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04.12.2012 - Verabschiedung in den Ruhestand

In einer kleinen Feierstunde hat der Erste Bürgermeister Guido Schöneboom den langjährigen Musiklehrer Wolfgang Bast in den Ruhestand verabschiedet. Dabei ließ er den Lebenslauf des verdienten Musikers, Dirigenten und Komponisten kurz Revue passieren.

Wolfgang Bast wurde am 30. Juli 1949 in Saarlouis geboren. Den ersten Instrumentalunterricht erhielt er mit zehn Jahren von einem Ausbilder des Mandolinenvereins in seinem Heimatort. Bereits ein Jahr später spielte der junge Wolfgang Bast im dortigen Zupforchester mit. Seit 1962 nahm er regelmäßig an den Fortbildungslehrgängen des Bundes für Zupf- und Volksmusik e.V. in Rehlingen teil, wo er erfolgreich die dreistufigen Dirigentenprüfungen ablegte. Durch sein außerordentliches Talent wurde er bereits 1963 als Mitglied in das Saarländische Zupforchester berufen und nach kurzer Zeit sogar zum Lehrgangsleiter ernannt. Mit Mandoline und Mandola wirkte Wolfgang Bast bis 1974 an mehr als 300 Rundfunkaufnahmen und sonstigen Musikproduktionen mit.
Klarinette spielen, ist eine weitere Leidenschaft von ihm, die er mit 14 Jahren begonnen hat. Schnell war Bast im heimischen Blasorchester integriert und machte die Klarinette zu seinem Hauptinstrument. Wolfgang Bast komponiert zudem leidenschaftlich gerne, die ersten eigenen Stücke bereits mit 16 Jahren. Seither wurden fast alle seiner Werke verlegt und für ihre Aufführung fanden sich stets problemlos hochkarätige Instrumentalisten. Auch seine Laufbahn als Dirigent begann bereits mit 16 Jahren, als Wolfgang Bast die musikalische Leitung seines Heimatorchesters „Edelweiß“ in Saarlouis übernahm. Dort wirkte er insgesamt elf Jahre. Von 1968 bis 1975 übernahm er zusätzlich die Leitung des dortigen Blasorchesters. 1971 wurde Bast in der Nachfolge von Takashi Kubota als Dirigent des Badischen Zupforchesters verpflichtet, das er bis 1999 leitete. In dieser Zeit wurden zahlreiche LPs und CDs eingespielt. Bast führte das Orchester zu vielen nationalen und internationalen Festivals sowie zu Konzertreisen in mehrere europäische Länder und bis nach Australien.

Seine auffällige Musikalität im Verbund mit dem exzellenten Klarinettenspiel ermöglichte Wolfgang Bast ein Musikstudium an der Musikhochschule Saarbrücken, das er von 1970 bis 74 absolvierte. Ebenso studierte er Komposition und Kammermusik. Im Anschluss unterrichtete Wolfgang Bast ab 1974 Klarinette und Mandoline an der Kreismusikschule Saarlouis. Im Herbst 1976 wechselte der Saarländer an die Städtische Musikschule Lahr. Dort unterrichtete er Klarinette, Saxophon und Mandoline. Ab 1978 leitete Wolfgang Bast 18 Jahre lang das Jugendsinfonieorchester an der Städtischen Musikschule Lahr. Bekannte Namen wie Tabea Zimmermann oder Sebastian Krunnies (Bratsche) entstammen diesem Jugendorchester.

Von 1977 bis 1998 leitete Wolfgang Bast das Blasorchester Lahr-Reichenbach, zeitweise gleichzeitig das Blasorchester Friesenheim und seit Dezember 2006 das Blasorchester in Dörlinbach. Nach 28-jähriger Tätigkeit als Leiter des Badischen Zupforchesters wechselte er 1999 in gleicher Funktion zum Württembergischen Zupforchester, das er bis heute leitet.

Im Rahmen der Feier zu seinem sechzigsten Geburtstag wurde Bast 2009 mit der silbernen Verdienstmedaille des Bundes Deutscher Zupfmusiker ausgezeichnet. Bundesgeschäftsführer Christian Weyhofen und Petra Schneidewind vom Landesverband nahmen die Ehrung für das Lebenswerk des Musikschullehrers vor. Wolfgang Bast schied Ende September aus dem Dienst der Städtischen Musikschule aus. Der Leiter der Musikschule, Tobias Meinen und Reinhard Stehle für den Personalrat dankten dem engagierten Musikschullehrer ebenfalls und wünschten ihm für den Ruhestand alles erdenklich Gute.