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14.02.2018 - Wissenswertes im Vorfeld der Berufsinformationsmesse Beruf & Co. Unternehmer-Lehrer-Workshop zeigt vielfältige Wege zum Wunschberuf

​Zu einem Workshop für Repräsentantinnen und Repräsentanten aus Unternehmen und Schulen hat das Projektteam von Beruf & Co. gemeinsam mit der Koordinationsstelle der Lahrer Bildungslandschaft und der Servicestelle SchuleWirtschaft Südbaden eingeladen. Der Unternehmer-Lehrer-Workshop, der im Rahmen des zehnjährigen Jubiläums von Beruf & Co. im Jahr 2017 erstmals stattgefunden hat, ist eine Plattform zum Austauschen von Erfahrungswerten.

Rund 50 Teilnehmende aus Unternehmen, Schulen, Stadtverwaltung und Agentur für Arbeit nutzten die Chance zum Austausch im Vorfeld der Berufsinformationsmesse, die am 16. und 17. März in der Sulzberghalle stattfindet.

 

Markus Walter von der Servicestelle SchuleWirtschaft Südbaden, einem Verband, der die erfolgreiche Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung von Schulen und Unternehmen fördert, führte Gespräche mit acht jungen Erwachsenen, die beim Unternehmer-Lehrer-Workshop über die unterschiedlichen Bildungsverläufe und Orientierungsphasen berichteten.

 

So vielfältig die Möglichkeiten für junge Menschen bei der Berufswahl sind, so unterschiedlich erzählten die acht jungen Frauen und Männer auch auf dem Podium: Vom Einstieg in das Studium nach dem Abitur oder nach einer Lehre, dem Start einer Ausbildung nach dem Realschulabschluss, der Entdeckung des Wunschberufs über ein freiwilliges soziales Jahr bis zur längeren Orientierungsphase, zum Beispiel nach Abbruch eines Studiums oder mehreren gescheiterten Versuchen, eine Arbeit zu finden, wurde berichtet.

 

Sonja und Anne haben nach dem Abitur das Studium an der Hochschule für öffentliche Verwaltung in Kehl begonnen. Miriam strebt nach dem Realschulabschluss und einer Ausbildung nun ebenfalls den Abschluss an der Hochschule Kehl an. Jelena absolviert aktuell eine Ausbildung als Mechatronikerin und Osmann hat eine Lehre als Karosseriebauer angefangen, nachdem er über einen langen Zeitraum keine Arbeit gefunden hat. John, der das Studium abgebrochen hat, macht aktuell eine Ausbildung als Einzelhandelskaufmann und Ann-Kathrin hat nach einem freiwilligen sozialen Jahr eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin begonnen. Marcel, der krankheitsbedingt nicht an der Podiumsdiskussion teilnehmen konnte, befindet sich aktuell ebenfalls in Ausbildung.

 

Es wurde deutlich, dass für die jeweiligen Orientierungsphasen viel Zeit und Unterstützung nötig war. Die jungen Leute berichteten von unterschiedlichen schulischen und ergänzenden Maßnahmen, an denen sie teilgenommen haben. Manche von ihnen wurden zudem von den Eltern unterstützt, andere begaben sich erst mal auf Reisen oder überbrückten die Zeit zwischen Schulabschluss und Beginn der Ausbildung beziehungsweise des Studiums mit einem Job, um sich der Frage nach dem Berufswunsch zu nähern. Viele der 20 bis 22-Jährigen hätten sich mehr Unterstützung gewünscht.

 

Rückblickend empfehlen die Befragte allen Schülerinnen und Schülern, so viel wie möglich praktische Erfahrung zu sammeln und neben den schulischen Angeboten zur beruflichen Orientierung auch selbst aktiv zu werden. Sie betonten jedoch auch, dass die Schule viel Zeit in Anspruch nimmt und sie die Ferien auch genießen wollten. Zwar haben sich alle Befragten in der Schule – mehr oder weniger – mit dem Thema Berufswahl beschäftigt, jedoch waren die Ergebnisse nicht bei allen zielführend.

 

Getreu dem Motto „In allen Dingen hängt der Erfolg von der Vorbereitung ab“ war es das Anliegen des Projektteams von Beruf & Co., die Vorbereitung der Jugendlichen, die dieses Jahr die Berufsinformationsmesse in Lahr-Sulz besuchen, gemeinsam mit den Lehrerinnen und Lehrern sowie ausstellenden Unternehmen in den Blick zu nehmen, um den Schülerinnen und Schülern mehr Unterstützung bei der Berufsfindung zu geben. 

 

Am Freitag, 16. und Samstag, 17. März 2018, findet im elften Jahr die Berufsinformationsmesse Beruf & Co. statt. Das Gemeinschaftsprojekt der Handwerkskammer Freiburg, der Agentur für Arbeit sowie der Stadtverwaltung Lahr ist eine beständige Maßnahme zur Beruflichen Orientierung und aus der Lahrer Bildungslandschaft nicht mehr wegzudenken. Den besonderen Charakter erhält das Projekt dadurch, dass die Messe von Schülerfirmen mit unterschiedlichsten Aufgaben organisiert wird und die Schülerinnen und Schüler somit aktiv in die Vorbereitung, Planung und Durchführung der Messe involviert sind. Dadurch ergibt sich für die Jugendlichen auch die Möglichkeit, Kontakte zu Unternehmen zu knüpfen und so neben den vielfältigen schulischen Angeboten auch selbst aktiv zu werden.