer – und auch alle anderen Abfälle – nicht offen, sondern nur in gut zugeknoteten Müllbeuteln in die Restmülltonne gegeben werden. Ein einfaches Einschlagen dieser Abfälle in Zeitungspapier reicht nicht aus.
- Am Tonnenboden klebende Müllreste können sich geradezu als „Brutstätten“ für Maden erweisen. Zu deren Vermeidung sollte die Mülltonne nach der Entleerung immer mal wieder gereinigt werden. Geruchs- und Madenbildung wird dadurch vorgebeugt.
- Ein Holz zwischen Tonne und Deckel geklemmt wirkt zwar einer übermäßigen Wärme- und Wasserdampfbildung entgegen, öffnet den Fliegen aber Tür und Tor und lädt sie geradezu zur Eiablage ein. Es ist deshalb besser, den Deckel geschlossen zu halten, wenn nicht sichergestellt ist, dass die Abfälle in verknoteten Müllbeuteln in die Tonne gegeben werden.